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Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: c. Griethe
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wirklich auf mich reagieren würde und die Gelegenheit, sie einmal ganz unbefangen kennenzulernen. Immerhin kann ich mir kein wirkliches Bild von ihr machen, von den zwei Sekunden, die ich sie damals im Klinikpark gesehen habe. Oder zumindest das bisschen, was ich wahrgenommen habe, weil sie sich ja direkt an Marc geschmissen und somit die Aussicht auf ihr Gesicht gekonnt verborgen hat.
    Wahrscheinlich hat sie eine furchtbar große Hakennase, oder viel zu große Glubschaugen. Irgendeinen Makel, der sie mir sympathischer macht, was ich allerdings auch wieder bezweifle, weil Marc schon immer einen ziemlich ausgeprägten Geschmack hatte, was Mädels angeht, und da war keine dabei, die sich für irgendetwas hätte schämen müssen. Wenigstens rein optisch nicht.
    „Er denkt drüber nach, das ist ein gutes Zeichen“, gackert Robert gedämpft vor sich hin, was mich wieder aus meinen Gedanken reißt und in die Realität zurückholt, wo Melissa und Robert mich gespannt abwartend ansehen.
    „Ich zieh mich erstmal wieder um“, bevorzuge ich es lieber zu flüchten, ehe ich noch aus einer Laune heraus impulsiv eine falsche Entscheidung treffe und stehe vom Bett auf, ohne Lissys Blick auszuweichen. „Ich will noch deine Meinung. Sei ehrlich. Ist er zu übertrieben, zu auffällig? Ich will nicht, dass du irgendwie denkst, ich würde dir an deinem Tag die Show stehlen wollen“, flüstere ich leise, weil es mir wirklich wichtig ist, dass sie kein Problem damit hat, wenn ich in dem lilafarbenen Anzug auf ihrer Hochzeit erscheine.
    „Oder wenn das Shirt stört“, was durchaus mehr als gewagt ist, da es das Schema eines nackten Frauenoberkörpers ziert, „dann finde ich bestimmt ein passendes Hemd, ein schwarzes vielleicht“, hasple ich weiter, weil sie einfach nichts sagt und glaube doch die falsche Wahl getroffen zu haben.
    „Ben, Schatz. Du siehst in dem Anzug perfekt aus. Okay, das Shirt muss vielleicht wirklich nicht sein. Marc soll dir ja nicht auf die unechten Möpse, sondern in die Augen gucken“, lacht Melissa los und stellt sich vor mich, sodass sie ein klein wenig zu mir aufsehen muss. „Ich will, dass du diesen Anzug zu meiner Trauung trägst und mein Trauzeuge sein wirst. Ich will Marc sabbern und Jennifer hyperventilieren sehen“, grinst sie verschmitzt und stellt sich im selben Atemzug auf die Zehenspitzen, um mir einen kurzen freundschaftlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen.
    „Und den wollte ich schon immer mal haben“, kichert sie schon wieder albern los, was Robert entzückt quietschen lässt.
    „Ey, du hast ihm doch auch welche von deinen Pillen verpasst“, muss ich natürlich mitlachen, weil die beiden in ihrer erfrischenden Art einfach nur ansteckend sind und bin wahnsinnig erleichtert, dass Melissa mein Outfit gefällt, dass ich somit wenigstens nicht auch noch dieses Problem lösen muss, indem ich einen neuen Anzug für mich finde. Ein schwarzes Hemd habe ich vorsichtshalber sowieso schon eingepackt und bin insofern zumindest Bekleidungstechnisch gerüstet.
    Und drei Stunden später haben wir auch die ganzen Kleinigkeiten besprochen, die ich wegen der Trauung doch wissen sollte, damit es kein Fauxpas wird und in einer einzigen Katastrophe endet. Somit haben wir uns geeinigt, dass Robert, getarnt als Hochzeitsfotograf, bei der Probeveranstaltung dabei sein wird und mit der Videokamera den Ablauf filmt, damit ich nachher, wenn‘s drauf ankommt, nicht meinen Einsatz verpasse. Mit dem Ersatztrauzeugen für mich hat Lissy auch schon gesprochen, bevor sie herkam, und er ist sogar ziemlich erleichtert, an dem Spektakel jetzt doch nur als ganz normaler Gast teilzunehmen, weil ihm der ganze Trubel nicht wirklich liegt und er nur notgedrungen für mich eingesprungen ist. Außerdem hat er Stillschweigen versprochen und uns seine Mitarbeit garantiert, da er mich auf den Proben vertritt.
    Was ich an der ganzen Aktion allerdings ein bisschen schade finde, ist, dass ich den Polterabend leider nicht mitfeiern kann und stattdessen allein hier im Hotelzimmer hocke und meinen Plan zum tausendsten Mal überdenken, bezweifeln, verwerfen und doch wieder aufnehmen werde. Nur um ihn letztendlich hoffentlich wirklich erfolgreich durchzuziehen.
    Zu meinem Glück haben Melissa und Robert aber wenigstens die Idee mit der zufälligen Begegnung zwischen dieser Jennifer und mir wieder verworfen oder schlichtweg vergessen, was mir aber auch nur recht ist. Die Hauptsache ist nämlich, ich laufe nicht Gefahr vor dem 8. Mai

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