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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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jeden Fall davon überzeugen, uns zu helfen. Den momentanen König können wir ja leider gleich außen vor lassen. So leid es mir auch tut, es ist nur eine Sache der Zeit, bis er abgesetzt wird. Durch seinen Tod oder nicht."
    Da hast du Recht. Ich hoffe, er ist uns milde gestimmt.
    „Ich nehme es, wie es kommt.“
    Broxx winkte den Schankwirt zu sich an den Tisch.
    „Franz, was kannst du außer deinem köstlichen Bier sonst noch empfehlen?“
    „Ich habe einen Wein Jahrgang 584 im Haus, sehr weich und mit einem Hauch Pfirsich im Abgang. Der ist genial.“ Der Wirt zwinkerte.
    „Den nehmen wir, ich bezahle.“ Der Mor'grosh war heute in Feierlaune. „Es ist mein dreißigster Geburtstag.“
    „Oh, herzlichen Glückwunsch!“, riefen die anderen erstaunt im Chor aus.
    „Ja, herzlichen Glückwunsch, Kollege“, sagte plötzlich eine volle, aber helle Stimme, die Broxx sehr bekannt vorkam.
    Erschrocken drehte er sich um und begann sofort zu grinsen.
    „Matthieu! Altes Haus, was machst du den hier?“
    „Ich bin schon eine ganze Weile hier. Jeder weiß, dass irgendetwas im Busch ist“, antwortete der Mann mit dem federbesetzten, hellbraunen Hut und den Rüschenklamotten, den Margha auf etwa fünf Jahre älter als Lurd schätzte. Dann fielen sich die alten Bekannten in die Arme.
    „Wie unhöflich von mir“, bemerkte Broxx schließlich. „Margha, Elune, Lurd, das ist Matthieu, der Barde.“
    „DER Matthieu?“ Lurd fiel vor Erstaunen beinahe die Kinnlade herunter.
    „Schau nicht so, sonst bleibt es dir“, lachte der Sänger, klopfte dem Jungen freundschaftlich auf den Rücken und gesellte sich ebenfalls an den Tisch.
    „Franz, eine Runde von deinem feinsten Getränk auf mich!“
    „Das wäre ein dreihundert Jahre alter Cherry, zehntausend Gulden die Flasche.“ Der Wirt machte keine Anstalten, etwas zu holen.
    „Ja, genau. Nimm fünf Flaschen, fülle sie mit Bier und bring sie uns.“
    Ein wenig bleich geworden erhob Matthieu schließlich den Krug – letztendlich doch nur Bier – zum Anstoß.
    „Auf Broxx' Geburtstag und unser Wiedersehen in dieser merkwürdigen Runde!“
    Mit diesem Trinkspruch leitete er eine durchzechte Nacht ein, die keiner der fünf je vergessen würde.
     
    ***
     
    "Macht euch gefasst. Man weiß in dieser Stadt nie, wem man vertrauen kann“, sagte Broxx am nächsten Morgen zu seiner ziemlich verkaterten Truppe. Er blickte die leichenblassen Gestalten noch einmal an, dann traten sie hinaus und zogen erneut durch die stickigen, dunklen Gassen, vorbei an den Massen von Kreaturen. Bald wusste Lurd nicht mehr, wo sie eigentlich waren, so verworren war der Weg.
    Nach etwa einer halben Stunde erreichten sie einen abgegrenzten Bereich, der von einem höheren Tor verschlossen wurde. Zwei mit mächtigen Keulen bewaffnete Wächter schützten den Eingang.
    "Was ihr wolle?", fragte einer der beiden grobschlächtigen Trolle barsch.
    "Wir wünschen von Mgoz angehört zu werden."
    "Großer Mgoz treffen keine Kleinlinge. Sein zu beschäftigt."
    "Aber wir haben ein Angebot für ihn. Wir wollen ihm helfen, König zu werden."
    Der Troll kratzte sich am Kopf und sah seinen Kollegen ratlos an, der daraufhin sagte:
    "Äh... Mgoz wolle König werden unbedingt. Sehr wichtig, er gesagt. Wir euch lassen rein."
    Er schrie "Aufmachen!", worauf sich das Tor öffnete. Dann forderte er die Gruppe auf, ihm zu folgen. Sie durchschritten einen Hof, der noch dreckiger war, als der Rest der Stadt. Die Trolle ließen Essensreste und anderen Müll einfach auf dem Boden liegen.
    Die Wache führte sie zu einer Treppe an deren Ende ein massiver Holzstuhl angebracht war.
    Auf Aufforderung blieben sie am Fuß des Aufstiegs stehen und ein Gong wurde geschlagen. Einige Augenblicke später stapfte der verärgerte Trollboss aus seinem Quartier, seine Anhänger folgten ihm nach. Als sich der selbst für die Verhältnisse seiner Art große Mgoz und sein Gefolge vor der Gruppe aufgebaut hatten, donnerte der Anführer:
    "Mor'grosh? Eine Elfe? Ein Mensch? Ist eine komische Mannschaft. Warum ihr störe meine Ruhe?"
    Mit seiner primitiv gearbeiteten Rüstung aus dicken kettengebundenen Eisenplatten und der gröhligen Stimme machte Mgoz eine imposante Aufwartung. Neben seinem Sitz lehnte eine schlecht geschliffene, aber schwere Zweihandaxt.
    "Wir möchten Euch einen Handel vorschlagen."
    "Handel? Wir nicht Handel mit dahergelaufenem Pack!", unterbrach Mgoz Broxx.
    "Aber wenn wir anbieten können, Euch dabei zu helfen, König zu

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