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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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Springturniere und Antjes Eltern hatten alle seine Schulden bezahlt, nachdem ihre Tochter einen Lord geheiratet hatte. Geld für einen Titel, wie in alten Zeiten.
     
    Lily hatte beinahe gelacht, als sie hörte, dass sich Antje selbst beim Friseur mit Lady ansprechen ließ. Nun gut, sie hatte sich den Titel gekauft, teuer gekauft. Ob Antje damit auf Dauer glücklich wurde?
     
    Alessandro sah sie an und minutenlang blieb sein Blick an ihr hängen. Er war ein interessanter Mann, ohne Zweifel. Er sah immer so traurig aus und man hatte immer das Gefühl, man müsste ihn retten. Vor was auch immer. Vielleicht vor seinen chronischen Magenschmerzen?! Sie hatte genug mit Philippe zu tun. Philippe war in manchen Dingen, wie ein kleiner Junge, der nie eine Mutter gehabt hatte und immer auf der Suche nach Liebe und Zuneigung war. Leider verwechselte Philippe Sex mit Zuneigung... Ob er mit diesem Model, das sie in New York kurz trafen, auch schlief? Das Mädchen war so rot geworden und Philippe hatte ein wenig verlegen gewirkt. Und sie kannte seinen Blick zu gut... Hoffentlich verwendete er wenigstens ein Kondom. Bei ihr tat er es nicht… Lily seufzte leise.
     
    Philippes Gedanken waren nicht bei Alessandros Hochzeit, sondern bei dem Mann, der im Grab lag. Er war nicht mal sechzig geworden. Wie kurz doch ein Leben war!
     
    Morgen war Testamentseröffnung in Paris. Der Notar hatte ihm mitgeteilt, dass sein Vater am Tag seines Todes noch sein Testament geändert hätte. Merkwürdig, aber Philippe war es gleich. Er hatte genug Geld. Geraldo war großzügig und bezahlte alle seine Rechnungen. Schade war nur, dass die Polosaison in Europa bald zu Ende war und er kaum gespielt hatte, aber an Polo war seit dem Tod von Henry nicht zu denken. Zudem war da die Sache mit Ana und Noel.
     
    Caroline hatte bestritten, Noel zu sehen und Philippe glaubte ihr. Caroline sagte zwar nichts, aber Lily hatte eine Bemerkung fallen lassen, die ihn stutzig gemacht hatte. Es gab da scheinbar einen ernsthaften Verehrer in New York. Genaueres wollte Lily nicht sagen und aus Caroline brachte er kein Wort heraus. Diese Weiber! Caroline und Lily steckten immer die Nasen zusammen und tuschelten hinter seinem Rücken. Wer hätte gedacht, dass Caro und Lily beste Freundinnen wurden und sogar zusammenwohnten.
     
    Von Ana hatte niemand etwas gehört. Sie musste inzwischen das Kind haben. Nur gut, dass Alessandro mit Antje eine reiche Frau geheiratet hatte und auf das Geld von Harting nicht mehr angewiesen war, denn vielleicht hatte Ana tatsächlich einen Jungen bekommen und der würde dann alles erben. Ach Ana, hoffentlich war es Peter Hartings Sohn. Harting tat ihm leid, denn eines war sich Philippe sicher, Ana hatte Harting nicht aus großer Liebe geheiratet und wenn das Kind nicht von Peter war, so hatte sie das sicher auch für sich behalten. Wer hätte gedacht, dass die kleine Ana so berechnend sein konnte? Er konnte dem Himmel danken, dass er eine Frau wie Lily so jung geheiratet hatte und sich nicht für eine wie Ana scheiden lassen würde. Seine Lily... Er drückte dankbar ihre Hand.
     
    Noch einige Stunden würde es dauern, das Essen für geladene Gäste und irgendwelche Verwandten, die eigentlich nicht mit ihm oder mit Caroline verwandt waren.
     
    Musste er Gordon die Hand schütteln? Er würde es nicht tun. Er musste auf niemanden, außer auf seine eigene Familie, Rücksicht nehmen. Seine Familie war auch überschaubar. Da war Geraldo, sein leiblicher Vater, Elena, die er wirklich sehr mochte, Caroline und Lily – und natürlich seine Mutter. Aber seine Mutter mochte er lieber zur Zeit nicht zu seiner engeren Familie zählen. Er brauchte einigen Abstand zu ihr.
     
    Morgen nach dem Testament würde er hier aufräumen! Sollte er ein Schloss behalten? Das französische Schloss wurde zu einem guten Teil des Jahres an Touristen vermietet oder als Seminarhotel genutzt. Es hatte einen schönen Golfplatz und war umgeben von einem gepflegten Wald und grünen Wiesen, auf denen unzählige Apfelbäume wuchsen, für die diese Gegend berühmt war. Es gab eine Calvadosbrennerei, wie Philippe gestern erfuhr. Der Calvados war nicht schlecht, aber Calvados war hier auch keine Mangelware.
     
    Ob das Schloss überhaupt Geld abwarf? Das englische Schloss würde er verkaufen, denn er wollte es nie wieder betreten. Es kostete auch viel zu viel in der Erhaltung. Lily hatte sicher einen Makler an der Hand, der es an einen reichen Araber oder Russen verhökern konnte.

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