Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Liebe geheiratet hatte?
    Seltsamerweise war Sabrina dankbar, weil Sloan sich in Gegenwart der anderen Frauen wie ein guter Ehemann benahm. Zu dieser schauspielerischen Leistung gehörte auch sein Lächeln - belustigt, charmant und sinnlich. Nicht zum erstenmal spürte sie seine unwiderstehliche erotische Aura.
    Am liebsten hätte sie ihm ihre Hand entzogen, denn sie fürchtete sich plötzlich vor den Gefühlen, die er in ihr weckte.
    Nun wandte er sich zu den anderen. »Was Sabrina Ihnen erzählt hat weiß ich nicht. Aber da auch ich ständig mit Fragen bestürmt werde, sollten wir die tatsächlichen Ereignisse schildern. Es war eine sehr sonderbare Situation. Gewissermaßen riß ich Sabrina gewaltsam in meine Arme.« Er grinste boshaft, und ihr Magen drehte sich um. Würde er wirklich die Wahrheit gestehen?
    »Sprich doch weiter, Sloan«, bat Marlene.
    Er setzte sich auf das Sofa und zog Sabrina an seiner Seite hinab. Nervös wartete sie auf seine nächsten Worte. »Bei unserer ersten Begegnung saß sie in einem Wagen, der von Senator Dillmans indianischen Spießgesellen angegriffen wurde. Als Hawk und ich auftauchten, um Sabrina zu retten, entstand der Eindruck, auch wir würden zu den Angreifern zählen. Ich trug eine Uniform. Aber man konnte mich für einen Sioux halten, der einen Kavalleristen getötet hatte, um ihm die Kleidung zu stehlen. Also muss te ich Sabrina zwingen, sich retten zu lassen. Nach Dillmans Tod wollte ich das Miss verständnis aufklären. Doch da fuhr Sabrina plötzlich mit Skylar und Hawk nach Schottland. Und mir blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen.«
    »Wunderbar!« rief Cissy.
    »In der Tat«, stimmte Marlene trocken zu. Sabrina starrte auf ihren Rock hinab.
    »Was für eine grandiose Geschichte«, bemerkte Tom Custer, der inzwischen hereingekommen war. »Trinken wir auf die Frischvermählten!«
    Bereitwillig nahm Sloan von Tom ein Glas Whiskey entgegen. Alle standen auf und prosteten einander zu. Nun traten weitere Männer ein, und Sarah half den Frauen in der Küche, das Essen vorzubereiten.
    Währenddessen setzten sich die Männer und diskutierten. Hin wieder drangen ein paar Worte zu Sabrina, und ihr Eindruck verstärkte sich, in Sloans Abwesenheit hätte sich etwas Unangenehmes ereignet. Sie hörte ihn mit einem der jungen Offiziere - Captain Jenkins, der mit der schüchternen Jean verheiratet war - über die Winter-Offensive gegen die Sioux sprechen.
    »Geben Sie's doch zu, Sloan!« entgegnete Jenkins. »Die Kampagne miss fällt Ihnen. Immer wieder entschuldigen Sie all die Greueltaten, die Ihre indianischen Freunde an den Weißen verüben!«
    Als Sabrina eine Suppenschüssel auf den Tisch, stellte, beobachtete sie ihren Mann und spürte, dass er sich nur mühsam beherrschte.
    »Ich entschuldige keine Greueltaten«, erwiderte er, »ganz egal, wer sie begeht. Aber den meisten Leuten bedeuten die Verträge nichts, die sie abgeschlossen haben - kein Sioux darf etwas besitzen, das ein Weißer für sich beansprucht.«
    »Offenbar vergessen Sie die Massaker ... «
    »Bei der Washita-Kampagne im Jahr 1868 erhielten die Unionssoldaten den Befehl, ein Cheyenne-Lager zu überfallen, alle Krieger zu hängen, die Zelte zu zerstören, Frauen und Kinder gefangenzunehmen. Den Zeitungsberichten zufolge starben 1O3 Krieger - und nach den Aussagen der Cheyenne nur elf. Die anderen waren Frauen, Kinder und alte Männer.«
    »Laut Aussage der Cheyenne!« stieß Jenkins zwischen zusammengebissenen Zähne hervor.
    Sloan ignorierte den Einwand. »Aufgrund eines Vertrags zwischen der Regierung und den Sioux gehören die Black Hills den Indianern. Was die Massaker betrifft - Sie wissen ebenso gut wie ich, dass die Kavallerie unschuldige Menschen niedergemetzelt hat ... «
    »Wenn die Indianer uns attackieren, ermorden sie alles, was sich bewegt«, fiel Jenkins ihm ins Wort. »Denken Sie doch an das Fetterman-Massaker!«
    » Gewiss , Fetterman hat uns eine Lektion erteilt. Sein Kommandant wuss te, dass ihm nicht genug Soldaten für eine richtige Schlacht zur Verfügung standen. Deshalb erhielt Fetterman die Order, die Indianer nicht zu verfolgen. Dieser Prahlhans verkündete, seine Vorgesetzten seien Narren und er könne die Indianer mit achtzig Mann beseitigen. Zusammen mit Fetterman wurden diese achtzig Mann getötet. Offenbar starb er zum Wohl der Siedler. Die Weißen im Osten forderten die Regierung auf, alle Indianer abzuschlachten. Und das geschieht seither immer wieder.«
    »Unentwegt

Weitere Kostenlose Bücher