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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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verwickeln konnte. Und trotz der schweren Zweihandwaffe, obwohl der Mor'grosh in Halbpirouetten herumwirbelte, Darwal mit harten und schnellen Schlägen zusetzte, parierte dieser gekonnt jeden Angriff.
    Mit voller Wucht warf er sich dem Hochlord entgegen, führte einen schweren Hieb von oben herab aus, doch sein Gegner blockte den Angriff martialisch am Waffenstil des Krähenschnabels, stieß gegen und brachte Broxx so aus der Haltung, dass er beinahe die Waffe fallen gelassen hätte.
    Gerade noch rechtzeitig, um den nachfolgenden Schlag zu parieren, fing er sich wieder, taumelte aber aufgrund der Durchschlagskraft der schweren Waffe rückwärts. Die in einem dunklen Panzerhandschuh gehüllte Faust landete in seinem Gesicht, er hörte die Nase böse krachen und Blut lief in seine Augen. Über seinen Blick zog sich ein roter Schleier.
    Im Angesicht des drohenden Todes schloss er sie sowieso lieber. Doch statt des erwarteten finalen Stoßes hörte er nur das Klirren von Metall auf Metall, dann ein Brüllen und eine warme Flüssigkeit tropfte auf seine Hand.
    Ungläubig rieb er sich das Blut aus den Augen. Aus dem roten Vorhang löste sich ein junger Nordling, der in diesem Augenblick das Schwert aus der Brust Lord Darwals zog. Broxx richtete sich auf und wischte sich die warme Flüssigkeit ab, dann schaute er sich um. Der Lebenssaft färbte den Schnee dunkel. Vor allem der der Schatten, den die Njorndar feierten ihren Sieg.
    "Danke", sagte Broxx schnell, denn schon nahmen die Erwachsenen Nordlinge den blonden Jüngling auf ihre Schultern. Obwohl nur wenig helle Barthärchen sein Gesicht bedeckten, würde er in die Ränge der erwachsenen Krieger aufgenommen werden.
    Als besondere Ehre bezeichnen sie das…
Broxx spie das Blut aus, das im Mund zusammenlief. Beim Sturz hatte er sich auf die Zunge gebissen.
In Wahrheit werden ihm nur noch mehr Lebensjahre gestohlen. Er wird früh im Kampf fallen, die Mutter wird den ehrenhaften Tod nicht beweinen dürfen und er wird nie die Wärme einer Frau gespürt haben. Naja. Ausgenommen derer, deren Männer seinem Heer im Kampf erliegen...
    Pötzlich legte sich ihm eine Hand auf die Schulter, von einem ledernen Kriegshandschuh bedeckt.
    "Orth", sagte er, ohne sich umzudrehen.
    Der Njorndar stellte sich neben ihn.
    "Wir haben es geschafft", seufzte er. "Dank dir. Und dem Jungen."
    Broxx lächelte schweigend. Er wusste, dass der Gwynbleid noch mehr zu sagen hatte.
    "Ich weiß, was du denkst, Halbork. In diesem Alter schon ein Krieger, in ein paar Jahren der Tod auf dem Schlachtfeld... Aber ich habe nicht vor, es so weit kommen zu lassen. Der Junge hat Köpfchen, einen Haufen Mut und einen starken Willen. Ich kenne ihn und habe es in seinen Augen gesehen."
    "Also was machst du dann mit ihm? Lässt du ihn in irgendeinem Tempel versauern oder was?"
    Orth zögerte. "Er wird meinen Platz einnehmen. Er ist dafür besser geeignet als jeder andere. Wenn auch jung, hast du gesehen, was er leisten kann."
    „Ich weiß. Ich war auch einmal so…“
    "Du bist es noch."
    "Vielleicht", erwiderte der Mor'grosh traurig. "Aber ich habe auch mehr gesehen.“
    „Ich frage mich wirklich, wie du es schaffst, in solch dunklen Zeiten nicht den Mut sinken zu lassen.“
    „Die Rache treibt mich an... Die Schatten haben Theta auf dem Gewissen."
    "Das tut mir leid. Ich wollte nicht danach fragen…"
    "Macht nichts.“
    „Du weißt wohl, dass ihr eine gefährliche Aufgabe vor euch habt. Ich wünsche euch viel Glück... im Sinne von ganz Korrha.“
    "Weiß ich", bestätigte er. "Aber was ist nicht riskant in diesen Zeiten?"
     

    ***
     

    So traten sie also aus den Ruinen von Gjallarond und dem daneben liegenden Bergwerk, das die Njorndar nutzten, um Material für den Wiederaufbau ihrer Stadt zu sammeln.
    "Eines Tages", sagte Broxx und schaute zurück. "Eines Tages werden wir hierher zurückkehren und eine mächtige Festung vorfinden. Da bin ich mir sicher."
    Die anderen hörten gar nicht recht hin.
    Margha freute sich so auf die Begegnung mit den Schamanen der Tauren und auf den gegenseitigen Austausch, dass sie laut das Kinderlied „Vom Land der tausend Gipfel" pfiff.
    Im Gegenzug saß Lurd einfach nur still schweigend da und starrte zum rötlich gelben Horizont. Gedankenverloren strich er sich durch die nass geschwitzten Haare. Er fühlte sich seltsam. Leer, sonderbar fremd in seinem eigenen Körper, doch er konnte sich nicht erklären wieso.
    Dennoch zog sich ihm der Magen zusammen, das Atmen fiel ihm

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