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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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direkt zur Front, wo einige Mor'grosh vergeblich versuchten, die Angreiferwellen zurück zu schlagen.
    Dort angelangt kam Broxx eine riskante Idee...
    "Ich glaube, ich kann bewusst den Wolfsdämon in mir freisetzen. Aber ihr wisst, dass meine Verwandlung in einen Schatten dann ein gutes Stück voranschreitet. Tötet mich, falls es zum Äußersten kommt."
    "Du solltest das nicht tun... Wir schaffen das auch so.“ Margha ballte die Fäuste, merklich unzufrieden mit die Idee.
    „Es sind zu viele. Und meine Heimat muss beschützt werden."
    Er versuchte alle Gedanken zu verdrängen und konzentrierte sich nur auf eine Sache: Margha, als sie in Karratosch bewusstlos am Boden lag.
    Das Blut rauschte schneller durch seine Venen. Ihm wurde heiß und kalt. Er spürte, wie langsam der der Dämon einen Teil seines Gehirns übernahm. Wieder wuchs er enorm an, wieder sprossen überall Haare.
    Dann war die Verwandlung vollzogen. Er befand sich nun in jenem rauschartigen Zustand, der es ihm ermöglichte, jegliche körperlichen Grenzen zu überwinden. Und so hetzte er blutlüstern auf seine Feinde zu...
     

    ***
     

    "Er kommt zu sich!", hallte es dumpf in seinen Ohren. Verschwommen tat sich ein Bild vor seinen Augen auf. Als er mühsam die Lider hochzog, versuchte er sich auf einer bequemen Strohmatratze aufzurichten, sich aus mehreren weichen Fellen und Wolldecken hervor zu arbeiten, aber sank sogleich wieder zurück in die Laken. Seine Kräfte ließen ihn im Stich und eben erst aufgewacht, schlief er mit der Stimme Marghas im Ohr direkt wieder ein:
    "Ruh dich aus, du hast es dir verdient.“
     

    Als er das nächste Mal aufwachte, döste Margha auf einem Schemel neben ihn.
    Wieder deutlich kräftiger, richtete er sich im Bett auf und ließ seinen Blick über das Zimmer schweifen. Der unverkennbare Duft von Kräutersuden, die vielen an der Wand aufgehängten Kopfschmücke und die Unordentlichkeit - Bücher, lose Blätter, Werkzeuge, Behälter und anderes lagen überall verteilt herum - ließen darauf schließen, dass es sich in Doras Haus befand. In seinem alten Bett, in seinem alten Zimmer.
    Die Tür zur Stube stand offen. Der kleine Tisch, die Stickdecken und Ledersessel, in denen jetzt Dora und Lurd saßen und sich flüsternd unterhielten, waren in den goldenen Schein der späten Nachmittagssonne getaucht.
    Broxx hustete heftig, als er eine zu starke Dosis vom Kräuterduft abbekam.
    Sofort drehten sich seine Gefährten in ihren Sesseln um, Margha öffnete ruckartig die Augen und fiel ihm um den Hals. "Du bist wach!", strahlte sie.
    "Äh... ja.“ Verwirrt ließ er die Umarmung über sich ergehen. „Wie lange war ich denn weg?"
    "Ganze zwölf Tage hast du hier in diesem Bett gelegen, du fauler Sack!", spottete Lurd, der sich inzwischen an den Bettrand gesetzt hatte. Dora stand mit gerunzelte Stirn neben ihm.
    "Diesmal hat es dich echt übel erwischt, Großer. Und… naja… die Seuche..." Verlegen wandte er den Blick ab.
    Schlimmes ahnend hob Broxx die Decke an und sah an sich herab.
    Erschrocken sprang er aus dem Bett. Seine Blöße war ihm in diesem Moment vollkommen egal. Er eilte zum Spiegel im Badezimmer, wo er den Fortschritt der Krankheit betrachten konnte. Finster begutachtete er die Projektion seiner selbst. Es stand nicht gut um ihn. Mittlerweile war die Seuche fast bis zum Kinn vorgedrungen. Lange würde es nicht mehr dauern, bis sie sein Gehirn übernehmen würde und alles zu spät wäre.
    Im Spiegel sah er, wie Margha den Raum betrat und eine Decke über seine Schultern hängte.
    "Dora und die anderen Schamanen tun alles, was sie können für deine Heilung."
    "Und? Hatten sie Erfolg?"
    Traurig schüttelte die Mor'grosh den Kopf.
    "Dann können wir darauf keine Rücksicht nehmen. Erzählt mir, was während meiner kleinen 'Unpässlichkeit' hier passiert es. Und dann entscheiden wir, was als nächstes zu tun ist."
    "Naja... Dank dir konnten wir die Affen zurückschlagen. Du hast vielleicht gewütet! Und danach... Nein. Es ist besser, du siehst es selber. Zieh dich an."
     

    ***
     

    Eilig hatte er seine geschwärzte Lederrüstung angelegt und trat nun zusammen mit Margha aus dem Haus.
    Das Dorf lag friedlich wie immer im Tal, die Vögel sangen ihre Lieder und das tägliche Treiben der Mor'grosh nahm seinen gewohnten Gang.
    Der Schmied schwang seinen Hammer und formte den Kopf einer Holzfälleraxt, ein Gerber holte die Haut einer großen Kuh aus einem Bottich und bearbeitete sie mit verschiedenen Messern und die

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