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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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anderen gleich Begabten gelernt hatte. Erst Hamuul hatte ihr den Weg zum wahren Schamanismus eröffnet und noch immer war sie begierig nach mehr.
    Doch in der weitläufigen Bibliothek, die bis unters Dach mit dicken Büchern gefüllt war, würde sie fündig werden, da war sie sich sicher.
    Den Blick teilweise auf das Symbol, das ihre Hand zierte, teilweise auf die hohen Regale gerichtet, schlenderte sie durch die Abteilungen, auf der Suche nach irgendetwas, dass ihr weiterhelfen konnte. Der Bibliotheksbestand erstreckte sich von "Das große Buch der Hexerei und Zauberei" über "Der Ring der Herren - Verbleib eines Artefakts" bis hin zu "Die Geschichte des Barden", einem beliebten Kinderbuch. In einer der hinteren Ecken stieß sie schließlich auf ein dickes Buch, das außen nur mit dem merkwürdigen Symbol auf ihrer Hand auf dem pechschwarzen Einband versehen war.
    Eine unheimliche Aura von längst vergessenem Wissen ging von dem Werk aus. Dennoch setzte sich die Halborkin unbeirrt an einen kleinen Tisch, pustete den Staub vom Einband und begann zu lesen.
     

    Im Anfang war Dunkelheit.
    Doch aus dem Nichts der Dunkelheit stiegen Asur, der Hüter der Ordnung, und Nidhöggur, der Herrscher des Chaos empor.
    Waren sie auch Brüder, hassten sie sich dennoch. Äonen kämpften sie miteinander um die Herrschaft über den Raum, jedoch ohne Sieger. Von ihren mächtigen Panzer lösten sich Stücke im Gefecht, die bald zusammengeklebten und unseren Planeten bildeten. Die beiden Titanen rangen Äonen um Äonen miteinander, ergebnislos, bis schließlich Asur durch Zufall Nidhöggur mit seinem gewaltigen Hammer traf. Der Herr des Chaos zersprang in tausend Stücke, doch der weise Asur wusste, dass sein Bruder sich wieder herstellen würde und so verbannte er ihn zurück in die Dunkelheit.
    Den Schlüssel zu diesem Gefängnis legte er in Korrha nieder, denn das Leben auf dem Planeten gefiel ihm gut. Sieben mächtige Wächter, geschaffen aus seinem eigenen Blut, setzte er ein, die den Schlüssel versiegeln sollten, dann legte er sich nach seinem langen Kampf erstmals zur Ruhe. Das Linke seiner Augen leuchtet grell durch Feuer, während das andere silbernes Licht spendet. Und zweimal am Tag dreht er sich, sodass das andere seiner Augen sich Korrha zuwendet.
     

    Irgendjemand hatte die nächsten Seiten herausgerissen. Anschließend waren viele Abhandlungen und Forschungsberichte in das Buch eingearbeitet. Die meisten übersprang Margha, doch ein Eintrag sprang ihr sofort entgegen:
     

    Lange Tage wanderte ich durch die güldenen Forste im westlichen Grenzland des Herbstes, während dem ich besondere Steine fund. Das große Zeichen Naard zoigten sie. So güng ich die Straße forth, die mich führte in eine Höhle. Neugürig fulgte ich dem Weg und fund ein großes Thor. Von selbst tat es sich auf und ich schrütt hindurch.
    Im Innern lag ein See mitd glatthem Wasser und ich trat an jenen hinan. Währenddem ich die Oberfläche fasste, stüg eine Monstrosität aus dem See. Mitd Tentakeln und vihlen Augen und Fangzehnen so gros wie Mannen. Im schwehren Kampf schlug ich das Ungehäuer hernieder. Dann nam ich einen seiner Zehne und werkte ein langes Messer aus dem Material.
    Anm. d. Übersetzers: Text ursprünglich in Alttaurin verfasst. Die Schrift stammt vom Ersten der Schamanen, Anfar Urtotem. Er trug immer einen Dolch bei sich, dem man erstaunliche Kräfte zusagte, und von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Sein Geheimnis liegt in jenem besonderen Material.
    Nie wurde der Standort der beschriebenen Höhle gefunden oder ein Lebewesen entdeckt, dass dem Erwähnten ähnelt.
    - Lucullus von Manz, im Jahr 2588 des Zweiten Zeitalters“
     

    Sie schluckte, nachdem sie zu Ende gelesen hatte.
    Broxx trägt genau solch eine Waffe… und auch sie besitzt magische Eigenschaften…
    Erst recht angestachelt blätterte sie weiter und stieß auf einen weiteren Artikel:
     

    Heute bereiste uns ein merkwürdiger Fremder. Zweifellos ein Angehöriger des Volkes der Mor'grosh, aber seine Haut schien ungewöhnlich blass, ja fast weiß. Er trug ein mächtiges Zweihandschwert, das er nie aus den Augen ließ. Er sagte, es stamme von einem mächtigen Ungeheuer, dass er in der Tiefe einer großen Schlucht erschlagen habe. Das Schwert leuchtete sonderbar im Dunkeln, als lauere es in der Nacht.
    - Bane Grollhuf, Häuptling von Schmetterhorn, 20. Frühlingstag im 328. Jahr des Zweiten Zeitalters
     

    Der Fremde ist spurlos verschwunden! Er stahl

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