Schatten der Vergangenheit (German Edition)
bin.“ „Kannst du dich nicht als volljährig erklären lassen?“ „Mhm..“ Er hatte gute Ideen, an das hatte sie noch nicht gedacht. „Ginge das?“ fragte sie scheinheilig. „Ich kann meine Anwälte fragen. Um welches Geld sprechen wir hier?“ „Ich bin Alleinerbe,“ sagte Ana, die eine ungefähr Vorstellung hatte, was ihr Erbteil wert war.
„Ich kann dir dabei helfen, aber du kannst dich dann auf einen jahrelangen Streit gefasst machen, wenn du einen Teil möchtest.“ „Ja, aber das macht nichts. Ich habe schon so meine Ideen, wie ich ihn schaden könnte..“ Ana tippte auf das Wall Street Journal. „Papa kauft ständig Firmen, vor allem in Brasilien.“ „Er sichert sich Ölvorkommen,“ besserte Harting aus. „Gehört das Öl vor der Küste nicht dem Staat?“ „Schlaues Kind, allerdings hat sich dein Vater die Bohrrechte und einen extrem hohen Anteil an dem Öl gesichert.“ „Bis da Öl sprudelt muss viel Geld hineingepumpt werden,“ sagte Ana. „Die Bohrstationen, mhm..“
„Dein Vater war sehr schlau, niemand dachte vor einigen Jahren, dass vor der Küste Öl zu finden ist,“ sagte Peter, der sich auch ärgerte, dass er so eine Möglichkeit nicht gesehen hatte.
„Ja, ich weiß, er hat sich überall Anteile gesichert. Ihm gehört 50 Prozent des Öle vor Rio..“ Ana stöhnte auf. Wenn sie es so sah, wurde der Kampf gegen ihren Vater ein aussichtsloses Spiel. „Ehe die etwas abwerfen, dauert es Jahre,“ gab Harting zu bedenken.
„Ja, ja...“ Ana seufzte. „Na komm, sieh mich nicht so traurig an, ich finde einen Weg, wie du deinen eigensinnigen Vater ärgern kannst.. ich bin gut in solchen Dingen.“ Er legte den Arm um ihre Schultern und küsste sie auf die Schulter. „Nicht nur bei dem,“ flüsterte Ana. Peter lachte leise. Okay, er machte sich nichts vor, er war keine vierundzwanzig, wie Philippe, aber er hatte genug Erfahrung um ein Mädchen wie Ana zufrieden zu stellen.
„Ich will aber auch etwas dafür,“ sagte er dann. „Und das wäre?“ „Du siehst heute dieses gelbe Kleid an, dass ich in deinem Koffer gesehen habe..“ Das Chanelkleid. Ana wurde blass. Das Kleid erinnerte sie zu sehr an die letzte Nacht mit Philippe, an die sie nicht erinnert werden wollte. „Das hat einen Fleck.“ „Gib es einem der Mädchen, die können es wahrscheinlich reinigen..“ „Ich habe andere Kleider..“ „Gelbe Kleider?“ „Kann ich nicht sagen, Kleid ist doch Kleid,“ gestand Ana und küsste Peter. „Ach Gott, ist es eben nicht..“
Ana lernte rasch, dass sie jemanden wie Peter doch nicht so leicht manipulieren konnte, für jeden Gefallen verlangte Peter eine Gegenleistung – und an dem Abend war es das gelbe Chanelkleid. Es hatte keinen Fleck, wie Peter zufrieden feststellte und sie zog es wiederwillig an. „Ich mag es nicht, Philippe suchte es aus.“ „Der Mann ist vielleicht dumm, aber er hat Geschmack und er versteht etwas von Frauen!“ Warum wollte sie das Kleid nicht tragen? Erinnerte es zu sehr an Philippe? Sie würde Philippe bald ganz vergessen, dachte Harting und zog Ana in seine Arme. „Komm, sehen wir nach, was der Koch uns zubereitet hat..“ Ana nickte gedankenverloren. Was Philippe jetzt wohl machte? Ob er sehr traurig war? Sie vermisste ihn... ein klein wenig aber nur. Sie hatte jetzt Peter, dankbar sah sie den Mann neben ihr an. Peter hatte nur keine Ahnung, warum sie ihm dankbar war.
Lily Neville seufzte laut. Neville, nicht Arthois, denn Lily war vielleicht kein Einstein, aber sie und Caroline hatten sehr schnell herausgefunden, dass sie nicht eine Arthois war und die Ehe in Las Vegas das Papier auf dem sie stand, nicht wert war. Warum hatte sie sechs Jahre gewartet um sich die Bestätigung für die ohnehin immer vorhandene Vermutung zu holen? Sie wusste auch darauf die Antwort. Sie hatte gedacht, Philippe würde sie lieben und ein Leben mit ihm wäre ein Traum, aber eine gemeinsame Woche hatten ihr gereicht. Philippe war fordernd, eitel, selbstsüchtig, trank zuviel, hatte andere Frauen, sie konnte eine lange Liste über Philippes negative Eigenschaften führen.
Caroline griff nach Lilys monströsen Sonnenhut und zog ihm vom Kopf. „Besser so,“ sagte sie zufrieden. Lily sah Caroline an, die neben ihr in dem Taxi saß, als dieses durch die breiten Prachtstraßen von Buenos Aires seinen Weg bannte. „Musste das sein?“ fragte sie. Caroline nickte. „Ja, es musste sein. Du bist so schön, zeige dein
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