Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
hoffte, sie würde ihn begrüßen. Das tat sie nicht. Hastig wandte sie sich ab. Ohne sich bei ihrem Tanzpartner zu entschuldigen, eilte sie auf die Terrasse hinaus, und Blake folgte ihr wie ein junges Hündchen.
    »Wie konnten Sie bei diesem gräss lichen Wetter so schnell hierherreiten, Major Trelawny?« fragte Mrs. Postwaite. Ihr Ehemann, der ein Hutgeschäft in der Stadt besaß, stand lächelnd neben ihr, und die achtzehnjährige Tochter der beiden himmelte Sloan an.
    »Daran bin ich seit langem gewöhnt«, antwortete er höflich. Dann wandte er sich zu Skylar, die ihn liebevoll umarmte.
    »Sabrina konnte es kaum erwarten, dich wiederzusehen - « Als er skeptisch die Brauen hob, betonte sie: »ja, wirklich! Wir alle freuen uns über deine Rückkehr. Hoffentlich bist du nicht böse, weil ich meine Schwester bei mir behalten habe. Ich weiß, sie sollte ins Fort ziehen. Aber ich brauche ihre Hilfe - und - und ... « Hilflos verstummte sie.
    »Für eine junge Frau, die den Westen nicht kennt, wäre es sicher sehr unangenehm, in einem Fort zu wohnen, mitten unter rauhbeinigen Soldaten«, meinte Josh Postwaite, einen Arm um seine rundliche Gemahlin gelegt. »Noch dazu, wenn ihr Mann nicht da ist.«
    »Ja, die Damen von der Ostküste können sich nur schwer an den wilden Westen gewöhnen«, flötete Cissy Davis, die junge Schwester eines Captains, und lächelte Sloan kokett an.
    Obwohl er sie für eine Landplage hielt erwiderte er das Lächeln. »Nachdem ich meilenweit durchs Schneetreiben geritten bin, um diese wunderschöne Musik zu hören - würden Sie mit mir tanzen, Cissy?«
    »O Major!« kicherte sie.
    Er drückte sein Punschglas in Skylars Hand und führte Cissy auf die Tanzfläche. Wenigstens konnte sie gut tanzen. Und sie war ein attraktives Mädchen. Lebhaft erzählte sie von den Modezeitschriften, die sie soeben aus New York erhalten hatte, und er nickte mehrmals hoffentlich an passenden Stellen. Dabei schaute er sich unauffällig um und sah Sabrina bei einer Glastür stehen, von Offizieren umringt.
    Nach dem Tanz dankte er Cissy und sagte sich, er hätte Mrs. Postwaite auffordern sollen. Wenn sie auch dick und schwerfällig war - sie schwatzte nicht in einem fort und sie würde sich niemals so aufdringlich an seinen Arm hängen wie Cissy. »Wie schön, dass sie wieder bei uns sind, Major! Jedesmal, wenn Sie zu den Indianern reiten, machen wir Mädchen uns so große Sorgen um Sie ... «
    »Major Trelawny!« fiel ihr eine schrille Stimme ins Wort. Jemand klopfte auf seine Schulter, und er drehte sich um. »Willkommen daheim, Sir! Welch eine Freude, Sie wohlbehalten wiederzusehen. Und ich muss Ihnen zu Ihrer charmanten Gattin gratulieren.«
    Sloan unterdrückte ein Stöhnen. Ausgerechnet Louella Lane, die prüde Schullehrerin ...
    »Danke, Louella«, entgegnete er und beugte sich über ihre Hand. »Heute abend sehen Sie besonders hübsch aus.«
    Mit diesem Kompliment trieb er dunkle Röte in ihre Wangen. »So früh haben wir Sie nicht zurück erwartet. «
    »Nun werde ich ein paar Wochen diesseits der Black Hills verbringen.«
    »Großartig! Sicher möchten Sie nach so langer Zeit wieder die Gesellschaft Ihrer Frau genießen. Als wir von Ihrer Heirat erfuhren, waren wir ganz überrascht -und konnten es kaum glauben.«
    »Ich bin tatsächlich verheiratet. Wenn die Damen mich jetzt entschuldigen würden ... «
    Aber Louella trat ihm in den Weg. »Wie haben Sie Ihre Frau denn kennengelernt? Wir sterben alle vor Neugier.«
    »Und wir beneiden Mrs. Trelawny - geradezu glühend!« ergänzte Cissy.
    In Sloans Schläfen begann es schmerzhaft zu pochen. Nun erschienen ihm die langen, einsamen Nächte auf festgefrorenem Boden, im stürmischen Wind, wie ein Himmelsgeschenk. Trotzdem lächelte er Cissy an. »Warum sollte ein reizendes Mädchen wie Sie irgend jemanden beneiden? Was Ihre Frage betrifft, Louella - ich bin meiner Frau ganz zufällig begegnet. Dann ging alles se r schnell.«
    »Wir dachten, Sie würden niemals heiraten«, seufzte Cissy, »und stets der mysteriöse Einzelgänger bleiben. Und wenn Sie schon zur Ehe bereit waren, sollte man meinen, Sie hätten eine Frau gewählt die das westliche Grenzgebiet und die Lebensweise der Indianer kennt.«
    »Vielleicht ziehen sich Gegensätze an«, bemerkte er und fragte sich, welches Mädchen in Cissys Bekanntenkreis die Lebensweise der Indianer kennen mochte. »Bitte, entschuldigen Sie mich jetzt. Seit meiner Abreise aus Schottland habe ich meine Frau nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher