Schatten der Vergangenheit (German Edition)
für viel Geld in eine Fotokamera halten... Das hatte er das letzte Mal getan, als sein Vater drohte, ihm kein Geld mehr zu geben. Rasch war er danach von dem Gedanken abgekommen, denn die Ehre des Hauses Arthois war Vater einiges Wert.
Nur eines wollte Philippe nicht hören, nämlich dass sein Vater wieder sagte: „Henry hätte mich nicht so enttäuscht!“ Immer Henry! Selbst aus dem Grab hatte Henry Macht über ihn. War sein Vater immer blind und taub bei seinem ältesten Sohn gewesen? Philippe wollte die Gedanken an seinen toten Halbbruder schnell vergessen. Er hatte darin eine Meisterschaft entwickelt und was war besser als die Vergangenheit zwischen den Beinen einer Frau zu vergraben?
Philippe griff in seine Hosentasche und fischte den Autoschlüssel seines Jaguar XK V8 heraus. Er liebte Autos, er liebte Frauen...und wie ein Blitz schlug es in ihn ein. Mein Gott! Lily, Lily mit dem Hut war seine Marlene, seine Lily aus Las Vegas, seine Frau die er in Las Vegas heiratete. Das Gesicht, der Mund! Der Schlüssel fiel zu Boden.
„So ein Mist...“ fluchte er laut. Ein Passant ging an ihm vorbei, sah ihn erstaunt an, erkannte ihn zum Glück nicht und ging, mit einem Kopfschütteln weiter.
Philippe atmete tief durch und bückte sich, um den Schlüssel aufzuheben, dann wendete er sich der Eingangstüre des Wohnhauses von Isabella Longi zu und seufzte laut. Er mochte Isabella und das hatte verschiedene Gründe.
Unter anderem war Isabella eine Rakete im Bett, aber leider viel zu besitzergreifend. Sie machte ihm Szenen und das hasste Philippe.
Er läutete an der Türklinge an. „Ich bin es, Philippe. Lass mich hinein, ich muss mit dir reden!“ Keine Antwort ertönte, aber die Türe ging mit einem Summen auf.
Isabella bewohnte die Penthousewohnung in dem eleganten französischen Haus der Jahrhundertwende. Ihr Vater hatte ihr die Wohnung gekauft, als Isabella zwanzig war und eine Karriere als Modell in Paris anstrebte.
Ihr Vater hatte Isabella immer verwöhnt und aus ihr eine verzogene Prinzessin gemacht, die dachte, sie könnte alles bekommen, was sie wollte.
Sie wollte Philippe und sie griff zu jedem Mittel um ihn zu bekommen.
So stand sie auch in einem aufreizenden dunkelgrünen Kleid an der Türe und begrüßte ihn. Sie hatte seit seinem Anruf bei ihrer Friseurin ihre dunkle Mähne föhnen lassen, war in einem Beautysalon gewesen um ihren Körper von allen ungewollten Haaren entfernen, ihre Nägel lackieren und sich von ihrer Stylistin schminken lassen. Isabella sah so aus, als würde sie jede Minute ein Fotoshooting haben.
Sie sah ihn hochmütig an, er gab ihr nicht mal einen Kuss, sondern drängte sich an ihr vorbei.
„Was zum Teufel ist in dich gefahren?!“ sagte er mit lauter Stimme. Isabella schlug die Türe zu und fluchte in italienisch. „Ich verstehe dich, mein Großvater war Halbitaliener!“ schnappte er sie an. Fluchen konnte Philippe in fünf Sprachen.
„Was soll schon sein, du kamst nicht mehr, da habe ich einen Weg gefunden, dass du dich um mich und unsere Baby kümmerst!“
Sie ging mit erhobenen Haupts an ihn vorbei.
„Indem du mir die Kriminialpolizei an den Hals hetzt!“ rief Philippe aus und hob die Arme. War diese Frau wahnsinnig geworden. „Hat doch gewirkt,“ sagte sie schnippisch. „Ist es überhaupt mein Kind. Ich möchte einen Vaterschaftstest haben, wenn es auf der Welt ist!“
Philippe konnte noch rechtzeitig der Vase ausweichen, die Isabella ihm an den Kopf warf. „Du nichtsnutziger, eingebildeter Bastard!“ brüllte sie. „Meine Eltern waren verheiratet!“ entgegnete er lachend. Es war doch immer das gleiche mit Isabella und sie machte ihn rasend, aber sie war dabei so sexy..
„Idiot, Hurensohn..“ brüllte Isabella weiter. „Beruhig dich, das Kind bekommt sonst einen Hörschaden!“ besänftigte Philippe sie. Es war also sein Kind, so wie Isabella reagierte. Gut so, er hatte nichts anderes erwartet, er wollte sie nur reizen.
„Was wird es denn?“ fragte er und kam näher. Sie ließ sich dramatisch auf das Sofa fallen und er setzte sich neben sie und legte seine Hand auf ihren Bauch, wo nur kleine Rundung zu spüren war. „Ein Sohn..“ sagte Isabella.
„Dummkopf, du hättest es mir auch so sagen können, Isa.“ Sie drehte ihren Kopf ihm zu. „Du hast dich nicht mehr gemeldet und immer den Hörer aufgelegt, wenn ich anrief.“ „Weil du immer so eifersüchtig bist..“ Sie lehnte sich an ihn und streichelte seine Wange.
Weitere Kostenlose Bücher