Schatten der Vergangenheit (German Edition)
erste, die von mir ein Kind bekommt, Kommissar. Wie soll ich sagen, ich bin kein Freund von Kondomen. Sie verstehen?“
Achmed rollte die Augen. Der Mann machte ihm Spaß. Der war schlimmer als die Journalisten ihn darstellten. Und dabei war er gerade mal sechsundzwanzig geworden!
„Oh, du liebe Güte!“ rief er aus.
„Genau, meine Worte...“ Scheiße, sein Vater würde ausrasten, wenn er erfuhr, dass er wieder Alimente zahlen musste. Philippe konnte einfach den Geruch und das Gefühl der Kondome nicht leiden, vielleicht sollte er doch seine Frau wiederfinden und Vater eine Art Friedensangebot machen?
Sein Mobiltelefon summte. Er reagierte nicht. Eigentlich wollte er die Nachricht nicht lesen, aber dann nahm er automatisch das Telefon zur Hand und sah darauf.
„Sie sollten mit Isabella reden. Sie könnten sonst Schwierigkeiten bekommen“, schlug Achmed vor.
„Das werde ich ohnehin müssen.“ Philippe grinste plötzlich, denn eigentlich mochte er Kinder. Die waren problemloser als Erwachsene. Sie waren unschuldig, nicht verdorben und jedes seiner Kinder würde eine bessere und glücklichere Kindheit haben, als er es je hatte. Dafür würde er sorgen.
„Bin gespannt, was es wird. Ein Junge oder ein Mädchen?“ sagte er daher und lächelte glücklich.
Achmed stöhnte laut auf. „Mein Gott, Ihnen ist wirklich nicht zu helfen.“ Philippe lachte verschämt. Das sagt meine Mutter auch immer.“
Vier Stunden später war ihm wirklich nicht zum Lachen zumute. Er rauchte inzwischen nur noch selten, nur wenn er sich aufregte und ein Gespräch mit seinem Vater zog ihn nicht nur zur Nikotinsucht, sondern bereitete ihm auch Magenschmerzen. Er stand vor der Wohnung von Isabella und hatte eben das Telefonat mit seinem Vater beendet.
Er lehnte sich an die Wand, stellte ein Bein halb hoch an die Mauer hinter sich und sah zwei Mädchen nach, die an ihm vorbei gingen, ohne ihn zu bemerken. Sie waren beide nicht besonders hübsch und er war froh, dass sie ihn nicht gesehen hatten. Er brauchte wahrlich einige Minuten für sich alleine.
Seine Gedanken gingen zu dem Telefongespräch zurück. Sein Vater hatte ihm Vorwürfe gemacht, wie immer und gedroht, ihm die monatliche Apanage zu kürzen. Philippe hoffte, dass er auch ohne die leben könnte, allerdings nicht in dem Stil, in dem er gewohnt war zu leben.
Wenn er ehrlich war, er hatte kaum Ahnung, wie viel Geld er im Monat ausgab. Es war immer reichlich auf seinem Konto, dafür sorgte sein Vater. Viele der Rechnungen gingen einfach zu seinem Vater, ohne dass er jemals einen Blick darauf warf.
Er, der strenge Vater, würde sich wieder beruhigen und von dem perversen Gedanken abkommen, ihm eine „ehrliche“ Arbeit zu besorgen. Alleine das Wort „ehrlich“ verursachte bei Philippe eine Magenverstimmung. Er war nicht der Typ, der den ganzen Tag hinter einem Schreibtisch sitzen konnte – und schon gar nicht um 9 Uhr morgens, wenn er oft drei Stunden vorher aus einem Club oder einem fremden Bett nach Hause gekommen war.
Wenn sein Vater wüsste, dass irgendwo auf dieser Welt eine Madame d´Arthois existierte, was würde er tun? Philippe war sich nicht sicher, wie sein Vater reagieren würde - wahrscheinlich hing es von der betreffenden Madame ab. Verdammt, er konnte sich an das Mädchen kaum noch erinnern. War sie nicht sehr blond gewesen, sehr dünn und mit blauen, großen Augen?
Aber die Attribute trafen auf die Hälfte seiner Freundinnen zu. Er mochte dünne, blonde Mädchen... Schwarzhaarige oder Brünette waren auch nicht übel… Genauer betrachtet, mochte er viele unterschiedliche Frauen. Oft war es nur ein Lächeln oder die Augen, die ihn faszinierten. Lange Beine oder ein großer Busen, jede Frau hatte irgendetwas Besonderes und er liebte sie auf seine Art und Weise alle.
Er atmete tief durch, warf den Rest der Zigarette auf den Boden und zertrat sie mit der Sohle seines handgenähten Schuhes. Alleine seine Schuhe kosteten soviel, wie ein durchschnittlicher Angestellter verdiente. Sein Vater war verrückt. Definitiv. Wie sollte er ohne das Geld von seinem Vater leben können? Seine Polopferde konnte er mit den Spielen und den Sponsorenverträgen versorgen, aber seine Wohnungen, seine aufwendige Kleidung, die Frauen...
Philippe grinste, denn er wusste, mit was er seinen Vater besonders treffen konnte – mit einer unehrlichen Arbeit. Vielleicht sollte er wieder seinen nackten Arsch
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