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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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Tage! Solange dauert alleine der Fußmarsch durch Njorndar. Und frag mich nicht, wie sie es geschafft haben."
    Broxx schwieg nachdenklich, Orth blieb nun ebenfalls still.
    Nach einer Weile meldete sich Margha zu Wort:
    "Nun, Orth, wir sind hier, um euch bei der Verteidigung des Dorfes zu helfen und nicht um Zeit zu verquatschen. Wie können wir uns nützlich machen?"
    Die eisblauen Nordlingsaugen fixierten freundlich die Halborkin. "Du hast Recht, Gequatsche bringt uns nicht weiter. Aber ob die Schatten uns mit oder ohne euch überrennen, macht nur den Unterschied, dass ihr euren Auftrag nicht mehr erfüllen könnt. Außerdem würde ich nicht ausschließen, dass einer meiner Leute dich im Getümmel der Schlacht 'versehentlich' erschlägt, Broxx. Mit dieser Erscheinung? Sie mussten einfach zu viel durch die Schatten erleiden."
    Broxx und Margha nickten, Lurd verschränkte skeptisch die Arme.
    "Ihr könnt euch anderweitig viel besser nützlich machen. Ich kann keinen meiner Leute dazu entbehren, außerdem sind sie dafür sowieso viel zu müde. Broxx, du weißt, wovon ich spreche?"
    Der Mor'grosh seufzte. "Ich habe es geahnt. Die wilde Jagd?"
    "Richtig. Der Bladd Muun ist vorbei und am Abend des dritten Tages muss der Weiße Wolf gefunden sein."
    "Der Weiße Wolf?", warf Lurd ein.
    "Ein Dämon", begann Broxx zu erklären. "Der Bruder des schwarzen Wolfs, der in mir versiegelt ist. Der Weiße ist ein guter Geist, hilft den Njorndar seit Menschengedenken…"
    "Was nicht sonderlich lang ist", murmelte Margha.
    "Was?"
    "Ach nichts. Der Weiße Wolf hat schon den Elfen seinen Segen gewährt, vor tausenden von Jahren."
    "Und der Schwarze hat Verwüstung gebracht", fügte Broxx hinzu und Orth nickte bekräftigend.
    "Er muss ihn fangen und wieder freilassen, das bindet ihn an denjenigen, der ihm das Leben schenkte. Bis zum nächsten Bladd Muun. Er kann uns gegen die Schatten helfen…"
    "… und dich von deinem Fluch befreien, Broxx. Deshalb hast du ja auch damals an der Jagd teilgenommen", sagt der Orth ernst.
    "Aber Sie nahm kein gutes Ende."
    "Nein, das wahrlich nicht."
    "Wieso, was war denn los?", fragte Lurd neugierig.
    Broxx seufzte. „Damals habe ich an der Jagd teilgenommen, weil ich mich von dem Fluch befreien wollte. Eigentlich ist der Wettbewerb nur für Njorndar, aber aufgrund meines Schicksals machte man für mich eine Ausnahme. Die ständig spürbare Anwesenheit seines genauen Gegenstücks jedoch, seines verhassten Zwillingsbruders, brachte den Wolfsdämon in mir zum Rasen. Er übernahm die Kontrolle über mich - das erste und einzige Mal, bevor ich mit der Schattenseuche in Berührung kam. Es endete in einer Tragödie. Er tötete acht von den zwölf anderen Jagdteilnehmern, ich selbst war schwer mitgenommen. Es war meine Schuld. Ich hätte wissen müssen, dass so etwas passiert."
    "Ob schuldig oder nicht tut nichts mehr zur Sache, Broxx. Es ist vorbei. Und wir brauchen bei der Jagd deine Hilfe." Orth schaute den Mor'grosh auffordernd an.
    "Ist ja schon gut, ich tue es. Aber bitte, ihr anderen: haltet euch von mir fern. Ich will nicht, dass nochmal etwas so Schlimmes geschieht wie damals."
     

    ***
     

    "Scheiße!", fluchte Lurd.
    Schon wieder hatte ihm dorniges Gestrüpp die Haut aufgeritzt. Er hasste dieses mörderische Dickicht. Und Hunger hatte er auch.
    So sehr er sich auch anstrengte, das Einzige, was er "erjagt" hatte waren ein paar saure Beeren, die nun ein flaues Gefühl in der Magengegend verursachten.
    Ein essbares Lebewesen oder gar der Weiße Wolf liefen im nicht über den Weg, höchstens Mücken, die ihm das Gesicht zerstachen.
    Hunger…
Sabbernd und sich über die Zähne leckend träumte er von saftigem Rehbraten.
    "Hmm... Aua! Verdammt, ich kriege noch die Krise!" Erneut hatte er sich irgendwo aufgekratzt und schlug nun mit dem Schwert in der Hand wütend um sich.
    Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, setzte er sich lustlos auf den feuchten Waldboden und fluchte erneut: "Ameisen! Scheißviecher!"
    Er wechselte seine Position auf einen größeren Stein.
    Oh man… wieso mussten wir uns auch trennen? 'So sind die Regeln. Und unsere Chancen, den Wolf zu finden, sind dreimal so groß', hat er gesagt. Ich scheiße auf die Regeln und den Weißen Wolf, wenn ich dafür hungern und frieren muss!
    Als kleines Kind schon hatte er das Jagen mit seinem Vater gehasst, der ihn immer in den Wald nahe ihres Dorfes mitgeschleppt hatte.
    Jaja... Mein Vater...
    Er versank in schönen und auch traurig wirkenden

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