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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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Person.
     
    Die Männerstimme, die antwortete, kannte Lily nur allzu gut: Es war Harting.
     
    „Das kann nicht sein. Ich habe dem Makler ausdrücklich gesagt, dass diese Räume Tabu sind. Ana wollte ihre Ruhe!“ 
     
    „Vielleicht habe ich mich geirrt.“
     
    Lily eilte noch immer ohne Schuhe eine Treppe hinab. Erst dann zog sie die Schuhe wieder an und setzte ihren Rundgang mit klopfendem Herzen und längst nicht mehr so gründlich, wie vor dem Gespräch zwischen Ana und Noel, fort.
     
    Sie musste unbedingt mit Philippe und Geraldo sprechen. Die beiden sollten wissen, dass Ana mit Noel etwas ausheckte. Wie würde Philippe auf Anas Schwangerschaft reagieren? Das Mädchen war doch noch ein Kind, gerade mal achtzehn! Peter Harting war ein perverses Schwein, dachte Lily und ging zu dem Makler, der an seinem Auto, einem dunkelblauen BMW lehnte. Was war das nur mit diesen alten Männern und jungen Frauen! War denen überhaupt nichts peinlich?
     
    „Und?“ fragte er. 
     
    „Ich schicke Ihnen Ende der Woche einen ausführlichen Bericht“, sagte Lily, die es plötzlich sehr eilig hatte von hier wegzukommen.
     
    „Das Auto…“ Der Makler zeigte auf Hartings Auto.
     
    „Ich werde es meinem Mann geben. Er spielt für ihn Polo“, sagte Lily.
     
    „Gute Idee, aber bitte vergessen Sie es nicht, ehe Sie wieder nach New York fliegen.“
     
    „Sicher nicht. Ich bin kein Fan von himmelblauen Autos und nehme es nicht in der Handtasche mit nach New York“, sagte Lily und stieg in das Auto ein. Sie warf die Unterlagen auf den Rücksitz und wartete, bis der Makler in seinen BMW gestiegen war, ehe sie die Schuhe wechselte und den Motor startete.
     
    Rasch folgte sie dem Makler auf dem Weg vom Schloss weg zur Landstraße. Mit einer Hand wählte sie dabei die Telefonnummer von Philippe, der sich nach fünfmal Klingeln auch meldete und sehr verschlafen klang. Das war nichts Neues. Nachmittags war er nur aus dem Bett, wenn er Polo spielte oder Kunst kaufte. Das zweite tat er auch lieber abends.
     
    „Hallo Lily. Tut mir leid, die Batterie von meinen Mobiltelefon war leer“, entschuldigte er sich gleich und gähnte.
     
    „Das dachte ich mir. Ich probierte es einige Male. Ich habe einen Auftrag bekommen und bin einige Tage früher nach London geflogen. Ich muss dringend mit dir sprechen. Es ist wichtig!“
     
    „Bist du schwanger?“ fragte er und lachte über die Frage. 
     
    „Lass den Unsinn.“
     
    „Schade“, murmelte Philippe.
     
    „Ach Gott, Philippe, du hast genug Kinder und ich bin noch so jung...“
     
    „Schon gut, ich will dich ja nicht unter Druck setzen...“  
     
    „Wo kann ich dich treffen?“ fragte sie.
     
    „Ich bin in das Schloss meines Vaters gezogen.“
     
    „Geraldo hat in England ein Schloss?“ fragte sie erstaunt.
     
    „Nicht den Vater, den anderen.“
     
    Es wurde kompliziert.
     
    „Der ist nicht dein Vater“, meinte Lily kurz, die Alvarez d´Arthois bei weitem vorzog.
     
    „Verdammt, willst du mit mir jetzt über Ethik diskutieren?“ 
     
    Philippe hatte die alte Lily lieber gemocht, aber wahrscheinlich war sie damals nur ein Kind gewesen und jetzt war sie erwachsen und sie ließ sich nichts von ihm gefallen... Aber wie gut hatte er sie überhaupt damals gekannt? Überhaupt nicht und grundsätzlich mochte er eine selbstbewusstere Lily lieber.
     
    „Schon gut, ich komme zum Schloss.“ 
     
    „Ach Gott, wenn es so wichtig ist“, maulte Philippe und Lily ahnte, dass Philippe nicht alleine war.
     
    „Schick die Tussi, die neben dir liegt, vorher nach Hause. Es betrifft Ana und Geraldo!“
     
    „Kannst du hellsehen? Du solltest dann Kartenlegen, denn damit kann man auch viel Geld verdienen, aber du liegst falsch. Da ist niemand.“
     
    Und das war die Wahrheit. Lily legte auf. Früher hätte sie angenommen, er wäre betrunken gewesen, aber er trank nicht mehr als sie oder Caroline. Sogleich läutete das Telefon wieder.
     
    „Tut mir leid, Chérie. Ich meinte es nicht so, aber ich habe letzte Nacht nicht gut geschlafen. Dann war ich bei Papa und der sieht so miserabel aus...“
     
    „Schon gut, Philippe. Wir sehen uns gleich...“
     
    Sie lenkte den Maserati über den Feldweg, der eine Abkürzung zu dem Blitzschlag von Schloss war, wie sie Arthois’ Renaissanceschloss im Geheimen nannte.
     
    Ein Maserati war allerdings nicht für diese Art von Weg geeignet und Lily schüttelte es richtig durcheinander. Staub bedeckte die Frontscheibe.
     
    Einen

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