Schatten der Zitadelle (German Edition)
in diesem Moment an. Aus seinem Blick sprachen all die Hoffnung, all der Respekt und all das Vertrauen, das er Broxx entgegenbrachte.
Oh...
Er konnte nicht anders, als dem König zuzuzwinkern, dann drehte er sich wieder um.
Wie in Trance erlebte er, was als Nächstes geschah.
Der Verräter stellte sich zwischen den Fronten auf und wollte mit ihm kämpfen. Er wimmelte Margha, die besorgt auf ihn einredete, ab und stellte sich.
Auch wenn er wusste, dass die Abmachung nur eine Finte sein konnte, musste er sich stellen. Dann, als der Verräter näher kam, schärften sich seine Sinne für den bevorstehenden Kampf.
Ishnari baute sich in seiner ganzen Größe vor Broxx auf und überragte ihn so noch um einen ganzen Kopf. Dann zog er seine gelb-grün strahlenden Kriegsgleven und sagte:
"Endlich treffen wir uns wieder, Broxx! Beim letzten Mal hast du mich wirklich überrascht, indem du meine magischen Barrieren durchbrochen hast. Aber ich war unvorsichtig, das passiert mir dieses Mal nicht!"
"Und du glaubst wirklich, du hast irgendeine Chance gegen mich? Ich werde mich für Elune rächen." Broxx wollte den Verräter provozieren, damit er unvorsichtiger agierte.
Mit den Worten "Du weißt gar nicht, was dich erwartet!" schlug der Elf ansatzlos eine Finte mit der linken Hand, um mit der Rechten von oben herab zuzuschlagen, doch Broxx wich beidem mühelos aus und konterte mit einer Halbdrehung.
Ishnari parierte mit der linken Hand und trat mit dem Fuß gegen seinen Gegner, aber der machte einen Satz zurück und wehrte mit dem Waffenstil die herabsausenden Gleven ab..
Die beiden lieferten sich ein Kräftemessen, indem sie beide mit vollem Einsatz die Waffen gegeneinander drückten, so lange, bis Broxx sich mit einem Ruck des Stils befreite und dem Verräter das Ende ins Gesicht stieß.
Fluchend schlug der daraufhin eine Schere auf Schulterhöhe, vor der sich der Mor'grosh mit Mühe und Not weggucken konnte, aber einen Kratzer am rechten Oberarm einstecken musste.
Langsam wich Ishnari einige Schritte zurück.
"Ich wollte davon eigentlich keinen Gebrauch machen, aber wenn nicht für dich, für wen dann?"
Ein merkwürdiges Licht trat aus den Runen auf seinem Körper und seine Haut begann, sich dunkler zu färben. Seine Gesichtszüge verschwammen, bis nur noch zwei glühende türkise Punkte anstelle der Augen verblieben, die Muskeln schwollen noch mehr an und alles in allem glich er seinen Soldaten. Er hatte sich in ein Schatten verwandelt.
"Du Monster!", stieß Broxx ungläubig hervor. "Wie ist das möglich?"
Der Verräter lachte. "Monster? Hahaha. Das ist der Aufstieg zu einer höheren Lebensform, du unwissender Narr! Es gibt viele Variationen der Seuche. Werde Zeuge meiner Vollkommenheit!"
Jetzt ging Ishnari mit blitzschnellen Angriffen auf den Mor'grosh los, die dieser nur mit größter Mühe abwehren konnte. Er kam in arge Bedrängnis, nur noch auf die Verteidigung beschränkt und der Mutierte schien auch nach mehreren Minuten nicht müde zu werden.
"Na, wie gefällt dir meine Macht?", lachte er und schlug Broxx mit einem Hieb, der auch von einem Troll hätte stammen können, mehrere Meter zurück, so dass er sich gerade noch auf den Beinen halten konnte und eine Spur in der Erde hinterließ.
Lange halte ich das nicht mehr aus…
Sofort setzte der mutierte Elf hinterher und bearbeitete den Halbork weiter mit seinen Schlagtiraden. Von allen Seiten prasselten Schwerthiebe auf ihn ein.
Broxx' Kräfte ließen nach, er wurde langsamer. Schließlich schlug Ishnari ihm Reißer aus seinen ermüdeten Händen. Ein leiser Aufschrei ging durch die Reihen der Elfen.
Mit der flachen Seite der Waffe schickte der Verräter ihn zu Boden und baute sich triumphierend vor ihm auf.
"Ich habe es dir gesagt", spottete er. "Perfektion"
Er holte weit aus.
"Eigentlich soll ich dich ja nicht töten, aber diese Genugtuung kann ich mir einfach nicht entgehen lassen!"
Dann sausten die Gleven auf Broxx herab…
***
Dora war gerade damit beschäftigt, ihre tägliche Morgenmeditation durchzuführen, als plötzlich eine machtvolle Aura die Umgebung erschütterte.
Sie war so stark, dass die Schamanin mit solcher Wucht aus ihrer konzentrierten Haltung geworfen wurde, dass sie auf den Rücken fiel.
Noch bevor sie sich wieder aufraffen konnte, stach ein stummer Schmerz in ihren Kopf, weshalb sie mit den Händen vorm Gesicht liegen blieb.
Alles um sie herum schien zu verschwimmen und bald fand sie sich in einem leeren Raum
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