Schatten des Imperiums
archiviert. Niemand darf ohne Genehmigungen, Bewilligungen, Inspektionen, Pläne irgend etwas bauen. Wir müssen nur den richtigen Techniker finden, einen, der vielleicht zu oft spielt oder der mehr Geschmack als Geld hat.«
Sie sahen ihn immer noch verständnislos an.
»In Ordnung«, sagte Dash. »Hier ist meine Idee. Wir wissen, daß die richtig großen Gebäude auf diesem Planeten genauso tief in den Boden reichen, wie sie hoch sind. Das Brauchwasser läßt sich zwar wiederaufbereiten und neu verwenden, aber ein Teil geht unwiederbringlich verloren. Abfallprodukte und Abwässer müssen zu den Kläranlagen gepumpt und dort gereinigt werden.«
»Das gehört zum Allgemeinwissen. Kommen Sie endlich zum Thema«, sagte Luke. »Also?«
»Ein Gebäude, das so groß ist wie dieses« - er hob eine Holo-postkarte, auf der mehrere riesige Komplexe, darunter die Burg des Imperators, abgebildet waren -, »erzeugt eine Menge Abfall. Er muß irgendwie beseitigt werden. Da ich auf den Straßen oder am Himmel von Coruscant noch nie Müllwagen oder Tankzüge für Schmutzwasser gesehen habe, müssen sie den festen Abfall verflüssigen und abpumpen. Wir reden hier also über Rohre.«
Luke begriff. Er sah sich am Tisch um. Sagte: »Große Rohre.« Die anderen verstanden ebenfalls. Chewie sagte etwas.
Lando nickte und erklärte: »Chewie hat recht. Wenn diese Rohrleitungen groß genug für Menschen sind, werden sie bestimmt bewacht.«
Chewie fügte etwas hinzu.
»Ja«, brummte Dash. »Auch in diesem Punkt hat Chewie recht. Wenn man bedenkt, daß alle Gebäude über ähnliche Systeme verfügen, wird das richtige Kanalisationsrohr schwer zu finden sein. Unter der Erde gibt es wahrscheinlich ein riesiges Labyrinth von Kanälen.«
»Richtig. Aber ein großer Abwasserkanal wird wahrscheinlich weniger streng bewacht als die oberirdischen Eingange. Vermutlich rechnen sie nicht mit einem Angriff aus dieser Richtung; man kann nicht viele Soldaten auf diesem Weg einschleusen, ohne daß der von ihnen verursachte Lärm von den Sensoren bemerkt wird. Aber ein paar Männer könnten es schaffen, wenn sie vorsichtig sind.«
Lando sah Luke und Chewie und dann wieder Dash an. »Angenommen, wir finden einen Führer - wollen Sie damit sagen, daß wir kilometerweit durch Abwasser waten müssen, um unser Ziel zu erreichen?« Er starrte Dash an, als hätte der sich plötzlich in eine Riesenspinne verwandelt.
Dash lächelte. »Genau das werden auch die Wachposten denken. Wer wäre so dumm?«
Lando schüttelte den Kopf. »Wir. Wer sonst?«
»Und einen Führer zu finden ist kein Problem. Ich kenne jemanden.«
»Das habe ich schon einmal gehört«, sagte Luke.
Vader atmete tief ein, wieder aus und erneut tief ein. Die Energien der dunklen Seite erfüllten ihn, und er konnte wieder wie ein normaler Mensch atmen. Er konzentrierte seinen Zorn. Es war nicht richtig, daß er verkrüppelt war, daß er nicht die ganze Zeit so leben konnte. Es war... nicht... richtig!
Die heilenden Energien durchströmten ihn weiter.
Solange er seine Verbitterung aufrechterhalten konnte, blieben seine Lunge und Atemwege offen und frei. Er nährte das Feuer seiner Wut mit der Ungerechtigkeit einer Galaxis, die ihm keine Heilung gönnte.
Noch immer durchströmten ihn die heilenden Energien.
Er kämpfte gegen das aufflackernde Gefühl der Erleichterung an. Kämpfte um die Reinheit seines Zornes.
Und sie durchströmten ihn noch immer. Jetzt schon seit zwei Minuten. Ein neuer Rekord.
Er würde noch stärker werden. Er würde sich Lukes Kräfte aneignen, und früher oder später würde er die Panzerung ablegen und wie ein normaler Mensch leben können.
Luke.
Er versuchte, das Lächeln zu unterdrücken. Versagte.
Sank zurück in den Schutz seiner Beatmungskammer, unfähig, den Energiefluß weiter aufrechtzuerhalten. Aber dennoch, er hatte es zwei Minuten lang geschafft. Früher oder später würden es zehn Minuten sein, dann eine Stunde, dann solange er wollte.
Früher oder später.
Leia wußte, daß sie nicht die geduldigste Frau in der Galaxis war. Es war für sie kein Vergnügen, in einem Raum eingesperrt zu sein, ganz gleich, wie gut er ausgestattet war.
Sie versuchte zu meditieren, aber ihre Gedanken schweiften immer wieder ab.
Sie arbeitete Fluchtpläne aus, doch da sie kaum Informationen über Xizors Burg hatte, war es ein sinnloses Unterfangen.
Schließlich machte sie einige gymnastische Übungen, die nicht viel Platz beanspruchten. Der Teppich war fast so
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