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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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um das Gesicht des Mannes zu betrachten. Der wendete das Gesicht zur Seite, um Ana anzusehen.
     
    Kein schlechtes Profil, stellte Lily fest. Eine römische Nase. Interessant. Kein Wunder, dass Caroline ihn hübsch fand. Er war ein hübscher Mann, wenn auch nicht die Klasse von Philippe. Aber wer war das schon?
    Ana griff sich auf den runden Bauch.
     
    „Ich hasse es, schwanger zu sein!“ rief sie wütend aus.
     
    „Das hättest du dir vorher überlegen sollen. Ist das Kind überhaupt von deinem Alten?“ fragte Noel.
     
    „Sehr witzig, Noel.“
     
    Noel tippte Ana auf die Nase.
     
    „Ich kann gut rechnen, wie man weiß. Du kannst nur froh sein, wenn der Junge auf die Welt kommt und keine dieser abgefahrenen türkisfarbenen Augen hat.“
     
    Philippe war der Vater von dem Kind?! Lily hielt sich die Hand vor den Mund. Natürlich, das konnte theoretisch möglich sein. Es war knappe neun Monate her, dass Ana mit Philippe Schluss gemacht hatte und Ana sah so aus, als würde sie jeden Moment das Kind bekommen. Mein Gott, wenn das war wäre... Dann wären Catarinas Befürchtungen doch noch eingetreten und Ana bekam ein Kind von ihrem Halbbruder.
     
    „Du bist wirklich nicht sehr amüsant, Noel.“
     
    „Ich hatte immer einen schwarzen Humor, Ana.“
     
    „Den ich normalerweise auch schätze, aber nicht was das Kind betrifft.“
     
    Das war wohl kein Wunder, dachte Lily schockiert. Ana wusste sicher, von wem das Kind war. Es war ein Fehler gewesen, ihr nicht sogleich zu sagen, dass Philippe ihr Halbbruder ist. Jetzt war es zu spät. Warum hatte Alvarez es ihr überhaupt verschwiegen? Weil er wütend war, dass Ana mit Harting lebte? Lebte! Die waren verheiratet!
     
    „Warum bist du so dagegen? Es hätte einen schönen Vater und nicht diesen alten Esel“, bohrte Noel weiter. 
     
    Sehr witzig, vor allem wenn das Kind vom Halbbruder wäre. Lily sollte nicht lauschen. Sie hörte Dinge, die sie lieber nicht wissen wollte und die ihr schlaflose Nächte bereiten konnten. Armer Philippe, er würde wahnsinnig werden, wenn er davon erfuhr.
     
    „Sei vorsichtig, Noel. Du redest von meinem Ehemann.“
     
    Noel lachte höhnisch.
     
    „Und wie wir beide wissen, ist es die große Liebe zwischen euch.“
     
    „Halt dich raus, Noel. Du verstehst das nicht.“
     
    „Doch, ich verstehe das schon, aber ich hätte mir an deiner Stelle den schönen Liebhaber gehalten.“ 
     
    „Was mache ich mit einem Idioten!? Harting ist vielleicht nicht so schön, aber dafür klug.“
     
    Philippe war ihr aber nicht zu dumm gewesen, um mit ihm zu schlafen und den armen Kerl an der Nase herumzuführen, dachte Lily verärgert und hätte Ana am liebsten die Ming Vase, die am nächsten zum Fenster stand, an den Kopf geworfen. Sie hatte nie etwas für diese Art chinesischer Kunst übriggehabt...
     
    „Ja, ein guter Geschäftsmann ist er, zugegeben, aber Philippe ist kein Idiot.“ 
     
    Danke, Noel, dass du ihn verteidigst, dachte Lily. Sie musste unbedingt Philippe davon berichten. Ana führte irgendetwas im Schilde. Den Namen Petrol G hatte sie doch schon mal gehört. War das nicht eine Firma von Alvarez?
     
    „Du bist nur scharf auf ihn, Noel und nicht objektiv“, wies Ana Noel darauf hin.
     
    „Mhm und wer kann mir das übel nehmen? Du warst doch auch mit ihm im Bett.“ 
     
    Wollten die Zwei jetzt ihre sexuellen Erfahrungen austauschen? Das wollte Lily nicht hören. Philippe sollte wirklich sorgfältiger seine Bettgefährten wählen. Am besten sollte er treu sein, aber sie kannte ihren Mann zu gut. Er konnte ihr das nicht versprechen. Er war ein notorischer Weiberheld – wie ihr Vater.
     
    „Erinnere mich nicht daran. Können wir uns wieder dem Schlachtplan widmen?“ fragte Ana ungeduldig. „Ich möchte die Sache erledigt haben, ehe ich alt bin.“
     
    „Dann haben wir ja noch reichlich Zeit“, erwiderte Noel mit einem Anflug von Sarkasmus.
     
    Lily zog ihren Kopf zurück und schloss vorsichtig das Fenster. Ana war gerade mal achtzehn geworden! Achtzehn! Und sie war eindeutig größenwahnsinnig, zusammen mit diesem Noel. Dachten die beiden vielleicht, die Welt erobern zu wollen?! Schlachtplan! Pah!
     
    Sie hörte Schritte im Flur eine Tür entfernt. Rasch zog sie ihre hohen Schuhe aus und lief in die andere Richtung. Kaum hatte sie eine Tür hinter sich geschlossen, hörte sie auch schon die Stimme einer Frau.
     
    „Ich war der Meinung, ich hätte hier Schritte gehört“, sagte sie zu einer anderen

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