Schatten der Vergangenheit (German Edition)
Franzosen ins Team geholt, der ist ziemlich gut, mein Cousin meinte, der wird mal Weltklasse.. und vielleicht gewinnen die Balador nächstes Jahr mit ihm. “ Nie und nimmer, eher ersäuft er sich im Alkohol, dachte Ana. „Du meinst Philippe?“ fragte sie ungläubig. „Ja, ich glaube, der heißt so..“ Pablo grinste. „Der hat ein Interview im Fernsehen gegeben, meine kleine Schwester hat sich das zwanzigmal angesehen, der sieht umwerfend aus..“ „Ja, tut er.“ Pablo winkte. „Vergaß völlig, du warst mit ihm einige Zeit zusammen..“ „Zusammen? Na ja, wir waren enger befreundet..“ Sie grinste. „Verstehe, der hat nämlich eine Ehefrau, die auch unwerfend aussieht...“ Ah, der Traum von lateinamerikanischen Männern, blond und blauäugig, dachte Ana spöttisch. „Die nie am gleichen Kontinent ist wie er,“ meinte Ana schadenfreudig. „Die war aber in Buenos Aires und die zwei sahen wie ein Paar in den Flitterwochen aus,“ sagte Pablo. „Lily war in Argentinien?“ „Ja, sie und Philippes Schwester – die zwei Mädchen sind richtige Bellezas....“ Pablo pfiff durch die Zähne. Diese Argentinier! Kam eine Blondine und eine mit breiten Hüften und großer Oberweite daher und jeder von ihnen machte Kuhaugen! Und so schön war Caroline auch nicht... die war fett, dumm und unsportlich. Was fanden Männer an der?
Wieso war überhaupt die gesamte Familie in Buenos Aires? Was wollte Philippe damit erreichen? Wollte er ihr damit zeigen, dass er ihr nicht nachweinte. So ein Idiot, genauso wie ihr Vater. Sie drehte sich am Absatz um und verließ den Stall.
„Findest du nicht, die ist ein wenig zu jung für Harting?“ fragte Pablos anderer Bruder, der im Nebenstall die Konversation verfolgt hatte. „Der hatte immer junge Dinger, war die letzte Frau ein zwanzigjähriges Modell?“ fragte Pablo zurück. „Mhm, schon, aber keine war die Alvarez Tochter. Der wird überhaupt nicht darüber erfreut sein..“ „Ich befürchte, Ana ist das gleich.“ Die beiden Brüder sahen Ana nach wie sie in der Villa von Peter Harting verschwand.
Ana duschte sich, wusch ihr Haar, Peter Harting war in dieser Hinsicht unbarmherzig und schlüpfte in eines diese unbequemen Kleider, die Harting ihr von einem Trip nach New York gebracht hatte. Sie hasste sie, lieber hätte sie ihre alte Jeans und ein T-Shirt angezogen, aber auch die alten Jeans hatte Harting ihr weggenommen, stattdessen gab es enge unbequeme Kleider und Designerjeans.
Die hohen Schuhe zwickte, ebenso das Kleid an der Taille. Hatte sie zugenommen? Wozu musste sie hier diese hohen Schuhe tragen? Sie war groß genug und es war ja nicht so, dass Harting Gäste erwartete, die ein Mädchen in hohen Schuhen sehen wollte, in denen sie nicht wirklich gehen konnte.
Ana presste die Lippen zusammen und machte sich auf den Weg zu Harting, der bereits bei dem Auto wartete.
„Wir fahren weg?“ fragte Ana erstaunt und fühlte wieder dieses flaue Gefühl im Magen, dass sie seit Tagen hatte. Wäre es jetzt schön, sie könnte sich ein klein wenig niederlegen, ein gutes Buch lesen...
Peter öffnete ihr die Autotüre seines BMWs. „Steig ein, wir fahren nach Rosario, ich brauche einen Ortswechsel.“
Ana dachte nur, wozu nach Rosario, er isst doch ohnehin nur Steak und Pommes frites, jetzt wo er nicht Polo spielt. Philippe hätte sicher die gesamte internationale Küche ausprobiert, aber Harting war durch und durch ein Amerikaner, der immer das gleich aß, Steak und Kartoffel... An diesen Tagen vermisste sie Philippe wirklich. Mit Peter war alles ein wenig ernsthafter.. lag sicher an seinem Alter.
„Du hättest dir die Haare föhnen können, wir hätten genug Zeit gehabt,“ merkte Peter mit einem Blick auf seine Begleitung an. Anas Haare waren feucht und hingen nass über das Seidenkleid, da nun Flecken hatte. Waren die Schuhe rot, fragte er sich und startete den Motor. „Die Schuhe passen nicht zum Kleid..“ Ana sah ihn an. Die waren rot? Sie hätte ihm sagen sollen, dass sie ein klein wenig farbblind war. „Ich kann auch hier bleiben,“ meint sie trotzig. „Nein, das will ich nicht, sieh wahrscheinlich ohnehin niemand, aber siehst du nicht, dass rot nicht zu dem weinrot des Kleides passt?“ Sie sah es nicht, sie war farbenblind – und rot war rot und es hatte so ausgesehen, als wäre es die gleiche Farbe. Sie hatte doch noch Pablo gefragt, der meinte, beides sei rot! Eben. So schüttelte sie nur den Kopf. „Du bist doch ein intelligentes
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