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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Der Wind erfüllte sie, wirbelte wie farbiges Licht durch ihren Körper.
    Entspannt überließ sie sich der Magie, denn sie funktionierte am besten, wenn sie sich ganz dem Element hingab und die Göttin zu sich bat. Es fühlte sich herrlich an, das wieder einmal zu tun, nachdem sie von sämtlicher Todesmagie reingewaschen war und ihre Energie die volle Stärke zurückerlangt hatte.
    Leda konzentrierte sich auf ihre Mitte, während sie die Magie um sich herum prüfte. Zu ihrer Rechten fühlte sie Samanthas Todesmagie, ein kleiner schwarzer Flecken inmitten der schneeweißen Magie von Adrians Haus.
    Hunters Energie floss durch die Räume wie ein goldenes Feuer, wo er Adrians Schutzzauber verstärkt hatte. Kelly war vollkommen neutral, ihre Aura von keinerlei Magie durchwirkt. Septimus hatte sie weder gezeichnet noch sie zu seiner Blutsklavin gemacht. Interessant.
    Leda hatte eine Karte vom Großraum Los Angeles auf dem Tisch ausgebreitet und hielt ein Kristallpendel an einer dünnen Kette darüber.
    »Bei Luna und den Göttern der Luft, enthüllt eure Schwester!« Das Pendel ganz ruhig in der einen Hand schloss Leda die Augen, sie wartete, dass es sich bewegte, deutlich in eine Richtung ausschwang, ihr zumindest einen Hinweis gab.
    »Es funktioniert nicht«, stellte Samantha nach ungefähr fünfzehn Minuten frustriert fest. Ihre dunkle Aura regte sich, reagierte auf ihre Verzweiflung.
    »Warte noch einen Moment! Magie hat nichts mit Lichtblitzen und Showeffekten zu tun«, erklärte Leda.
    »Fühlt sich aber super an«, hauchte Kelly, »wie eine richtig gute Meditation.«
    »Das denkst
du!
«, raunte Samantha.
    Leda wurde wieder ganz ruhig, versuchte, ihre Gefühle zu beherrschen und die Nuancen des Pendels zu spüren. Aber ihr Streit über Kinder mit Hunter hatte sie rastlos gemacht und verletzt. Sie wusste, dass das, was sie für ihn empfand, ihr langfristig nur noch mehr Schmerz bescheren würde und dass er wahrscheinlich recht hatte: Sie sollte den Spaß genießen und es mit einem klaren Schnitt beenden.
    Ich will aber keinen sauberen Schnitt
, widersprachen ihre verräterischen Gedanken.
Ich will dich, Hunter! Alles von dir, angefangen bei deinem verwegenen Lächeln über deinen phantastischen Körper bis hin zu der Art, wie du knurrst, bevor du in mir kommst. Das will ich für den Rest meines Lebens.
    Das Pendel zuckte in ihrer Hand. Mühsam konzentrierte Leda sich wieder auf das Kristall. Als sie gerade dachte, sie hätte sich die Bewegung nur eingebildet, schwang das Pendel in einem scharfen Bogen nach Norden aus. Der Weihrauch, den sie auf der Karte verstreut hatte, bewegte sich mit, so dass er einen Pfad bildete, der bis zu den Bergen von Santa Monica reichte und weiter, über die Landkarte hinaus.
    Leda lächelte erfreut. »Wir brauchen eine größere Karte, aber es funk …«
    Mitten im Wort brach sie ab und starrte entsetzt auf den Tisch. Das schwarze Pulver begann, im Kreis zu verwirbeln, immer
     schneller, so dass sich das Pendel in ihrer Hand verdrehte, bis die Kette riss.
    Gleichzeitig explodierte die Landkarte. Kerzen, Schale und Pendel flogen quer durch das Zimmer, und Leda ließ gerade noch rechtzeitig die Kette los, ehe sie ihr die Haut aufgerissen hätte. Das Pulver sammelte sich zu einem Ball, der gen Decke aufstieg und dabei tiefschwarz wurde. Dann zerstob der Weihrauch wie Sand in einem wilden Sturm und hagelte durch den Raum.
    Kelly schrie. Leda, auf die brennende Körner herabprasselten, hob schützend die Arme vors Gesicht, und dann war plötzlich alles still. Für einen kurzen Moment hing der Weihrauch in der Luft, bevor er unvermittelt zu Boden regnete.
    Kelly nahm ihre blutverschmierten Arme herunter und starrte mit großen Augen auf das Häufchen Asche, das ihre Landkarte gewesen war.
    Samantha wischte sich atemlos einen Blutstropfen vom Mund und schüttelte den Kopf. »Was zur Hölle war das?«
    »Ein Dämon«, antwortete Leda, die sich genauso zittrig fühlte, wie Samantha aussah.
    »Mein Vater?«, flüsterte Samantha. »Und hält er meine Mutter versteckt?«
    »Ich weiß es nicht.« Leda blickte auf die Asche. Es widerstrebte ihr, sie zu berühren. »Das war ein sehr starker Gegenzauber, ein verdammt starker Schild. Ist dein Vater so mächtig?«
    Langsam schüttelte Samantha wieder den Kopf. »Nein, ich glaube nicht, aber genau weiß ich es nicht. Wir hatten nicht unbedingt viele dieser Vater-Tochter-Gespräche.«
    »Tja, vielleicht kannst du sie jetzt nachholen«, sagte Kelly vom

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