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Schatten des Imperiums

Schatten des Imperiums

Titel: Schatten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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sich nicht verändert, aber sie schien... weniger gut zu schmecken als noch vor ein paar Sekunden.
    Die Mondscheinfrucht kam nur auf einer einzigen Satellitenwelt vor, in einem kleinen Teil eines einzigen Waldes; sie wuchs sonst nirgendwo in der Galaxis; sie ließ sich auch auf keiner anderen Welt anbauen. Viele hatten versucht, die pilzähnlichen Bäume auf andere Planeten zu verpflanzen, und alle waren gescheitert. Die Frucht hatte ungefähr die Größe einer Männerfaust und enthielt in ihrem natürlichen Zustand eins der stärksten bekannten biologischen Gifte. Eine einzige unbe-handelte Frucht, in tausend winzige Stücke geteilt, genügte, um tausend Leute in weniger als einer Minute zu töten. Es existierte kein bekanntes Gegenmittel, aber es gab eine Möglichkeit, das Gift vor dem Verzehr zu neutralisieren. Die legale Zubereitung einer Mondscheinfrucht durfte nur von einem Koch vorgenommen werden, der die Technik mindestens zwei Jahre lang unter der Aufsicht eines staatlich geprüften Meistermondscheinkochs studiert hatte, und der Prozeß selbst bestand aus insgesamt siebenundneunzig Schritten. Ein einziger Fehler bei einem dieser Schritte genügte, um die Frucht zum Verzehr ungeeignet zu machen; aß man sie doch, dann reichten die Nebenwirkungen von einer leichten Magenverstimmung bis hin zu einem schmerzhaften, von Krämpfen und Halluzinationen begleiteten Koma, das unweigerlich zum Tod führte. Wenn ein Gast in einem Restaurant mit der entsprechenden Zubereitungslizenz Mondschein bestellte, mußte er für eine einzige Frucht um die tausend Kredits bezahlen. Xizor genoß sie im allgemeinen drei- oder viermal im Monat, und auf seiner Lohnliste stand der berühmteste Mondscheinkoch der Galaxis. Den- noch spürte er immer einen leichten Nervenkitzel, wenn er die Frucht aß. Es bestand immer die Möglichkeit eines Zubereitungsfehlers, so verschwindend gering sie auch sein mochte.
    Erst dieser Nervenkitzel verlieh der Frucht ihren einzigartigen Geschmack.
    Wenn Xizor näher darüber nachdachte, so erinnerte ihn der Verzehr der Mondscheinfrucht ein wenig an seinen Wettkampf mit Darth Vader. Es verschaffte ihm keinen Nervenkitzel, einen Gegner zu bekämpfen, der sich leicht besiegen ließ. Aber ein Widersacher wie Vader, der Schoßhund des Imperators, hatte scharfe Zähne und konnte jederzeit zubeißen. Er glaubte nicht, daß Vader gewinnen würde, aber die verschwindend geringe Möglichkeit bestand.
    Erst sie verlieh dem Wettkampf seine einzigartige Spannung.
    Hatte Vader vielleicht diese Alarmsignale ausgelöst?
    Oder war es jemand anders?
    Er verlor das Interesse an der Mondscheinfrucht und schob sie beiseite. Er würde Guri anweisen, seine Operationen auf dem Planeten und im Weltraum einer gründlichen Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen. Und wenn sie schon einmal hier war, konnte sie auch gleich die Reste der Mondscheinfrucht beseitigen. Falls sein Koch sah, daß er etwas auf dem Teller gelassen hatte, würde er wahrscheinlich in heller Empörung kündigen. Oder schlimmer noch, vielleicht würde er so aufgebracht sein, daß er beim nächsten Mal, wenn er die Frucht zubereitete, einen Fehler machte. Xizor wollte ihn nicht provozieren. Künstler waren so launisch.
    Er starrte auf den halbleeren Teller, für dessen Preis sich eine kleine Familie mehrere Monate lang ernähren konnte. Im Mo- ment konnte er gegen dieses beunruhigende Gefühl nichts tun. Wahrscheinlich hatte es ohnehin nichts zu bedeuten. Nervosität, nicht mehr.
    Er wünschte nur, er könnte es glauben.
    Sie saßen an einem kleinen Tisch im Restaurant des Untergrund-Hotels und warteten auf ihr Essen.
    »Dies ist das Zentrum des Imperiums...«, begann Dash.
    »Tatsächlich?« unterbrach Lando ironisch. »Oh, oh. Wir sollten nicht hier sein. Es könnte... gefährlich werden.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Dash?« fragte Luke, Landos Sar-kasmus ignorierend.
    »Das Imperium ist korrupt. Es gründet sich nicht auf Loyalität und Ehre, sondern auf Bestechung und Schiebereien. Kredits regieren die Welt, vor allem hier.«
    »So? Sie glauben also, wir könnten einen Wachposten bestechen? Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Schwarze Sonne Wachpersonal beschäftigt, das sich schmieren läßt«, sagte Lan-do.
    »Keinen Wachposten, sondern einen Techniker.«
    »Ist mir irgend etwas entgangen?« fragte Luke.
    Dash fuhr fort: »In einem bürokratischen System muß für alles und jedes ein Antrag gestellt werden. Die Unterlagen werden zigfach kopiert und

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