Schatten der Zitadelle (German Edition)
ermahnt.
„Tatsache ist jedoch, dass ich die Unterstützung der Völker Korrhas habe. Ich bin durch das ganze Land gereist und habe für sie gekämpft. Ich habe Freunde verloren und zwischendurch auch mich selbst.
Nun will ich euch nicht vorschreiben, was ihr zu tun habt. Ich kann euch nur versprechen, dass ich mich mit Leib und Seele weiterhin dieser Sache verschreiben werde, so, wie ich es schon seit Monaten getan habe.
Es ist eure Entscheidung, ob ihr mich akzeptiert und ihr euch dafür entscheidet, endlich alte Vorurteile beiseite zu lassen, oder ob ihr euch verschließt und dem Schattenkönig freie Hand lasst.
Er erhob seine Stimme bis zum Anschlag.
„So frage ich euch, meine Brüder und Schwestern: Werdet ihr mir beistehen?“
Zwar war der Jubel nicht so eindeutig, wie Broxx ihn sich erhofft hatte, doch es klang klar durch, dass auch die Orks ihm Rückhalt geben würden.
„Ich danke euch.“
Winkend verließ er das Podium und begab sich in seine neuen Gemächer.
***
Broxx brütete über den Planungen für den Feldzug, wie er es seit Wochen jeden Abend tat.
Zwar standen ihm noch von Thrakk detaillierte Karten – leider nur aus früherer Zeit - und mögliche Truppenaufstellungen zur Verfügung, aber alles trug eindeutig die Handschrift seines Vorgängers.
Obwohl er ihn noch so sehr geschätzt hatte, wollte er dennoch seine Erfahrungen mit den Schatten in die Kriegsführung einbringen. Das Problem, mit dem er zu kämpfen hatte, war, dass der Feind genau dieselben Truppen zur Verfügung hatte wie er selbst, nur zahlreicher.
Außer den militärischen Aufgaben musste er noch die organisatorischen Dinge der Stadt regeln, zumindest solange Morghur, den auch er als seinen Stellvertreter und Helfer erwähnt hatte, sie ihm nicht abnehmen konnte.
Kein Wunder, dass er und Thrakk so gut miteinander auskamen. Er leistet hervorragende Arbeit.
Plötzlich klopfte es an der Tür.
"Ich habe keine Zeit, Morghur, bitte erst morgen…", sagte er resignierend und widmete sich wieder den Unterlagen.
Das Knarren der alten Holztür ließ dennoch nicht lange auf sich warten.
"Aber, aber, großer Kriegshäuptling… hast du nicht einmal mehr Zeit für eine arme Frau, die ihren Liebsten vermisst?", schmunzelte Margha und setzte sich verführerisch auf Broxx.
Er seufzte, denn die Anspannung fiel urplötzlich von ihm ab.
Endlich führten er und Margha eine Liebesbeziehung, wie er es sich schon seit ihrer ersten Begegnung gewünscht hatte. Sie gab ihm die Kraft, die Anstrengungen der ersten Wochen als Kriegshäuptling durchzustehen, obwohl er viel lieber handelte, als Planungen anzustellen und theoretische Arbeit zu verrichten.
Leidenschaftlich küsste sie ihn und fuhr über seine nackte Brust, bis er sie hochhob und in das große Himmelbett seiner Gemächer trug…
XII. Reich des Schattenkönigs
Da standen sie also.
Vor den Toren zum Reich des Schattenkönigs.
Dem riesigen Wall, der sie von einer Welt der Gräuel und des Krieges trennte.
Die Armeen der Völker hatten sich zwischen den beiden Gebirgszügen, die das Land schützten, aufgebaut.
Ganz im Westen die Elfen, nahe ihrer Heimat, mit ihren unvergleichlichen Bogenschützen und den grandiosen Schwertkämpfern, die vor allem aus den ehemals besetzten Gebiet stammten.
Daneben die Menschen, die ihren Nachbarn bis auf die Spitzenohren und die etwas kräftigere Gestalt zum Verwechseln ähnlich sahen. Sie waren vor allem für ihre schwer gepanzerten Ritter, die sowohl zu Fuß als auch zu Pferd kämpften, bekannt.
In der Mitte, auf einer kleinen Anhöhe, bauten sich die Belagerungsmaschinen der Gnome und Goblins von Hom Gorok und der Zwerge auf. Triebwerke, Ballisten und Katapulte sollten das Tor zum Feindesland gewaltsam aufreißen.
Hinter den Ingenieuren bereiteten sich die Zwerge zum Kampf vor. Einige ritten auf wolfsähnlichen Tieren, die größer als Pferde waren, andere benutzten monströse Kriegshämmer und wieder andere bedienten sich einer neumodischen Erfindung, die sie "Armbrust" nannten.
Neben die Zwerge gesellten sich die Tauren mit ihren Naturmagiern und den Ebenenläufern, die ihre Nachbarn wie Türme überragten.
Die westliche Seite der Anhöhe flankierten die Njorndar, die für den Krieg geboren waren und jede erdenkliche Art von Waffe beherrschten.
Und auf der anderen trugen die Orts ihre traditionelle Kriegsbemalung auf. Berserker, die beinahe ohne Rüstung kämpfen, fanden sich genauso wie schwer gepanzerte Brocken
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