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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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nehmen von dem Mann, der ihn auf den einzig richtigen Weg geführt hatte. Ermordet durch die Hand eines Verräters, eines Diener seines Feindes. Durch Broxx' Schuld.
    Hätte ich den Verräter doch nur getötet!
    Inzwischen fragte er sich sogar, ob nicht der Lichtkönig selbst befohlen hatte, Ishnari zu verschonen. Doch die Geschehnisse waren zu merkwürdig gewesen und selbst wenn brachte es Thrakk nicht wieder ins Leben zurück.
    Erst Theta, dann Mrosh, Durnim, Lurd, Aliëna, Be'Nurion und jetzt noch meine Mutter und Thrakk...
    Mit dem Tod des Kriegshäuptlings, überwältigten ihn nicht nur die Trauer über den Verlust und die Wut auf sein eigenes Versagen, sondern auch die Verzweiflung.
    Die wachsende Angst, zu scheitern, dass sie alle ihr Leben sinnlos vergeben hätten.
    Dennoch nagte die Kälte nach den vielen Stunden, die er nun schon auf dem Friedhof der Gefallenen verbrachte, an seinen Gliedern.
    Er wischte den Schnee von den Grabstein jenes großen Mannes, der die Finsternis, die die Geißel des Schattenkönigs über Korrha gebracht hatte, ein wenig erleuchten konnte.
    Schnee hier am Rande der Wüste… Hier, wo es nie schneit. Selbst die Götter betrauern unseren Verlust.
    Er ließ den Tränen freien Lauf, als er flüsterte:
    "Nichts auf der Welt hält ewig, aber keine deiner Taten wird in Vergessenheit geraten. Tief in meinem Herzen wirst du weiterleben.
    Nun nimm deinen Platz in Akkators Halle an der Seite unserer gefallenen Brüder ein."
    Für einen kurzen Moment dachte Broxx, er könnte Thrakks Gestalt vor sich sehen, die respektvoll, aber fröhlich Abschied nahm, doch das Pfeifen des Windes in den Zweigen der Bäume und Sträucher zerstörte die Illusion rasch.
    Ein letztes Mal salutierte der Mor'grosh vor dem Grab seines Kriegshäuptlings.
    Dann verließ er den Friedhof ohne sich umzudrehen und kehrte nie in seinem Leben dorthin zurück.
     

    ***
     

    Die auf Thrakks Tod folgenden Wochen erwiesen sich als äußerst chaotisch.
    Bei allen Völkern hatte sich die Meinung durchgesetzt, dass die Orks das Oberkommando führen sollten, weil sie den gesamten Feldzug überhaupt erst in die Wege geleitet hatten.
    Jetzt, da der fähige Anführer tot war, geriet die so geschaffene Ordnung allmählich ins Wanken.
    Die Ratsherren versammelten sich also bald, um einen Nachfolger zu wählen.
    Obwohl Broxx und Margha als zwei der wenigen externen Auserwählten an den Beratungen teilhaben durften, lauschten sie nur der ersten Sitzung. Die alten Orks stritten sich nur über Belangloses, versuchten ihre eigenen Interessen im neuen Kriegshäuptling zu verkörpern und vergaßen dabei, dass die Allianz zwischen den Völkern ohne Anführer von Tag zu Tag zerbrechlicher wurde.
    Diese alten Narren
, dachte Broxx und kickte wütend einen Stein auf der Straße weg. Er schlenderte ziellos durch Karratosch und ärgerte sich darüber, dass der Rat die Entscheidung nach der vorgeschriebenen Trauerzeit von zwei Wochen nun schon mehrere Tage hinauszögerte.
    Wie können diese Schwachköpfe nur ihre sinnlosen Ränkespiele dem Allgemeinwohl voranstellen? Sie debattieren uns in den Untergang...
    Bald erreichte er ein Tal, in dem eine Quelle einen seichten See entspringen ließ.
    Er kühlte sich das Gesicht mit dem klaren Quellwasser, als ihn etwas Glitschiges am Oberarm traf.
    Angeekelt wischte er es ab und betrachtete den gelblichen Schleim in seiner Hand. Spucke.
    Die Muskeln angespannt drehte er sich um und sah nur eine Orkin weit und breit.
    "Was soll das?", rief er, doch die Frau lief weiter, ohne ihn zu beachten.
    Verärgert rannte er hinter ihr her und hielt sie an der Schulter, aber sie drehte sich nur um, ohrfeigte ihn und setzte unbekümmert ihren Weg fort.
    Jetzt brannten Broxx' Sicherungen durch. Dass ließ er sich nicht gefallen. Er rannte wieder hinter ihr her, brachte sie diesmal jedoch zu Fall und heftete sie am Boden fest, in dem er sich auf sie setzte.
    "Was soll das?!", knirschte er.
    Wieder spuckte die Orkin aus, versuchte diesmal aber nicht, ihn zu treffen.
    "Braunes Pack…" sie sah ihm nicht in die Augen, wohingegen er grimmig in ihr alterndes Gesicht starrte.
    "Was hast du gegen mich? Etwa immer noch die alten Vorbehalte wegen des Bürgerkrieges?"
    "Es ist alles eure Schuld… deine und die deiner kleinen Freundin. Während ihr bei Königen auf der ganzen Welt genächtigt habt und euch bedienen habt lassen, müssen wir hier für tausende Soldaten aufkommen, ihre Eskapaden erdulden und sollen auch noch froh

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