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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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aussteigen ließ.
     
    „Doch kein Geld mehr für den Schmuck“, sagte er laut. Sie drehte sich halb um und sah ihn über ihre Schulter an, als würde er eine Fremdsprache sprechen.
     
    „Noch immer hier?“ fragte sie zurück. „Habe nichts Besseres zu tun.“ Und das war die reine Wahrheit. „Welch ein Glück für Sie, Monsieur.“ Es klang sehr sarkastisch, aber das hatte er auch nach dieser Aussage erwartet.
     
    „Darf ich Sie nach Hause bringen“, bot er an und wusste nicht so genau, wie er auf die Idee kam, eine fremde Frau von der Straße mitzunehmen, deren Gesicht er nicht mal sah und wo der Rest des Körpers in einem Trenchcoat verpackt war.
     
    „Bitte? Ich kenne Sie doch gar nicht!“ Sie sah ihn wieder von oben nach unten an. War irgendetwas an ihm auszusetzen? Sie wäre die erste, die das fand. Äußerlich hatte man ihn noch nie kritisiert – selbst sein strenger Vater nicht, der immer an ihm herumnörgelte.
     
    „Phillippe“, stellte er sich höflich vor. War sie die einzige Frau in ganz Europa, die ihn nicht kannte? Wo hatte sie die letzten Jahre gelebt? An jeder Ecke hing eine Werbetafel mit seinem Gesicht und seinem Körper!
     
    Sie schnaubte. „Das ist nicht viel. Nein danke, ich nehme ein Taxi.“  Was wollte sie? Einen Heiratsantrag? Ha, das ging wohl nicht, denn dann wäre er Bigamist. Eine Geburtsurkunde? Selbst die müsste er erst suchen. Diese Weiber! Wenn nicht diese, dann eine andere. Es mangelte ihm ja nicht an weiblichen Wesen, aber die gefiel ihm und wann sagte schon mal eine nein zu ihm?
     
    Das Taxi fuhr heran und sie begann, ihre zahlreichen Einkaufstaschen auf den Rücksitz des Mercedes zu verstauen. Philippe hatte eine Idee. Das kam zwar nicht oft vor, aber diese, so war seine Meinung, war gut. Er wollte sie nicht in der Masse verlieren. Er wollte sie wiedersehen, nur alleine deshalb, weil er sie ohne Brille und Hut sehen wollte.
     
    Er lehnte sich zu dem Taxifahrer und drückte ihm einen Hundert Euro Schein mit seiner Visitenkarte in die Hand. Nur gut, dass er noch einen Hundert-Euro Schein hatte! Meistens zahlte er mit Kreditkarten, deren Rechnungen sein Vater bezahlte.
     
    „Rufen Sie mich an, wohin Sie Mademoiselle gefahren haben, dann bekommen Sie noch einen Schein.“ Wie großzügig er heute war! Dabei war sein Konto schon wieder überzogen und das Geld von den Werbeaufnahmen hatte er bereits ausgegeben.
     
    Der Taxifahrer sah zuerst auf den Geldschein, immerhin ein Hundert Euro Schein, und dann erst in das Gesicht des jungen Mannes, der ihm diesen zum Fenster hineingesteckt hatte, während die junge Frau ihre Einkaufstaschen auf den Rücksitz warf und leise in einer fremden Sprache fluchte.
     
    Selbst er, der keine dieser bunten Klatsch-Magazine las, erkannte das Gesicht des jungen Mannes. Sein nackter Arsch hatte vor kurzem noch auf jeder zweiten Werbetafel in der Stadt geklebt. Dabei war das Gesicht auch nicht zu verachten. Philippe d´ Arthois, der letzte Spross aus dem Hause Arthois, war schön, reich und verrückt. Und selbst er, der heterosexuelle Pariser Taxifahrer musste sich eingestehen, dass der Junge wirklich eine Schönheit war.
     
    „Mach ich, Monsieur“, sagte er daher nur und salutierte leicht. Wer weiß, vielleicht konnte er diese Information auch einem dieser bunten Blätter verkaufen? Nach kurzem Überlegen fiel ihm aber nicht mal der Name einer dieser Zeitungen ein und er schüttelte den Kopf. Das war nichts für ihn, zudem hatte er ein Herz, wenn es um Liebende ging. Nicht, dass er glaubte, es ginge hier um Liebe, aber...mon amour…er war eben Franzose!
     
    Die junge Frau sah die Angelegenheit ein klein wenig anders und lehnte sich zwischen den Vordersitzen zu dem Fahrer vor.
     
    „Fahren Sie los. Der Herr gehört nicht zu mir!“ Der Fahrer, ein echter Franzose, zog die Schultern hoch. Der Herr sah es wohl anders, dachte der Taxifahrer. „Selbstverständlich, Mademoiselle...“  Welche Frau gehörte schon zu Phillippe d´Arthois? Viele, viele... Das wusste sogar der Pariser Taxifahrer.
     
    Was er aber nicht wusste war, dass diese junge Frau die einzige der vielen Frauen war, die tatsächlich zu Philippe d´Arthois gehörte. Sie war seit einigen Jahren seine Ehefrau und sie fluchte lautstark in deutsch vor sich hin.
     
    Den Taxifahrer, es hätte ihm nur noch die Baskenmütze gefehlt und er hätte sich für eine Pariser Postkarte fotografieren lassen können, wunderte ohnehin nichts mehr. Er fuhr seit zwanzig Jahren Taxi

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