Schatten des Schicksals
würden nachdenken ... «
»Ich habe gar nichts mit dir vereinbart.«
»Sei doch vernünftig ... «
»Vor unserer Hochzeit habe ich dir deutlich genug erklärt was ich mir unter einer Ehe vorstelle.«
»Selbst wenn wir die Farce noch eine Weile fortsetzen ... « Sabrina fuhr mit der Zunge über ihre Lippen. »Heute Nacht können wir nicht abreisen.«
»Warum. nicht?«
»Weil es schneit - und es ist dunkel.«
»Tagsüber wird's auch schneien. Und das Wetter ist verhältnismäßig günstig. Das werden dir alle Leute er bestätigen, die den Winter in dieser Gegend kennen.«
»Morgen kehren mehrere Gäste ins Fort zurück, und wir können mit ihnen reisen. Da wären wir sicher ... «
»Bei mir bist du genauso sicher. «
»Nein, Sloan, ich werde dich nicht begleiten. Du bist verrückt!«
Vielleicht war sein Entschluß unvernünftig. Aber sie hatte ihn in Wut gebracht. »Findest du mich wirklich so furchtbar?«
»Nein, aber - ich verstehe nicht
»Habe ich dir jemals weh getan?«
»Nein ... «
»Eine letzte Frage. Kannst du ernsthaft behaupten, du hättest in meinen Armen nichts empfunden?«
»Bitte, Sloan, zwing mich nicht ... «
»Wir sind verheiratet Sabrina, und dabei bleibt es. Siehst du den silbernen Mond? Sicher wirst du den Ritt durch diese schöne Nacht genießen. In einer Stunde brechen wir auf.«
B lass und zitternd stand sie vor ihm, und er fragte sich, ob er tatsächlich verrückt war. Warum wollte er mit aller Macht an dieser Ehe festhalten - an einer Frau, die sich so verzweifelt nach ihrer Freiheit sehnte? Zog sie ihn in einen Bann, dem er nicht entrinnen konnte?
Plötzlich press te er sie an sich. »Einmal habe ich ein heißes Feuer in dir entfacht Sabrina. Und das wird mir bald wieder gelingen.«
Ehe sie antworten konnte, ließ er sie los und schlenderte in den Salon zurück.
Kapitel 9
Ungläubig schaute sie ihm nach. Das konnte er nicht e rn st meinen. Er wollte sie nur bestrafen, weil sie nicht alle seine Befehle ausgeführt hatte. Natürlich würde er sie nicht zwingen, dieses Haus mitten in der Nacht zu verlassen. Sie kehrte in den Salon zurück. Jetzt bereute sie dass sie so freundlich zu den Offizieren gewesen war. Alle paar Schritte wurde sie aufgehalten und mit Komplimenten überhäuft. Schließlich erreichte sie die Treppe, rannte nach oben und betrat atemlos ihr Zimmer.
Meggie, Hawks warmherzige Haushälterin, summte vor sich hin, faltete sorgfältig ein seidenes Unterkleid zusammen und legte es in eine Satteltasche. Erschrocken schüttelte Sabrina den Kopf.
»Ah,. meine Liebe ...«, seufzte die Frau wehmütig. »Ich habe mich an Ihre nette Gesellschaft gewöhnt. Aber so ist das nun mal auf dieser Welt. Was der Ehemann entscheidet muss geschehen. Nun, ich wuss te ja, Sie würden nicht für immer hierbleiben. Ihre Schwester wird Sie schmerzlich vermissen. Immerhin kann sie sich auf ihr Baby freuen. Und Sie werden sicher auch bald eins bekommen, Sabrina. Seien Sie nicht traurig. Zum Glück liegt das Fort nicht allzuweit von Mayfair entfernt. Wenn der Major ein paar Tage frei hat werden Sie uns besuchen.«
»Also - will er wirklich heute nacht mit mir abreisen?« fragte Sabrina stockend.
»O ja. Vorhin kam er mit Hawk hier herauf und meinte, wenn Sie ausziehen, hätten die Gäste mehr Platz. Und in dieser schönen Mondnacht wäre der Ritt zum Fort keine Strapaze. Natürlich stimmte Hawk zu. Sie haben ja gesehen, wie schrecklich das Wetter in diesen Wintermonaten sein kann, Sabrina, und eine solche Nacht ist ein Himmelsgeschenk. Glasklare Luft - und kein Windhauch ... Aber Sie werden mir fehlen.« Bedrückt wischte Meggie eine Träne von ihrer Wange.
»Und Sie mir, Meggie. Bald komme ich zurück.« Sabrina wuss te nicht ob sie sich selbst oder die freundliche Haushälterin zu trösten versuchte. »Noch bevor das Baby Ende Juni geboren wird ... « Verwirrt hielt sie inne. In dieser Nacht begann ihr neues Leben, und ihre Angst wuchs. Sollte sie eine Krankheit vortäuschen und Sloan veranlassen, wenigstens noch diese eine Nacht mit ihr in Mayfair zu verbringen? Nein, das wäre feige.
»Betrachten Sie's doch von der erfreulichen Seite.« Meggie tätschelte schnüffelnd Sabrinas Schulter. »Ist es nicht wundervoll - Skylar und Hawk, Sie und der Major? Die beiden Männer sind die besten Freunde, sogar Blutsbrüder, und nun werden ihre Kinder Vettern und Kusinen. «
»Ja - wundervoll bestätigte Sabrina tonlos.
»Für die nächsten paar Tage habe ich alles gepackt.
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