Schatten des Schicksals
entkamen.«
»Wieso weiß man, dass es Sioux waren?«
»Weil man Sioux-Kriegerzelte fand. Und die Indianer scheinen den Weißen in die Hände zu spielen, die sie vernichten wollen. Deshalb bin ich so froh über Ihre Anwesenheit. Das alles muss Ihren Mann maßlos erzürnen, Ma'am. Auch ich bin wütend, obwohl kein einziger Tropfen Indianerblut in meinen Adern fließt. jedenfalls können Sie Sloan in dieser schlimmen Situation beistehen ... Ah, da sind Sie ja, Major!« rief Greenway, und Sabrina sah Sloan neben sich auftauchen.
»Darf ich, Lieutenant?«
»Natürlich, Sir.« Greenway ließ Sabrina los, und Sloan tanzte mit ihr weiter.
»Soeben hat er einen Sioux-Angriff erwähnt«, berichtete sie, »auf einen Handelsposten namens ... «
»Fort Pease.«
»Ja ... Sloan, da du gerade bei den Indianern warst die diese Attacke durchführten - ist es nicht deine Pflicht der Army mitzuteilen, wo sie sich aufhalten?«
»Ich war nicht bei den Indianern, die über das Fort Pease herfielen, sondern bei Crazy Horse. Wo er jetzt ist weiß ich nicht. Vermutlich weiter oben im Norden. Ich befolgte meinen Befehl und informierte ihn über die Order der Regierung.«
»Die er ignoriert.«
»Curly würde dir gefallen.«
»Wer?«
»Curly - Crazy Horse. Für einen Indianer hat er eine erstaunlich helle Haut. Er ist vernünftig und rücksichtsvoll ... «
»Wenn er keine Weißen skalpiert.«
»Als die ersten Europäer in dieses Land kamen, skalpierten sie die Indianer, um zu beweisen, wie viele sie getötet hatten, und Kopfgeld einzuheimsen.«
»Diese Zeiten sind vorbei.«
»Täusch dich da nicht.«
»Aber - Sloan ... «
»Ich bin ein Offizier der US-Kavallerie. Genügt das?« Mühsam schluckte sie und wünschte, es würde genügen. »Eines Tages wird Curly eine Kugel in dein Herz jagen. Da du zwischen zwei Welten stehst ist das sein gutes Recht. Genauso wäre General Sherman berechtigt dich zu erschießen.«
»Wenn das passiert, kannst du ihm applaudieren, meine Liebe. Hast du dich von deiner Schwester verabschiedet? Ich möchte vor der Morgendämmerung ein bestimmtes Ziel erreichen.«
»Vor der Morgendämmerung!« flüsterte Sabrina. »O Sloan ... «
»Unsere Pferde warten draußen, mit den Satteltaschen beladen, in die Meggie unseren Proviant gepackt hat. Höchste Zeit zum Aufbruch.«
»Welch ein gräss licher Mann du bist ... «
»Daran muss t du dich gewöhnen.«
»Das würde ich lieber bei Tageslicht versuchen.«
»Würde ich nach deiner Pfeife tanzen, wäre ich nicht so gräss lich, was?« meinte er lächelnd. »Wir reiten heute nacht zum Fort. Damit muss t du dich abfinden. Du wuss test, dass ich dich irgendwann nach Hause holen würde. Oder hast du gehofft, ich würde vorher sterben?«
»Sei nicht absurd! Ich hoffte, du wärst inzwischen zur Vernunft gekommen - und mit einer Scheidung einverstanden.«
»Verabschiede dich endlich von deiner Schwester.«
»Die Party dauert noch an ... «
»Soll ich dich aus dem Haus tragen?«
»Vor den Augen der Offiziere und Stadtbewohner? Das wagst du nicht ... « Entsetzt verstummte sie, denn er hob sie hoch und ging zur Tür, die in die Halle führte. »Sloan!«
»Verzeihen Sie, Ladies und Gentlemen!« rief er lächelnd. »Wie Sie wissen, haben wir. erst vor kurzem geheiratet!«
Während Sabrina sich verlegen auf seinen Armen umherwand, lachten die Gäste und klatschten Beifall.
»Vielen Dank für Ihre Glückwünsche!« fügte er hinzu. »Im Fort sehen wir uns wieder! «
» Lass mich runter, Sloan!«
»Erst wenn wir draußen sind.«
»Meine Schwester, mein Mantel ... So kann ich nicht reiten, ich würde mein Kleid ruinieren ... «
Nun hatten sie die Veranda erreicht. Die Nacht war kalt geworden. Vor den Stufen stand Willow mit zwei Pferden - Thomas, dem schwarzen Wallach des Majors, und Ginger, der scheckigen Stute, die Sabrina seit ihrer Ankunft in Mayfair geritten hatte. Sloan stellte seine Frau auf die Füße. Im selben Augenblick eilte Skylar aus dem Haus, gefolgt von Hawk, der den Mantel seines Freundes und das Cape seiner Schwägerin mitbrachte.
»O Skylar ... « , würgte Sabrina hervor.
»Das kommt so plötzlich, meine Liebe. Darauf war ich nicht vorbereitet.« Den Tränen nahe umarmten sich die Schwestern.
»Ich auch nicht.«
»Vielleicht lässt sich Sloan umstimmen«, wisperte Skylar.
»Ich hab's versucht. Umsonst ... jetzt muss ich in einer Winternacht zum Fort reiten - und bei diesen schrecklichen Leuten leben ... «
»Die Offiziere sind doch
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