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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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verliert...“
     
    Das Spielzeug war der neueste Ferrari am Markt, den Philippe sich als Geschenk für einen Sieg ausgesucht hatte. Alvarez erfüllte alle Wünsche seines Lieblings.
     
    „Lass mich raten, ein Pferd oder ein Auto?“ fragte Caroline.
     
    „Das Zweite.“ 
     
    Caroline sah wieder zur anderen Seite, dort wo Ben saß. Lily folgte ihrem Blick.
     
    „Ben ist da.“ Caroline seufzte leise.
     
    „Ich weiß. In der Pause habe ich ihn gesehen, aber ich dachte, dich interessiert das nicht“, sagte Lily und blickte wieder auf das Spielfeld.
     
    Sie sah Philippe in einer Ansammlung der Spieler. Er hakte den Schläger unter dem Pferd, stieß den Ball frei, wendete und rief Angelo etwas zu. Der großartige Spieler Adolfo Cambiaso, wahrscheinlich mit Alessandro der weltbeste Spieler, wendete ebenfalls, gefolgt von seinem Mitspieler Lucas Monteverde. Philippe fluchte laut auf Französisch, was Angelo zur Bemerkung: „So versteht dich keiner“ veranlasste. Adolfo, genannt Dolfi, sah nur kurz über die Schulter, um zu sehen, ob ihm jemand folgte und ritt, gedeckt von Monteverde, auf das gegnerische Tor zu.
     
    „Wenn der jetzt ein Tor schießt, reißt sich Philippe die Haare aus“, meinte Lily.
     
    „Oder er lässt sich die Haare bis an die Fersen wachsen“, lachte Caroline und schüttelte ihre Mähne.
     
    Sie sah wieder zu Ben. Sturer Esel, warum kam er nicht zu ihr?! Sie hatte es doch nicht so gemeint. Sie wollte ihn nur nicht heiraten, weil Ehen doch ohnehin immer zur Katastrophe verdammt waren und sie kannte ihn doch kaum. Was waren schon einige Monate? Sie hatten doch eine schöne Zeit miteinander, oder? Warum musste er so drängen?
     
    Angelo folgte Cambiaso und konnte ihm den Ball abnehmen. Sein Mitspieler Lucas nahm ihm dann den Ball wieder ab, aber verletzte das Wegerecht und es gab einen 40 Yard Freistoß. Angelo ritt an Philippe heran. Eduardo stand bereits neben Philippe.
     
    „Wer schießt ihn?“ fragte Eduardo.
     
    „Ich“, sagte Angelo, der den Ruf hatte, jeden Strafstoß ins Tor zu bringen.
     
    Philippe nickte und ritt an den Rand, um sein Pony zu wechseln. Wenn Angelo nicht traf, brauchte er ein frisches Pony und nur eines kam in Frage – Coppo,  sein Schimmel..
     
    Er wechselte das Pony, ohne den Boden zu betreten, wie es alle Spieler taten und nahm mit Eduardo und Pierre, dem einzigen Nichtargentinier im Team von Alvarez, Aufstellung. Pierre, ein Franzose, sah auf das weiße Pony.
     
    „Mutig. Sagen die Argentinier nicht, dass weiße Ponys Unglück bringen?“ fragte er Philippe auf Französisch.
     
    „Das nicht, denn es hat schwarze Fesseln.“  Die keiner sah, weil die Fesseln, wie bei allen Poloponys geschützt waren.
     
    Pierre lachte. „Mir soll es recht sein. Ich glaube diesen Unfug sowieso nicht..!“
     
    Angelo ritt los, wendete und ritt auf den Ball zu, den einer der Schiedsrichter platziert hatte. Der Ball flog, prallte an der Stange ab und sofort war Lucas Monteverdi beim Ball und trieb ihn auf die andere Seite des Spielfeldes zum gegnerischen Tor.
     
    Alvarez stöhnte auf. Das durfte nicht wahr sein. Angelo hatte den wichtigsten Freistoß im ganzen Spiel versaut. Geraldo riss sich die Kappe runter und strich sich wütend durch die Haare. Die Ballador hatten einen Trainer, ein alter Polohaudegen, der sich ebenfalls die Haare raufte und laut fluchte.
     
    Philippe folgte Lucas mit Coppo. Der Ball wich knapp vor dem Tor ab und ehe Adolfo ihn ins Tor schlagen konnte, erkannte Philippe seine Chance, hakte den Ball, wendete das Pony und trieb es im Höllentempo über das Feld. Dreißig Sekunden waren vom achten Chukka noch übrig und wenige Sekunden trennten die Ballador vom Sieg im 8. Chukka oder einer Verlängerung.
     
    Philippe hatte sein Schimmelpony nicht umsonst gewählt, denn es war das schnellste Tier in seinem Stall. Er wurde verfolgt von der gegnerischen Mannschaft, ebenso flankierte ihn Angelo, aber keiner war so schnell wie er. Er holte mit seinem Mallet aus und schoss auf 60 Yard geradeaus in das Tor.
     
    „GOL!“ brüllte der Kommentator mehrfach, während er langsam aber sicher immer heiserer wurde.
     
    Alvarez war einer der Ersten, der aufsprang und die Hände in die Höhe riss.
     
    „Tor, Tor!“ brüllte er jetzt auch.
     
    Lily sah Caroline an.
     
    „Na, Gott sei Dank, kein neuntes Chukka”, sagte sie ruhig. 
     
    „Komm, wir gehen zu ihm“, schlug Caroline vor.
     
    Es war schwierig, bis zu Philippe zu kommen. Seine

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