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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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notdürftig verarbeitet hatte.
    Ächzend beugte er sich erneut herab und erbrach sich ins Gras. Nur noch Galle benetzte das saftige Grün mit einem stinkenden Film, denn sämtliche Mageninhalte hatte der Mor'grosh und bei etlichen solchen Anfällen zuvor heraus geschrien.
    Orth half ihm auf, stützte ihn mit seiner Schulter.
    Er musste weitergehen. Der Verband triefte schon wieder vor Blut, obwohl die Schamanin ihn erst wenige Minuten vorher frisch angelegt hatte.
    Wenn sie nicht bald zu einem Heiler gelangten, wäre es aus, das wusste Broxx. Zu allem Unglück hingen an diesen Morgen auch noch dichte Nebelwolken über den Wiesen, so dass man die eigene Hand vor Augen kaum noch sah. Margha, die noch nie in Schmetternshorn gewesen war, erschwerte das die Wegfindung zusätzlich. Und Broxx war in diesem Zustand keine große Hilfe. Alles, was sie wusste, war, dass die Stadt der Tauren irgendwo in den Ebenen Gorehauls lagen - doch diese erstreckten sich Kilometer über Kilometer und weder Bäume noch andere geographische Begebenheiten wiesen ihnen den Weg. Es gab nur grünes, weiches Gras, so weit das Auge reichte.
    Nach beinahe einem halben Tag des Umherirrens waren sie jetzt am Ende. Marghas Kräfte waren beim Versuch der Heilung ihres Mannes verzehrt worden. Geholfen hatte es nicht viel, die vom Streitkolben zerschmetterte Hand hatte sie trotzdem amputieren müssen.
    "Waffen fallen lassen", ertönte plötzlich eine kräftige, männliche Stimme aus dem Weiß der Nebelschwaden.
    Blitzschnell hatte die Mor'grosh ihren Dolch gezückt, doch die schlechte Sicht verhinderte jegliche Gegenwehr.
    Die andern standen derweil sowieso nur verdutzt neben mir und rührten sich vor Verwirrung nicht.
    "Fallen lassen hab ich gesagt! Oder wir erschießen euch. Ihr seid umzingelt."
    Ihr blieb also nichts anderes, als zu tun, wie ihr geheißen wurde. So schmiss sie den Dolch missmutig auf den Boden, blieb jedoch auf alles gefasst.
    Dann traten plötzlich große, kräftige Gestalten aus dem Nebel und beschlagnahmten ihr Waffe, während die anderen mit Federn geschmückten Bögen auf sie zielten. Alle trugen nur leichte, bunt bemalte Lederrüstungen auf ihren durchweg behaarten Körper. Aus dem Hintern ragte ein kuhartiger Schwanz und auf den massiven Köpfen prankten je zwei paar Hörner.
    Die Unbekannten waren vom zähen und weisen Volk der Tauren, das die Ebenen von Gorehaul bewohnte.
    Freunde.
    "Der Erdenmutter sei Dank!", rief Margha aus. "Ich dachte schon wir seien in diesen endlosen Feldern verloren!"
    "Eure Robe verrät mir, dass Ihr eine Schamanin seid. Was sucht Ihr hier?", fragte ein Taure mit schwarzem Fell grimmig. Er trug das Abzeichen von Schmetterhorn: ein großes Emblem mit zwei schwarzen, überkreuzten Hörnern darauf.
    "Herr, wir haben einen Verletzten! Dort, auf dem Rakatosch, er braucht dringend einen Heiler!", erklärte Margha energisch.
    Die Krieger, die Valox bewachten, wichen immer weiter vor dem furchterregend fauchenden Raubtier zurück. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, von den Bögen der Fremden bedroht zu werden.
    Der schwarzhaarige Taure runzelte energisch die Stirn.
    "Und das soll ich euch einfach glauben? Eine Mor'grosh in Begleitung eines Rakatosch? Ihr seht mir eher wie jemand aus, die seltene Tiere an Sammler und andere Verbrechen verkauft!"
    "Überzeugt Euch selbst, Ebenenschreiter. Dort oben liegt mein verletzter Freund, auf den Schultern des Rakatosch, der ebenfalls mein Gefährte und nicht mein Gefangener ist. Oder seht ihr hier irgendwo Fesseln?"
    "Also gut, ich werde nachsehen. Aber keine Dummheiten! Behaltet sie im Auge, Jungs!"
    "Aber Innah..."
    "Still, Yakon. Ich weiß, was ich tue."
    Vorsichtig, aber unbeeindruckt von Valox' Gebrüll und Zähneflatschen trat der Taure auf die riesige Katze zu. Als er auf Armlänge heran war, strich er behutsam über das weiße Fell.
    "Ruhig, ich tue dir nichts." Und tatsächlich wurde Valox ruhiger. Anschließend stieg er langsam auf den Rücken der Raubkatze und betrachtete den halb toten Mor'grosh.
    "Das ist Broxx!", stieß er plötzlich hervor. "Wieso sagt Ihr das denn nicht gleich?" Mit einem Satz rutschte er von Valox' Buckel und landete wieder neben Margha.
    "Naja, ihr hättet uns sowieso nicht glaubt."
    "Da habt Ihr wohl recht. Vorsicht ist die Mutter des Überlebens. Aber jetzt kommt, unser Freund braucht dringend Hilfe."
     

    Broxx erhob sich von der Bettkante. Ja, so war er hier gelandet. Mit einem Stumpf statt der rechten Hand.
    Er trat vor den

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