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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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nicht so ein ängstliches Gesicht. Er bleibt nicht stecken“, beruhigte Philippe sie und zupfte an seiner Krawatte.
     
    Er mochte keine Krawatten, aber eine Testamentseröffnung verlangte eine und jemand wie er wusste sich immer richtig zu kleiden. Er legte den Arm um Lilys schmale Taille. Sie trug heute ein enges schwarzes Kostüm mit einem kurzen Rock unter dem schwarze Spitze hervorsah, so als hätte sie Dessous darunter an. So wie beinahe jedes ihrer Kleidungsstücke, war auch dieses von Chanel – Vintage Chanel.
     
    Woher sie die Kleider bekommen hatte, hatte sie ihm nie verraten, aber er ahnte, dass sie von ihrer verstorbenen Tante waren, die ihr ihre gesamten Kleider vermacht hatte. Diese Tante hatte nicht nur einen ähnlichen Geschmack wie Lily gehabt, sondern auch als Model für Chanel gearbeitet und im Laufe der Jahrzehnte eine gute Garderobe zusammengetragen. Welch ein Glück, dass sie auch noch Lilys Figur gehabt hatte.
     
    „Trägst du einen Slip?“ fragte er plötzlich und sie wurde rot.
     
    Er lachte.
     
    „Du bist unmöglich, Philippe. Natürlich trage ich einen...“
     
    „Schade…“
     
    Er griff ihr unter den Rock und fand den Rand ihres Slips. Sie klopfte ihm auf die Hand.
     
    „Lass das, Philippe!“
     
    „Wollte nur sicher gehen.“
     
    „Du bist unmöglich.“
     
    „Deshalb liebst du mich.“
     
    Er küsste sie und sie lehnte sich an ihn. Sie konnte ihm nicht widersprechen... Philippe seufzte und brach den Kuss ab, wenn auch nur sehr ungern. 
     
    „Wir müssen aufhören. Ich kann nicht mit einer Erektion zu einer Testamentseröffnung gehen...“
     
    „Das stelle ich mir auch ein wenig unbequem vor...“
     
    Lily strich ihm mit dem Handrücken über seinen Hosenschlitz, wo sich eindeutig sein harter Penis abzeichnete. Er zuckte zusammen.
     
    „Du Hexe, das wirst du heute noch büßen.“
     
    Er klopfte ihr auf ihr Hinterteil. Lily lachte.
     
    „Soll ich mich fürchten?“ 
     
    „Wo ist nur meine kleine unterwürfige Frau geblieben?“ fragte er dramatisch.
     
    „Willst du eine unterwürfige Frau?“ fragte Lily und runzelte die Stirn.
     
    „Nein... Ich will zwar keine solche Hexe wie Ana, aber...“
     
    Er dachte an seinen leiblichen Vater. Geraldo hatte einen Tisch im L’Ambroisie reserviert und wollte seine zwei Kinder und Lily dort treffen. Sie mussten dringend die Sache mit Ana besprechen. Geraldo hatte einige Neuigkeiten und auch einen seiner New Yorker Mitarbeiter nach Paris geordert. Sollte er ein Börsenguru sein, konnte er hoffentlich Licht in diese komische Angelegenheit bringen. Wenn Noel mit Ana etwas ausheckte, dann konnte das verdammt gefährlich werden. Zwei Genies. Die erinnerten ihn an zwei verrückte Einsteins und Einstein hatte kein Unternehmen gelenkt! Besser so.
     
    „Das mit Ana wird sich klären“, beruhigte Lily ihn.
     
    „Hoffentlich.“
     
    Sie schwiegen kurz und der alte Aufzug ratterte weiter.
     
    „Wer wird noch da sein?“ fragte Lily, plötzlich sichtlich nervös und zupfte an ihrem engen schwarzen Rock.
     
    „Hör auf zu zupfen. Er wird nicht länger“, meinte er.
     
    „Er ist kurz. Ich weiß nicht, so kurz nach der Beerdigung…“ 
     
    Morgens dachte sie, dass das Kostüm perfekt wäre, aber jetzt war sie sich nicht mehr sicher. Sie wollte nicht wie ein Flittchen aussehen.
     
    „Ach was, die Röcke meiner Mutter sind kürzer und sie war seine Frau - zudem bist du mit ihm nicht mal verwandt!“
     
    „Was er aber nicht wusste – und sonst auch niemand weiß“, erinnerte Lily ihn.
     
    „Wie wahr...und ich weiß nicht, wem der Notar alles eingeladen hat. So viele Verwandte hatte Papa nicht.“
     
    „Wirst du ihn immer Papa nennen? Geraldo ist dein echter Vater.“
     
    „Besserwisserin! Ich weiß nicht…“
     
    Er zuckte mit den Schultern und strich Lily eine Haarsträhne, die sich aus der komplizierten Hochsteckfrisur gelöst hatte, zurück. Alvarez war sein Vater, aber das Wort Vater fiel ihm noch sehr schwer. Er sah immer seinen Ziehvater vor sich, wenn er Papa sagte.
     
    Lily schob seine Hand weg. Er spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. Er hatte einen Ordnungsfimmel. Das machte sie rasend.
     
    „Lass das.“
     
    Er lachte verlegen. Die Türe öffnete sich und die beiden betraten die Vorräume des Notars, der seit vielen Jahren für Henry d´Arthois in Frankreich gearbeitet hatte. In dem Vorraum saßen bereits einige der Familienangehörigen.
     
    Caroline saß in einer Ecke mit

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