Schatten der Vergangenheit (German Edition)
keinen Erben, das heißt, ich habe schon einen, blöderweise ist das Alessandro und das ist mir nicht Recht, er hat mich betrogen, er hat mit meiner Frau geschlafen...“ Ana nickte. „Ich werde nicht gerne betrogen, Ana, da verstehe ich keinen Spaß!“ Es war eine eindeutige Drohung. „Ich verstehe...“ Plötzlich schien ein Kind nicht mehr so schlimm. Sie hatte ohnehin irgendwann ein Kind wollen, warum nicht jetzt? Es war nicht so, dass sie sich darum kümmern musste, Harting war reich genug um Nannys zu beschäftigen...
„Wir lassen dich volljährig erklären, dann heiraten wir...“ „Heiraten?“ Wau, damit hatte sie nicht gerechnet. Ein Kind war noch denkbar, aber eine Ehe war kompliziert, aufwendig... „Ich will kein uneheliches Kind, ich bin in dieser Hinsicht altmodisch.“
Gott, der Mann hatte ein Tempo! „Kann ich darüber nachdenken?“ fragte Ana zaghaft. „Nein, ich will jetzt eine Antwort. Du hast bis zum Ende der Nacht Zeit, sonst packst du deine Koffer und gehst nach Buenos Aires zurück, verstanden?“ Scheiße, das hätte er nicht sagen sollen, er wollte sie nicht verlieren und was wäre, wenn sie ginge? Er war wieder alleine. Er pokerte manchmal wirklich zu hoch.
Wau, der war hart. Ana blinkte und zog ihr Kinn hoch. „Ich lasse mich von niemanden erpressen..“ und stand auf. „Setzt dich, Ana. Ich mag dich, sehr sogar, aber ich bin keine Marionette...“ Soweit zum Pokern! Ana setzte sich wieder und überlegte, was sie sagen oder wie sie auf seine Forderungen reagieren sollte.
„Ana, ich biete dir ein Leben in Luxus..“ Sie verzog spöttisch den Mund. „Ich lege auf Luxus nicht viel Wert.“ Er lachte schallend und griff nach ihrer Hand und zog sie zu seinem Mund. „Wie konnte ich das vergessen. Ist es ein Job in meiner Firma, an meiner Seite, der dir mehr zusagt?“ Ana sah ihn direkt an und nickte. „Dachte ich mir beinahe. Gut, mach dein Studium fertig und wir reden nochmals darüber ..“
Er winkte nach dem Kellner und bestellte eine Flasche französischen Champagner. „Wir haben schließlich etwas zum Feiern, oder?“ Hatte sie schon ja gesagt, fragte sich Ana, widersprach aber nicht. Gab es den eine Alternative – und war es nicht ohnehin ihr Plan gewesen. Gut, das mit der Heirat und dem Kind war nicht geplant gewesen, aber wer weiß, so leicht wurde man auch nicht schwanger, wenn man acht gab...
Sie sollte sich schleunigst ein Verhütungsmittel besorgen, ohne es Peter zu sagen, irgendeine Hormonspritze oder so..
Sie wollte ohnehin in Kalifornien zum Arzt gehen.. wann hatte sie überhaupt das letzte mal ihre Tage gehabt? Ach Gott, ihre Menstruation war so unregelmäßig.. nun, wie auch immer... Sie stieß mit Peter Harting an. „Auf unsere gemeinsame Zukunft,“ sagte Peter.
Philippe wollte zwar nicht Argentinien verlassen, aber er musste nach England, er musste mit seinem Vater – oder vielmehr Nicht-Vater sprechen und mit seiner Mutter. Zuvor wollte er mit Paul, seinem ehemaligen Freund reden. Philippe wollte eines nicht – den klangvollen Namen Arthois verlieren. Vielleicht gab es eine rechtliche Möglichkeit, dass er beide Namen führen konnte. Arthois Alvarez – wie klang das?
Lily würde über diesen Gedanken nur lachen, aber Lily betraf es auch nicht, die hatte zwei Elternteile mit blauem Blut. Er nicht – mehr, denn er bezweifelte inzwischen auch, dass seine Mutter so blaublütig war, wie sie immer sagte.
Natürlich musste er zuvor Buße bei Paul McKenney tun, mit dem er nur kurz am Telefon gesprochen hatte. Paul war sehr distanziert geblieben. Kein Wunder, wo sie einige Monate nicht miteinander mehr sprachen.
Es tat ihm auch wirklich leid, dass er mit Pauls Verlobten geschlafen hatte. Philippe musste einen kleinen Moment nachdenken, ehe ihm einfiel, wie Pauls Ex-Verlobte überhaupt hieß. Annabelle? Nein, es war Helen, wie die schöne Helena. Dabei war sie nicht mal so schön gewesen. Eine englische Rose, sehr blass, rotblond, glaubte sich Philippe zu erinnern. Bei so vielen Frauen verlor er leicht den Überblick.
Philippe konnte sich immerhin an ein Mädchen erinnern, die an der Innenseite ihres Oberschenkels ein Muttermal in Form eines winzigen Hufeisens hatte. Wie passend für jemanden, wie Ana. Oh, Ana, er konnte kaum die Augen schließen, ohne ihr Gesicht zu sehen und genau genommen nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihre langen, langen Beine und dieses runde, muskulöse
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