Schatten der Zitadelle (German Edition)
darüber sein, was sie mit uns und unseren Kindern anstellen! Dreckige braune Missgeburten…"
Zitternd hielt sich der Mor'grosh im Zaum.
"Nun hör mal zu, da du so gut Bescheid zu wissen scheinst: wir haben nicht bei Königen genächtigt, sondern uns durch Reihen von Feinden geschlagen! Fünf meiner Freunde mussten ihr Leben lassen! Und sowohl Margha, wie auch ich habe schwere Verletzungen davongetragen.
Ich habe meine Hand verloren!", beendete er seine Ausführungen beinahe brüllend und hielt ihr den Stumpf direkt ins Gesicht.
Plötzlich begann die Orkin zu weinen.
Dicke Tränen kullerten über ihre Wangen und sie hielt sich die Hände vors Gesicht. Perplex zuckte Broxx zusammen und lockerte seinen Griff.
"Es tut mir leid und eigentlich… Ach, einige Trolle haben meine Tochter entführt. Sie ist ein hübsches Mädchen und ich will mir gar nicht vorstellen, was sie mit ihr tun… Mein Mann ist bei dem Angriff auf die Stadt als Verteidiger gestorben und ich selbst kann nichts tun…"
„Und die Wachen?"
"Sind viel zu beschäftigt, den Frieden zwischen den Völkern zu wahren…"
Broxx sprang auf, wild entschlossen.
"Ich kümmere mich darum. Wie heißen die Trolle?"
"Ich kenne nur ihren Anführer... Sein Name ist Trahguzz."
Nickend stürmte der Halbork davon, in Richtung Heereslager.
Hinter ihm her schallte ein leiser Ruf aus der Ferne: "Danke, Drachentöter!“
***
Broxx war eilends am Heereslager der Trolle angelangt, als ihm ein bunt gekleideter Mensch mit einer Feder am Hut entgegengerannt kam.
"Broxx!", brüllte der Mann freudig und hielt kurz vor dem Mor'grosh keuchend und lächelnd an.
"Matthieu?" Broxx zog skeptisch eine Augenbrauen hoch. "Was tust du denn hier?"
Die Hände auf die Knie gestützt, um besser durchatmen zu können, blickte der Barde immer wieder nervös hinter sich.
"Ich äh... war gerade bei den Nord zu Gast…"
"Hast du wieder deine Klappe nicht halten können?"
"Ja, so ähnlich. Egal, ich glaube, ich habe sie abgeschüttelt. Sensible Kerlchen sind das, die 'rauen' Krieger. Nur, weil ich darüber gerdet habe, dass einer gar keinen richtigen Bart hat... Wohin bist du eigentlich unterwegs?"
"Eine Frau hat mich gebeten, ihre Tochter zu befreien. Das Mädchen wurde von mehreren Trollen entführt."
Sichtlich erbost stemmte Matthieu die Arme in die Hüften.
"Solche Dreckskerle! Ich komme mit dir und helfe, kann doch nicht wahr sein!"
Broxx nickte, weil er wusste, dass er Matthieu sowieso nicht umstimmen konnte, und stiefelte schweigend weiter in Richtung des Lagers der Trolle.
"Na, was hast du seit Hom Gorok so gemacht, alter Freund? Man hört da ja so einiges! Drachentöter, soso...“
Der Barde plapperte immer weiter vor sich hin, aber Broxx schenkte dem keine Beachtung. Er hatte keine Lust zu reden.
Nachdem er drei Trolle gefragt hatte, wo Trahguzz zu finden sei – zwei beherrschten keine ihm bekannte Sprache und einer wusste schlichtweg nicht, wer der Tochterräuber war - zeigte der vierte schließlich auf einen befestigten Bereich ganz in der Nähe.
Krakelige, obszöne Zeichnungen zierten den mit rotem Lehm zusammengeklebten Sandstein.
Angespannt trat er durch den Eingang, die Hand am Waffengriff.
Matthieu hingegen war nicht so vorsichtig.
Als er all die Essensreste, Knochen und die Gefangenen Mädchen sah, schimpfte er:
"Hier sieht's ja aus wie im Schweinestall! Was tut ihr hier eigentlich? Lasst die armen Mädchen frei! Und oh Gott... hier stinkt es vielleicht...“ Er rümpfte angewidert die Nase.
Womit er offensichtlich nicht gerechnet hatte, war, dass die beleidigten Trolle, die ihn um das dreifache überragten, ihre Keulen ziehen und auf ihn zu stapfen würden.
Ängstlich huschte er hinter Broxx' Rücken und sagte kleinlaut: "Ich glaube, sie wollen die Mädchen nicht gehen lassen.“
"Das sehe ich, du Idiot. Wenn du doch nur einmal deine dumme Klappe halten könntest...
Zu den wütenden Ungetümen gewandt sagte er:
"Halt! Lass die Mädchen gehen und ihr kommt ungeschoren davon. Ansonsten sehen wir, was ich mit euch anstelle."
Ein Schimmer der Hoffnung schnellte über die traurigen Gesichter der an Hälsen und Füßen angeketteten Frauen, als ihre Peiniger verdutzt innehielten.
"Was du wolle, Ork? Du denke, gewinnen gegen drei von Unsere?", sagte der Größte, offenbar Trahguzz.
Broxx schmunzelte gespielt selbstsicher. "Ich habe schon mehr von euch getötet als lächerliche Drei. Mein Name ist Broxx Drachentöter und ich sage nochmal:
Weitere Kostenlose Bücher