Schatten der Vergangenheit (German Edition)
und David gesehen, die mit den Pässen, die ihnen Alvarez besorgt hatte, bis zu Philippe vordringen konnten. Vladimir winkte Lily zu und Lily, die sehr wohl gemerkt hatte, welche Wirkung sie auf Vladimir hatte, lächelte verlegen zurück. Wie sollte sie ihm nur sagen, dass er keine Chance bei ihr hatte?
„Senior Alvarez“, begrüßte Benjamin Philippes Vater.
„Doktor Lewis-Cohen, wieder mal auf Besuch in Argentinien.“
Als wüsste Geraldo nicht, dass er wegen Caroline hier war.
„Zufällig. Sie kennen David Rahat noch nicht...“
David Rahat gab Geraldo die Hand und David mühte sich mit seinem Spanisch ab. Vladimir Noschenko war Geraldo kein Unbekannter. Sie hatten sich bei einem Spiel in Palm Beach kennen gelernt.
„Gutes Spiel“, lobte Vladimir anerkennend zu Angelo Monteverdi.
„Danke, aber noch haben wir nicht gewonnen“, sagte Angelo.
„Wir werden gewinnen“, sagte Philippe bestimmt und strich sich die feuchten Haare zurück.
„Werden deine Haare immer länger oder bilde ich mir das ein?“ fragte Ben amüsiert.
Lily lachte leise.
„Schluss jetzt. Ich schneide sie ab, wenn ich heute gewinne.“
Philippe stand auf und streckte seine Beine.
„Ana ist hier“, sagte Ben.
„Ich weiß. Ich habe sie auch gesehen.“
„Sie ist krank und sieht miserabel aus. Sie gehört ins Bett.“
„Du siehst auch blass aus“, meinte Philippe zu Ben.
„Migräne.“
„Du Armer, ich dachte immer, das haben nur Weiber!“
„Werde nicht frech.”
Ben klopfte ihm auf die Schulter, aber so fest, dass Philippe ein klein wenig stolperte. Mit Benjamin sollte man sich lieber nicht körperlich streiten.
„Willst du nicht meine Schwester begrüßen?“
„Deine Schwester und ich reden nicht miteinander.“
Alvarez lachte.
„Wieder einmal?“ fragte er spöttisch.
Er hatte sich inzwischen an Benjamin gewöhnt – und auch an die ständigen Streitereien der beiden. Caroline jammerte ihrem Vater davon vor, aber er mischte sich nicht ein, denn zwei Tage später hatten sich die beiden wieder versöhnt und er wäre der Böse gewesen. Er lernte.
„Nein, diesmal reicht es!“ brummte Benjamin.
David und Vladimir lachten.
„Sie hat ihn aus seiner Wohnung geworfen“, brachte David unter Lachen hervor.
Philippe lachte schallend.
„Das ist meine Schwester!“
Lily wollte zwar nicht Carolines Vertrauen missbrauchen, aber…
„Sie meinte es nicht so. Caroline hat es nur getan, weil du sie ständig mit der Ehe nervst.“
„Und was, bitte, ist daran falsch?“ fragte Ben entrüstet.
Alvarez nickte zustimmend.
„Ich muss sagen, er hat Recht!“
Ben wurde ihm immer sympathischer. Immerhin war er nicht nur gutaussehend, erfolgreich und nicht hinter Carolines Geld her.
„Caroline will eben nicht heiraten.“
„Sieht so aus. Nun, es ist nicht mehr mein Problem“, sagte Ben.
„Das meinst du nicht so“, sagte Philippe, der schon längst Ben als seinen Schwager akzeptiert hatte.
„Doch, diesmal meine ich es so. Ich bin doch kein Kasperl!“
„Was ist das denn?“ fragte Alvarez.
„Ein Clown“, erklärte Lily.
Ben hatte ein deutsches Wort gebraucht, das sie und Philippe durch seine langjährige Beziehung zu der deutschsprachigen Mia sehr wohl verstanden.
„Doktor, Sie mögen vieles sein, aber sicher kein Clown“, sagte Alvarez, klopfte Ben auf die breiten Schultern und ging.
„Was meinte er damit?“ fragte David.
„Dein Vater ist ein hintertriebenes Schlitzohr!“ zischte Ben.
Philippe lachte.
„Ja, ich weiß. Wir hatten eine Wette. Er nimmt zwanzig Kilogramm ab, wenn ich nicht mehr als ein Glas Wein am Tag trinke.“
Philippe, der sich Sorgen um Geraldos Gesundheitszustand machte, hatte dieser Wette zugestimmt.
„Er hat bereits zwölf Kilogramm abgenommen“, sagte Lily, die das von Elena wusste.
„Genau und ich bin dazu verdonnert, nur noch ein Glas Wein zu trinken.“
Angelo zog die Stirn in Falten und behielt für sich, dass Philippe ein klein wenig mehr trank, wenn sein Vater nicht dabei war.
„Du Armer“, sagte Vladimir und klopfte Philippe auf die Schulter.
Lily rollte die Augen. Sie glaubte Philippe kein Wort.
„Habe kein Mitleid mit ihm, Vladimir. Er trinkt wann immer er will und soviel er will. Philippe hat noch nie auf jemanden
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