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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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positiven Effekt hatte der Staub, denn das Auto sah jetzt nicht mehr himmelblau sondern grau aus, dachte sie erleichtert, als sie das Auto auf dem großen Parkplatz neben den Stallungen parkte und ausstieg.
     
    Die hohen Schuhe zog sie wieder an und die Ballerinas waren wieder in der Tasche. So ging Lily zum Schloss.
     
    Der Butler erwartete sie bereits.
     
    „Schön, Sie wieder zu sehen, Madame.“
     
    Wie hieß der Mann nochmal? Thomas, heiliger Thomas...
     
    „Danke, Thomas.“ 
     
    Der Butler war erstaunt, dass sie sich seinen Namen gemerkt hatte.
     
    „Ihr Mann ist mit seiner Mutter im Salon.“
     
    Er machte eine Verbeugung, so als wäre sie ein gekröntes Haupt und Lily musste sich sehr konzentrieren, um nicht laut loszulachen. 
     
    „Danke“, murmelte sie nur und ging.
     
    Wo war der verdammte Salon, fragte sich Lily.
     
    Von einem Schloss ins andere. Bald konnte sie Führungen für Touristen machen. 
     
    „Die linke Türe, Madame!“ rief ihr der Butler nach.
     
    „Danke.“
     
    Lily klopfte an die Tür und Philippe rief: „Komm herein!“ 
     
    Philippe saß auf einem hohen, alten Stuhl bei einem der großen Fenster, das geöffnet war, und stand auf, als Lily kam. Ein leichter Sommerwind kam herein und bewegte die Seidenvorhänge. Catarina saß alleine auf dem Sofa und blätterte in einer Modezeitschrift.
     
    Lily blieb stehen und ließ den Raum und die zwei Personen darin auf sich wirken. Wäre jetzt von irgendwo her ein Fotograf aufgetaucht und hätte Aufnahmen für eine Ausgabe von Vogue gemacht, dann hätte sie das nicht gewundert.
     
    Alles wirkte in dem Raum perfekt. Die Farben der Möbel passten zu den Kleidern, den Haaren, selbst das Rot von Catarinas Lippenstift fand sich in den Rosen, die auf dem Tisch standen, wieder. Philippe trug ein dunkelgrünes Hemd, farblich passend zu dem Vorhang – wie abwegig war das denn, dachte Lily - und eine graue Hose, dazu graue Raulederschuhe. Seine Mutter war in Hellgrün gekleidet, trug eine überlange Perlenkette und Lily hätte wetten können, dass das Kleid von Yves Saint Laurent war.
     
    „Catarina“, begrüßte sie ihre Schwiegermutter und gab ihr einen Kuss auf die glatte Wange.
     
    „Lily, lange nicht gesehen“, sagte Catarina und lächelte verkrampft.
     
    Sie wusste, dass Philippe Lily eingeweiht hatte. Sie hatte das als Fehler gesehen, aber Philippe sagte, dass Lily nicht dumm sei und, dass sie ein Geheimnis für sich behalten könnte. Außerdem sei sie seine Frau.
     
    Philippe umarmte Lily kurz und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
     
    „Alles in Ordnung? Bist du mir noch böse?“ fragte er leise.
     
    „Nein, natürlich nicht. Können wir irgendwo alleine sprechen?“ fragte sie.
     
    Catarina seufzte.
     
    „Bleibt hier. Ich wollte ohnehin mit Roza über das Menü für heute Abend sprechen.“
     
    Was war das hier? Das letzte Jahrhundert, fragte sich Lily und sah ihr nach. Inzwischen wusste Lily, dass Catarina mit sehr wenig Luxus aufgewachsen war. Der Vater hatte alles verspielt, der Großvater mit seinem Wein kaum Ertrag gemacht und die Familie hatte immer am Hungertuch genagt. Aber wer Catarina jetzt sah, hätte gedacht, sie sei als Millionärstochter geboren worden.
     
    Lily schüttelte den Kopf.
     
    „Also, was gibt es? Willst du etwas trinken?“
     
    „Ja und zwar einen Cognac“, bat Lily.
     
    Philippe ging zu dem kleinen, goldfarbenen Servierwagen und schenkte Lily ein großzügiges Glas Cognac ein, das er ihr dann reichte.
     
    „Nimm dir auch etwas. Das wirst du brauchen.“
     
    Philippe grinste.
     
    „Seit wann willst du, dass ich trinke?“
     
    „Wenn du meine Neuigkeiten hörst, brauchst du Alkohol“, sagte Lily und nahm einen Schluck.
     
    Wow, das Zeug brannte in der Kehle abwärts bis zum Magen.
     
    Es musste das französische Gen in ihr sein, da sie Cognac mochte, so wie Champagner. Nur gut, dass sie jetzt einen Schwiegervater hatte, der genug Geld für beides aufbrachte, dachte Philippe. Sie konnte große Mengen Cognac trinken ohne betrunken zu werden, wovon er sich selbst hat überzeugen können.
     
    Philippe schenkte sich also auch ein Glas ein und setzte sich auf die Lehne. Sein Blick fiel auf Lilys hohe Schuhe.
     
    „Schöne Schuhe, sehr sexy.“
     
    Er wusste, dass Lily versuchte, älter auszusehen als sie war und in ihren Kleidern weder zuviel Dekolleté, noch Bein zeigte, aber gerade diese Strenge und ihr Barbiepuppenaussehen hatte die gegenteilige Wirkung. Sie sah

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