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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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schwankte.
     
    Morgen kam Ana aus Amerika. Was dann?
     
    Catarina hatte damit Recht, dass Ana die Beziehung beenden musste. Alles andere würde man sehen. Und zuerst musste er sicher sein, dass Philippe sein Sohn war. Ein Mann wie Alvarez hatte Mittel und Wege, dies herauszufinden. Der sicherste Weg war ein DNA Vaterschaftstest und den würde er so rasch wie möglich in seinen Händen haben.
     
     

 
    Ana di Solis, hatte vielleicht doch erwartet, dass sie irgendjemand vom Flughafen in Buenos Aires abholen würde. Sie hatte im tiefsten Inneren gehofft, ihr Vater hätte ihr inzwischen verziehen, dass sie Argentinien verlassen und etwas Untypisches für die Frauen ihrer Familie gemacht hatte, nämlich studiert, um ihr eigenes Leben zu bestimmen. Sie hatte erwartet, er wäre stolz auf sie, das Wunderkind, das mit vier Jahren bereits lesen und rechnen konnte, das im Ausland studierte... 
     
     
    Niemand war am Flughafen, nicht Don Geraldo, ihr Vater, nicht ihre Mutter... Sie ging zu den gelben Taxis außerhalb des Flughafengebäudes und reihte sich in die Schlange von Menschen, bis sie an die Reihe kam und auf dem Rücksitz des alten Autos Platz nahm. Die Wirtschaft war schlecht. Sie sah es den Menschen an. Die Währung nichts wert, wenn man ausländische Dinge kaufen wollte. Die Reichen hatten früh dafür gesorgt, ihr Vermögen in anderer Währung, am besten auf einem Schweizer Konto, anzulegen. Aber der Mittelschicht ging es nicht gut, auch wenn unzählige Touristen zu dieser Jahrezeit nach Argentinien kamen um die besten Polospieler der Welt zu sehen. Es  waren die Spiele der Triple Corona, dem Tortugas Open, Hurlingham und dem Argentinischen Open in der Kathedrale des Polos in Buenos Aires, die Polobegeisterte aus der ganzen Welt nach Argentinien brachte. Es war auch für sie die einzige Zeit des Jahres, wo sie freiwillig nach Argentinien kam um einige Spiele zu sehen. Es gab natürlich nicht nur die großen Spiele, sondern auch noch das andere unzählige Polospiele, wie die des Jockey Clubs oder den Initiation Cup für Spieler mit geringerem Handicap. Das Tortugas Open, den Copa Emilio de Anchorena, hatte wieder La Dolfina gewonnen, wie schon das Jahr zuvor.
     
    Der Taxifahrer sah in den Rückspiegel.  „Wohin soll es gehen?“ fragte er.
     
    Sie nannte ihm die Adresse der Villa ihrer Eltern im Barrio Parque, dort wo die Reichen und Schönen wohnten, nicht weit von dem Poloheiligtum der Welt, dem Campo Argentino. 
     
    Ihr Vater, Don Geraldo, hatte eine Polomannschaft, die „Ballador“, die Kämpfer. Diese hatten zwar ihr Bestes gegeben, aber es hatte ihnen nichts genützt. Sie hatten dieses Jahr im Tortugas Country Club gegen Dolfina verloren, wie auch schon letztes Jahr, da die gegnerische Mannschaft einen Spieler hatte, den sie „El diablo“ nannten, nämlich Alessandro, der zur Zeit einer der besten Polospieler der Welt war. Alessandro würde Dolfina nicht verlassen, wo doch sein großes Vorbild, Adolfo Cambiaso den Club gegründet hatte und dieser zur Zeit der Beste der Welt war.
     
    Ana griff sich an die Stirn. Sie sollte jetzt nicht an Alessandro denken, denn sie würde nur wütend werden. Alessandro machte sie immer wütend und sie brauchte alle ihre Kräfte, um ihre Familie zu überstehen.
     
    Es war verdammt heiß in Buenos Aires, obwohl es erst auf den Sommer zuging.
     
    Am letzten Tag in Kalifornien waren sie, Paula und Philippe in das Tanzlokal von Lucia Lopez Cousin gegangen. Paula war auch in bester Stimmung gewesen und flirtete mit jedem– bis auf Philippe. Paula hatte Ana klar gemacht, dass Philippe nicht ihre Liga war – was auch immer das hieß.
     
    Es wurde getanzt und noch mehr getrunken. Sie konnte sich nicht mehr genau erinnern, wie viel Tequilla sie getrunken hatte – Latin Lover, ha ha. Der Latin Lover hatte sie um Mitternacht in seinen Armen. Sie lagen auf dem Sofa im Lokal und zwar vor allen anderen. Ana konnte sich noch sehr gut daran erinnern, dass Paula breit grinsend gesagt hatte: „Mir dir möchte ich gerne tauschen.“
     
    Es war auch außerordentlich schön gewesen und Philippe wurde seinem Ruf als Liebhaber gerecht. Irgendwann, sicherlich nach zwei Uhr, denn Paula war mit einem der Spieler bereits verschwunden und Lucia hatte etwas von zwei Uhr gesagt, hatte Philippe einen Arm um ihre Schultern gelegt und eine Hand unter ihrem Rock gehabt, während sie halb auf ihm gelegen hatte.
     
    Er hatte geflüstert: „Kommt mit mir ins Hotelzimmer...“ Er war

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