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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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erkennen. Jetzt war die Stimmung wieder gut genug, um den Sieg gegen den Verräter zu feiern.
    "Lasst uns ein wenig Spaß haben", sagte Broxx und verteilte Bier aus dem Fass, das ihnen die Zwerge mitgegeben hatten.
     
    ***
     
    Am nächsten Morgen ging es halbwegs fit weiter Richtung Hom Gorok. Bis spät in die Nacht waren sie am Feuer gesessen und hatten sich Geschichten erzählt. Bei dieser Gelegenheit hatte Broxx die Legende über die Entstehung der Hauptstadt der Trolle und Riesen zum Besten gegeben.
    "Lange standen die Fraktionen im Krieg", hatte er gesagt, schon leicht angetrunken, "aber nach Jahrzehnten der Verwüstung bekamen einige Angehörige beider Seiten genug. Sie zogen in den Süden, genau dorthin wo die Grenzen beider Reiche endeten und ließen sich dort nieder. Die Trolle und Riesen, die dort lebten, waren intelligenter als ihre Artgenossen, denn sie legten die volkstypische Brutalität ab. So nutzten Sie die Beziehung zu ihren kleinwüchsigen Freunden, den Goblins. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Siedlung durch das Handelsgeschick der grünen Wichte zu einer mächtigen Stadt und es entstand der größte Markt in ganz Korrha.
    Irgendwann kamen auch die anderen Trolle und Riesen zu dem Schluss, dass der Krieg sinnlos ist und legten ihre Differenzen bei. Die Reiche wurden unter dem Banner Hom Goroks vereinigt und bestehen bis heute in dieser Form.“
    Während Lurd darüber nachdachte, erschienen am Horizont die Umrisse von Gebäuden. Je näher die Gruppe kam, desto deutlicher wurde, dass die beiden Völker eher primitiver Natur waren. Aus Holz und versehen mit allem möglichen Gerümpel, das verschiedensten Funktionen, zum Beispiel der eines Kamins, diente, standen die Bauten auf dem bergigen, unebenen Grund. Das Ganze glich mehr einem Schrottplatz als einer Stadt.
    Beim Näherkommen erkannte Lurd nach und nach die Silhouetten verschiedenster Gestalten.
    Dann traten sie zwischen die Häuserreihen. Staub und Dreck verdunkelten die Sonne und machten die Luft stickig. Mehr oder weniger orientierungslos streiften sie durch die Stadt, deren Gassen genug Platz für die übergroßen Halborks ließen, schließlich mussten sie weit massiveren Kreaturen standhalten. Abfälle und Fäkalien verwandelten die mit großen Steinquadern gepflasterte Straße in einen stinkenden Sumpf.
    Sie sind vielleicht Handelsleute, aber sehr reinlich sind sie mit Sicherheit nicht.
    So schien die ganze Stadt ein einziger großer Markt zu sein. An jeder Ecke fanden sich gleich mehrere Verkaufsstände, an denen laut krächzende Händler aller möglichen Völker ihre Waren anpriesen.
    "Wohin gehen wir eigentlich?", fragte Lurd, langsam des scheinbar ziellosen Umherstreifens überdrüssig.
    "Ich sagte doch: Ich habe hier einen alten Freund. Das Problem ist nur, dass ich in diesem Gewirr von Wegen, die sich ständig ändern, nicht mehr hinfinde. Da war immer ein... Ah! Da ist er ja! Wir sind wir richtig!"
    Vor Broxx stand nun ein großer Felsen, in dem verschiedene Szenen ein gemeißelt waren.
    Elune trat an ihn heran, nahm den ledernen Handschuh von ihrer rechten Hand und strich über den kalten Stein.
    "Die Geschichte der Trolle und Riesen, gemeißelt in den roten Felsen aus den Bergen eines weit entfernten Landes...", murmelte sie. „Und der legendäre Gesang vom Donnerkönig und seiner Rückkehr.“
    Neugierig versuchte Lurd, die Runen zu entziffern, doch er beherrschte die Sprache, in der die Legende abgefasst war, nicht.
    „Kann jemand die Verse vorlesen?“, fragte er resignierend.
    Elune begann, mit offensichtlich größerer Mühe, die Zeilen zu übersetzen, doch nach kurzer Zeit mischte sich Margha ein.
    „Wartet, ich habe sie einmal auswendig gelernt...“ Sie griff sich fokussierend an die Stirn. Und dann rezitierte sie den Text mit einer rhythmischen Melodie.
     
    „In alten Zeiten, lang vergessen
    konnte jemand Korrha brechen.
    Raeden, König des Donners, nannte er sich,
    Meister der Stürme, des Blutes königlich.
    Doch Jahre vergehen und Tyrannen sterben,
    die freien Völker vermochten, den Thron zu erben.
    Sein Ende brachte den Verrückten zur Besinnung
    und man behielt sein Vermächtnis in Erinnerung.
    Die Macht, die ihm gegeben ward,
    ließ seine Seele ruhig verwahrt.
    In seinem Tempel, gut verborgen,
    wartet er auf Korrhas Morgen.
    Sammelt euch und schlagt die Trommeln.
    Der Donnerkönig – er wird kommen.“
     
    Ein Schauer lief Lurd aufgrund der Bedeutung dieses Gesangs über den Rücken. Schon als

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