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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Ledas Gestalt anzunehmen, als würde ich zu einem sabbernden Idioten, weil ich eine Leda-Doppelgängerin haben kann, die alles macht, was ich will!« Hunter schüttelte den Kopf. »Was sie nicht begriffen hat, ist, dass ich lieber zehn Minuten mit der echten Leda zusammen bin als ein ganzes Leben mit einem Ersatz. Deshalb konnte sie mich weder brechen noch einsperren.«
    Adrians Gesicht befand sich im Schatten, so dass Hunter es nicht richtig erkennen konnte. »Das hat sie bei dir versucht?«
    »Ja. Wie gesagt, es funktionierte nicht. Schlauer Unsterblicher, durchsichtige Taktik.«
    »Bei mir drohte der Dämon, Amber zu foltern. Ich musste wählen, ob er Tain oder sie foltert.« Adrian zuckte mit den Schultern. »Ich dachte, Tain sei daran gewöhnt, deshalb wählte ich ihn. Das wunderte den Dämon übrigens. Er dachte wohl eher, ich würde mich wahnsinnig schwertun zu wählen und mir entsetzliche Vorwürfe machen. Aber ich wusste ja, dass er Tain sowieso verletzt, egal, wie ich mich entscheide, also entschloss ich mich, Amber zu retten.«
    »Anscheinend hat der Dämon keine Ahnung von Beziehungen.«
    »Nein, anscheinend nicht«, stimmte Adrian zu. »Und ich überlege schon, wie wir das gegen ihn benutzen können.«
    »Wenn er weiter solche Fehler macht, kriegt er uns nie in die Falle.«
    Adrian sah wieder zu Hunter. »Kehksut muss klar sein, dass er ein toter Dämon ist, wenn wir uns gegen ihn verbünden.«
    »Genau. Also, warum will er, dass wir so stark werden?«, fragte Hunter. »Das frage ich mich die ganze Zeit, aber ich komme einfach nicht auf die Antwort. Was hat er vor, wofür er fünf Unsterbliche braucht?«
    »Das können wir ihn immer noch fragen, wenn wir ihn zum Kampf fordern«, meinte Adrian, »Seite an Seite.«
    »Vier gesunde und ein irrer Unsterblicher. Das sind keine besonders rosigen Aussichten.«
    Adrian blickte erneut in den Garten. »Denkst du, Kalen steckt gerade hinter so einem Riss in der Realität? Dass der Dämon ihn dort gefangen hält und Darius vielleicht auch?«
    Hunter nickte. »Tains Dämonin braucht vier Unsterbliche, also würde ich sagen, wir geben sie ihr. Wenn du Tain retten willst, geht es nur so.«
    »Falls wir Tain da herausholen …«
    »Adrian«, fiel Hunter ihm ungeduldig ins Wort. »Tain ist komplett meschugge. Ich weiß, dass ihr zwei euch immer sehr nahegestanden habt, aber du musst davon abkommen. Wir radieren den Dämon aus, dann holen wir Tains Verstand zurück.«
    »Und wie lautet dein Plan?«
    Hunter klopfte ihm auf die Schulter. »Ich habe ein paar Ideen, doch die Planung überlasse ich dir, großer Bruder. Ich kämpfe, ich trinke, und ich schleppe die Mädchen ab. Das ist meine Hunter-Rolle.«
    »Den Geräuschen nach zu urteilen, die ich letzte Nacht gehört habe, würde ich sagen, du fängst am falschen Ende an.«
    »Wieso nicht? Sie ist das Beste, was mir seit langem passiert ist. Ich weiß, dass ich sie verlieren werde, aber ich koste aus, was ich kriegen kann, solange es geht. Außerdem ist mir aufgefallen, wie du Amber ansiehst, also sei du mal ganz still!«
    »Isis hat dafür gesorgt, dass wir zusammenbleiben können«, erklärte Adrian. »Ich habe Zeit, sie zu lieben. Du hingegen musst vorsichtig sein.«
    Hunter wurde ernst. »Ich weiß längst alles über Trauer und ein gebrochenes Herz. Mir ist klar, was mich erwartet.«
    Adrian sah ihn schweigend an, bevor er zu den dunklen Fenstern hinter ihnen schaute. »Du meinst, wir müssen Amber und Leda verlassen.«
    »Ich reiße mich auch nicht darum, glaube mir«, entgegnete Hunter, der die Hände lose faltete. »Aber wenn es hilft, den Dämon zu töten, können wir umso schneller wieder bei ihnen sein.«
    »Du weißt, dass es schiefgehen könnte. Falls du daran denkst, den Dämon und Tain so zu suchen, wie ich es glaube, dann können wir vielleicht nie zurückkommen.«
    »Ich weiß.«
    Adrians Gesichtsausdruck wurde merklich weicher, und Hunter wusste, dass er an Amber dachte. Er malte sich wieder Leda aus, ihren Körper unter seinem, ihr sanftes Lachen, ihre roten Lippen und ihr wunderschönes Lächeln. Sein Herz zog sich zusammen, und sein egoistisches Ich schrie:
Lass sie nicht gehen!
    Hinter den Bäumen ging die Sonne auf. Sie hörten helle Frauenstimmen aus der Küche. Amber und Leda waren mit Pearl gekommen, um Frühstück zu machen. Gleichzeitig drehten Hunter und Adrian sich um und stießen zusammen, als sie beide zur Tür gingen.
    Adrian sah genervt aus, und Hunter lachte. »Ach, wir sind

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