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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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Mädchen, Ana, es passt einfach nicht!“
    Ana schluckte und sah zum Fenster hinaus. „Na und?“ fragte sie. Warum war das so wichtig? Es war ja nicht so, als würde sie mit dem internationalen Jet-Set in Konkurrenz treten...  „Schon gut, lass uns nicht streiten..“
    Peter Harting dachte an Philippes Frau, die er vor einigen Wochen in New York zufällig getroffen hatte. Die hatte Klasse, in ihrem schwarzen Wollmantel, den engen Hosen, dem Männerhut... wau, sah die umwerfend aus. Lily d´Arthois ging sicher nie unfrisiert außer Haus – mal abgesehen von roten Schuhen zu einem weinrotem Kleid... Was dachte sich Ana nur?
     
    Es war ein Steakhaus, Ana hatte es geahnt und Peter bestellte eine Flasche Rotwein – einen Malbec, auch hier keine Überraschung – und ein großes Steak mit Kartoffel. Ana, im Hinblick auf das Kleid, das an der Taille zwickte, bestellte ein Steak mit Gemüse. „Keine Kartoffel?“ fragte Harting mit einem Lächeln. „Ich glaube, ich habe zugenommen,“ gestand Ana, die noch nie in ihrem Leben das Problem gehabt hatte, zuviel auf die Wage zu bringen, sah sich schon im Kreise der ewig diätsüchtigen Frauen.. Es schauderte ihr bei der Vorstellung. Nur gut, dass sie bald wieder auf der Uni war, dann hatte sie andere Probleme.
    „Sieht man dir nicht an.. vielleicht ist das Kleid zu eng.“ Er konnte auch nett sein.  Ana zuckte mit den Schultern. „Mag sein..“ Konnte nicht sein, sie hatte das Kleid vor zwei Wochen probiert und damals hatte es gepasst.
    Der Wein kam, dann das Steak, sie unterhielten sich über Politik, Wirtschaft und plötzlich fragte Harting. „Jetzt sag schon, Ana, was ist es, was du von mir willst?“ Ana legte die Gabel weg, sie hatte ohnehin kaum etwas von dem Steak gegessen, ihr ekelte plötzlich vor dem Fleisch... Was war nur mit ihr los?  „Wie bitte?“ fragte sie zerstreut. „Du hast mich schon richtig verstanden..!“ Harting lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Ich habe länger darüber nachgedacht, es ist nicht meine Schönheit...“ Ana wurde rot, er musste immer wieder darauf anspielen, dass er soviel älter als sie war und sie immerhin den schönen Philippe im Bett hatte, es nervte sie inzwischen.
    „Du kannst auch schönere Frauen haben als mich,“ entgegnete Ana. „Mag sein, aber selten ist eine so klug wie du,“ erwiderte er charmant. Ana legte auf Komplimente, die ihr Äußeres betrafen nicht viel Wert, aber ihre Köpfchen konnte man loben. Peter Harting hatte nicht lange gebraucht, bis er das herausfand. Es gab für Ana keine schlimmere Beleidigung als die ihrer Intelligenz.
    „Ich bin mir sicher, es gibt auch andere kluge Frauen,“ sagte Ana unbescheiden, auch wenn sie das bezweifelte. Sie war stolz auf ihre Intelligenz. „Mag sein, mag sein. Aber auch du könntest andere Männer haben, die besser zu deinem Alter passen..“ „Will ich nicht..“ Ana setzte ein gekünsteltes Lächeln auf.
    „Lang genug um den heißen Brei herumgeredet, kommen wir zu der Sache. Es ist nicht mein Charme, mein Äußeres und auch nicht, weil ich so schlau bin. Du benötigst mich für etwas – lass mich raten..“ Er griff nach seinem Weinglas, trank einen Schluck, sah sie an. Sie hatte schöne Augen, in einigen Jahren mit ein klein wenig Aufwand, würde sie wie ihre Großmutter sein und jeder Mann würde ihn um Ana beneiden. Sie war wie ein Fohlen eines teuren Rennpferdes, das man brechen und zureiten musste, dachte er.  „Es ist Macht, meine Kontakte..“ Ana nickte. Warum lügen, er war nicht dumm, deshalb war sie hier bei ihm. „Du willst deinen Vater fertig machen?“ Sie nickte wieder. „Ich will ihm zeigen, dass auch eine Frau so gut wie ein Mann sein kann!“  „Und dafür brauchst du meine Hilfe?“ Ana nickte.  „Und was bekomme ich dafür? Ich bin ein Geschäftsmann, manche sagen, ein beinharter Geschäftsmann...“ Das hatte sie auch über ihn gesagt. „Was willst du?“ fragte Ana zurück. Sie war in manchen Dingen so rational, dass es Peter Harting mit der Angst bekam, aber sie war siebzehn, er konnte eine Siebzehnjährige handhaben, er konnte Männer steuern, die ihm an Alter und Lebenserfahrung überlegen waren, warum nicht auch sie? Wäre da nicht das merkwürdige Gefühl gewesen, dass sein Herz auf der Strecke bleiben würde... Und vielleicht auch sein Seelenfrieden?
    „Dich und ein Kind..“ Ana riss die Augen auf. „Ein Kind?“ fragte sie erstaunt und griff sich auf den Bauch.  „Ich habe

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