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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Aber es heißt, dass niemand hoffen kann, einen Kampf mit einem Schattenkrieger zu gewinnen, nicht einmal ein erfahrener Jäger im Vollbesitz seiner Kräfte. Wir alle dachten, sie wären längst aus dieser Welt verschwunden.
    Natalya sah zu, wie sich die wirbelnde Rauchsäule aufrichtete. Die meiste Zeit schien das Geschöpf nichts anderes als Rauch zu sein, aber manchmal erhaschte sie einen flüchtigen Blick auf eine Rüstung. Die Flammen in den eingesunkenen Augen loderten hell auf, als sich das Wesen im Zimmer umsah. Der Rauch blieb ständig in Bewegung, wehte in grauen und schwarzen Fetzen herum, die nicht mehr als verschwommener, durchsichtiger Dunst zu sein schienen.
    Ihr Selbsterhaltungstrieb meldete sich wieder, und sie starrte sehnsüchtig zum Fenster. Warum greift er nicht an ?
    Vikirnoff lag regungslos da und sparte seine Kräfte, um zumindest die Chance zu haben, Natalya zu retten. Es hatte keinen Sinn, wenn er Zeit und Energie damit verschwendete, mit ihr zu streiten. Sie war sehr willensstark, und er bezweifelte, ob das Band zwischen karpatianischen Gefährten ihr überhaupt erlauben würde, ihn allein zu lassen. Vermutlich war es ihr schon aufgrund ihrer Persönlichkeit unmöglich. Er musste auf eine Gelegenheit warten, alles einzusetzen, was ihm geblieben war, um ihr das Leben zu retten. In den Legenden heißt es, dass Bewegungen ihn anziehen. Dir schenkt er keine Beachtung, aber er sucht mich.
    Der Schatten glitt langsam durch das Zimmer. Einmal streifte der graue Rauch Natalya und verharrte kurz, bewegte sich dann aber weiter. Nur die Weisen vom alten Stamm benutzten die Schattenkrieger.
    Es gab nur einen unter ihnen, der imstande war, den Schattenkrieger zu unterwerfen, Natalya.
    Ihr sank der Mut. Xavier. Sie kannte die überlieferten Geschichten und Gerüchte, von denen sie wusste, dass es Tatsachen waren. Xavier, ihr Großvater, der dunkle Meister der Magier, war derjenige gewesen, der diese Waffe erschaffen hatte. Leider wusste sie nicht, wie man sie zerstören konnte. Sie hob ihr Kinn. Vielleicht war sie in irgendeiner Weise der Grund für diesen Angriff.
    Sie holte tief Luft, langte nach ihrem Schwert und stellte sich mit einer geschmeidigen Bewegung vor den nahezu wehrlosen Karpatianer.
    Was soll das ? Vikirnoffs Atem entwich in einem unruhigen Keuchen, sodass sich seine Brust hob und senkte, und diese kleine Bewegung zusammen mit Natalyas gleitendem Schritt bewirkte, dass der Schattenkrieger seinen Kopf direkt in Vikirnoffs Richtung wandte und seine flammenden Augen auf ihn richtete.
    Sei ruhig! Ich darf mich nicht ablenken lassen. Sie war jetzt schon schweißgebadet, kein gutes Zeichen.
    Natalya ließ den Schatten nicht aus den Augen. Der Krieger hob sein Schwert und salutierte auf traditionelle Art und Weise. Sie hob ihres, um seinen Gruß zu erwidern.
    Vikirnoffs Kehle war wie zugeschnürt, als er sie beobachtete.
    Sie wirkte perfekt ausbalanciert, ihr Körper leicht und geschmeidig. Statt einem linearen Muster zu folgen, setzte sie kreisende, gleitende Schritte und wehrte das Schwert des Kriegers ab, als es in Vikirnoffs Richtung geschwungen wurde. Metall klirrte auf Metall, und Funken sprühten. Natalya wirbelte davon und hieb erneut auf den Schatten ein, bevor sie sich wieder zwischen Vikirnoff und den Krieger stellte. Ihr Schwert schnitt durch leere Luft.
    Der Krieger wandte sich direkt Natalya zu. Er nahm an Statur und Gestalt zu und wirkte jetzt weit massiver. Das flackernde Rot seiner Augen verfolgte jede ihrer Bewegungen, als er drohend vor ihr aufragte.
    Vikirnoff zwang sich, seinen Körper zu bewegen. Es kostete ihn alles, was er an Disziplin besaß, und seine ganze Willenskraft, die komplette Lähmung seiner Gliedmaßen zu überwinden, um einen Arm hochzuheben und durch die Luft zu schwenken. Gleich darauf sackte der Arm leblos auf seine Brust zurück, doch der Krieger nahm die Bewegung wahr und drehte sich sofort zu ihm um.
    Mit unglaublicher Geschwindigkeit bewegte sich der Schatten auf Vikirnoff zu und holte mit dem Schwert aus. Natalya parierte den Schlag und schlug ihrerseits zu, so schnell, dass nur ein Flirren in der Luft wahrzunehmen war. Ihr Haar, das nun die Farbe wechselte und schwarz wie die Nacht wurde, knisterte, und ihre Augen erstrahlten in einem hellen, irisierenden Blau, als sie zu dem Krieger herumfuhr und ihr Schwert mindestens dreimal durch den Schatten zog.
    Das funktioniert nicht. Er ist schlimmer als der gute, alte Freddie. Denk nach, Natalya, du kannst

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