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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Ich begehre diese Frauen nicht und werde es auch nie tun. Da ich keine Speisen zu  mir nehme, erwarte oder wünsche ich keine gekochten Mahlzeiten. Und ich habe keine andere Gefährtin, nur dich. Diese Xena, von der du sprichst, ist mir nie begegnet.
    Natalya war teils zum Lachen, teils zum Weinen zumute. Ich bin Xena die Kriegerin, du Dummkopf. Du weißt aber auch gar nichts, was? Sie legte ihre Stirn an seine. Dass wir zwei Gefährten des Lebens sein sollen, war genauso wenig deine Entscheidung wie meine. Du wolltest nicht mich. Aber ich will als die, die ich bin, genommen werden.
    In ihrer Stimme und in ihrem Inneren war eine Trauer, die Vikirnoff bis ins Herz traf. Wie kannst du nur glauben, dass ich dich nicht will? Für mich bist du ein Wunder.
    Natalya wandte den Kopf ab. Sie war in seinem Bewusstsein gewesen und kannte seine Gedanken. Er wollte eine gefügige Frau, die an seinen Lippen hing, nicht eine schlagfertige, selbstbewusste Kämpfernatur. Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, sich vielleicht zu ändern und zu versuchen, das zu werden, was er sich wünschte, aber sie könnte nie ihre Persönlichkeit ummodeln oder die Tigerin aus ihrem Inneren vertreiben. Sie wartete nicht darauf, dass jemand sie an die Hand nahm und führte, sie wählte ihren Weg selbst und sie konnte sich nicht vorstellen, jemals anders zu sein.
    Von einer unerklärlichen Trauer erfüllt, betrachtete sie den Boden unter ihnen, die satten Grüntöne, das Kunterbunt der Farben auf den Blumenwiesen und die Heugarben auf den wogenden Hügeln. Alles verschwamm vor ihren Augen, bis sie die Tränen wegblinzelte. Da unten waren Menschen, Menschen, deren Leben viel kürzer als ihr eigenes, dafür jedoch so viel glücklicher war. Menschen mit Familien und Kindern und jemandem zum Reden. Sie hatte Vikirnoff. Sie wusste, dass er sie nicht verlassen würde, weil er glaubte, für alle Zeiten an sie gebunden zu sein. Aber er wollte nicht Natalya Shonski mit dem Blut der dunklen Magier und der Seele einer Tigerin. Er wollte nicht die Frau, die gegen Vampire kämpfte und spätabends im Fernsehen echt lausige Filme anschaute.
    Vikirnoff presste sich eng an sie, damit sie fühlen konnte, was sie in ihm auslöste, dieses schmerzhafte Ziehen, das nie ganz zu verschwinden schien, nicht einmal in größter Gefahr. Wie konnte sie bloß denken, dass er sie nicht wollte? Es gab keine andere Frau für ihn, konnte nie eine andere geben. Ich muss noch viel über Frauen lernen, Natalya, das ist wahr, doch du darfst nie daran zweifeln, dass ich dich will. Seine Hände glitten über ihren Körper, ganz leicht nur, aber sie spürte es bis in die Zehenspitzen.
    Am liebsten hätte sie ihm eine Ohrfeige gegeben. Die Wut stieg einfach in ihr auf wie ein lodernder Feuerball, der durch ihre Adern schoss und sich als leises, warnendes Knurren äußerte, das zwischen ihnen in der Luft vibrierte.
    Einen Moment lang war es ganz still. Vikirnoffs Körper bewegte sich fast unmerklich; Muskeln spannten sich an und sein Knie drängte zwischen ihre Beine, sodass sie seine harte Erektion spüren konnte. War das gerade eine Warnung?
    Falls eine Andeutung von Lachen in seiner Stimme war, konnte Natalya es nicht hören, aber sie fühlte es, als wäre die Vorstellung für ihn ausgesprochen amüsant. Sein Ton war so tief und leise, dass ein Schauer sie überlief. Seine Stimme hatte sich in schwarzen Samt verwandelt, dunkel und bezwingend und mehr als selbstbewusst. Er wusste, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte, dass ihr Körper nach seinem verlangte. Er konnte in ihrem Bewusstsein einen kurzen Blick auf ihre Fantasien erhaschen. Sosehr sie sich auch bemühte, erotische Gedanken zu verdrängen, sie hielten sich hartnäckig und tauchten immer dann auf, wenn sie es am wenigsten erwartete. Die Tigerin in ihr reagierte mit Hitze, Hunger und Verlangen. Ja, genau. Ihre Stimme klang herausfordernd. Was konnte er schon tun? Sie war bei ihm in Sicherheit, und sie wusste es.
    Weil du glaubst, dass du in Sicherheit bist.
    Sie streckte ihr Kinn vor. Ich weiß es. Sie ließ ihren Blick unverhohlen über seinen Körper wandern. Du bist nicht unbedingt in der Verfassung, Kriege zu gewinnen. Versuchte sie bewusst, ihn zu provozieren? Sie wollte wieder spüren, wie sich sein Mund auf ihren presste und seine Hände über ihren Körper glitten. Für sie war gerade eine ganze Welt zusammengebrochen, und sie wollte zu jemandem gehören, sich nur dieses eine Mal in einem anderen verlieren.
    Du

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