Schatten des Schicksals
vieler Lakota Sioux aus allen Stämmen genoss - Miniconjou, Brulé, Oglala, Hunkpapa, und so weiter - vertrat einen unerschütterlichen Standpunkt.
Wäre ich doch nie zu dieser verdammten Kavallerie gegangen, dachte Sloan müde.
Kapitel 14
Ohne sich von Sabrina zu verabschieden, hatte Sloan das Fort verlassen. Am Morgen kam ein junger Soldat zu ihr und erklärte, der Major sei mit Tom weggefahren, um George und Libbie Custer aus einem Zug zu holen, der in Schneewehen steckengeblieben war. Als er abends nicht zurückkehrte, erkannte sie verwirrt wie sehr sie ihn ver miss te. Ständig betrachtete sie das Bild in dem kleinen Medaillon, das sein Großvater ihr geschenkt hatte.
Am ersten Morgen, den sie allein im Fort verbrachte, erschien ein sonderbarer, magerer Engländer namens Raleigh in ihrem Quartier, mit schütterem grauem Haar und der Energie eines Kolibris. Er brachte ihr Zeitungen, bot ihr seine Hilfe bei der Hausarbeit an und teilte ih n mit er würde den Offizieren im Fort Abraham Lincoln schon sehr lange dienen. Freundlich dankte sie ihm und erwiderte, sie würde ihm Bescheid geben, wenn sie seinen Beistand brauchte.
Erstaunt stellte sie fest wieviel in den Zeitungen über die Aktivitäten der Army stand. Offenbar drangen zahlreiche Geheimnisse an die Öffentlichkeit. Außerdem prangerten mehrere Schlagzeilen die Korruption in hohen Regierungsbehörden an. Der erzwungene Rücktritt des Kriegsministers Belknap erregte allgemeine Erleichterung. Auch der Präsident wurde attackiert. Und demzufolge General Custer von Grant.
In Sloans Abwesenheit besuchte sie Sarah, Jean und ihre einstigen Feindinnen Norah und Louella. Sie arbeiteten gemeinsam an Steppdecken. Natürlich konnten die Damen wesentlich besser nähen als Sabrina, und nach einer Weile begann sie, ihnen Zeitungsartikel vorzulesen. Sie interessierten sich sehr. für die neuesten Nachrichten und diskutierten darüber.
Bei Libbie Custers Ankunft hielt sich Sabrina gerade in Maggie Calhouns Quartier auf und wurde mit der Gemahlin des Colonels bekannt gemacht. Wie die meisten Menschen fühlte sie sich sofort zu der warmherzigen Frau hingezogen. Libbie lächelte liebenswürdig , war aber sichtlich besorgt. Ka um hatte ihr Mann das Fort erreicht wurde er schon wieder nach Washington beordert, um vor einem Untersuchungsausschuss auszusagen. Um ihn aufzumuntern, wollte Libbie an diesem Abend eine Tanzparty im Hauptquartier geben.
Sabrina ging nach Hause und kleidete sich für das gesellschaftliche Ereignis um. Zu ihrer Enttäuschung blieb Sloan verschwunden, und sie machte sich Sorgen.
Sollte sie auf ihn warten? Das kann, Stunden dauern, sagte sie sich ungeduldig und verließ ihr Quartier. Wenn er sie sehen wollte, würde er wissen, wo sie zu finden war.
Und so traf er sie nicht zu Hause an, während sie Sherry trank, lachte und plauderte und ihre Angst verbarg.
»Wenn. wir auf den nächsten Einsatz warten, versuchen wir uns zu amüsieren«, bemerkte Captain Jenkins.
»Es gibt ja auch keinen Grund, warum uns das Leben im Grenzgebiet die Freuden der Zivilisation versagen sollte«, meinte Norah.
»Hin und wieder ein Picknick, ein Tagesausflug ... « Louella strahlte den attraktiven Captain an ihrer Seite an.
»Oh, ein Picknick!« rief Sarah entzückt. »Was für eine gute Idee! Sobald es wärmer wird, sollten wir uns dieses Vergnügen gönnen.«
»Und wir müssen Mrs. Trelawny die atemberaubende Landschaft rings um das Fort zeigen«, warf Louellas Captain ein.
»Das wäre nett«, murmelte Sabrina. Endlich hatte sie Sloan entdeckt.
»Ah, meine Liebe!« Mit einem charmanten Lächeln, das vermutlich für die Partygäste in ihrer Nähe bestimmt war, ging er zu ihr und küss te sie auf die Wange. »Ich habe dich in unserem Quartier ver miss t.«
»Und ich dich«, erwiderte sie kühl.
»Tanzen wir?«
»Wie du willst.«
Höflich verneigte er sich vor den Damen und den Offizieren, bevor er Sabrina auf die Tanzfläche führte. »Nun, wo warst du?«
»Eine seltsame Frage ... Wo warst du?«
»Bevor ich das Fort verließ, beauftragte ich einer-£ Soldaten, dich zu informieren. Du hast noch fest geschlafen.«
»Bei anderen Gelegenheiten schlief ich auch, was dich nicht davon abhielt, mich zu stören.« Zu ihrem Ärger stieg brennende Röte in ihr Gesicht. »Ich lernte Mrs. Custer kennen, ich traf Tom und mehrere Leute. Nur dich nicht. Obwohl ihr alle zur selben Zeit angekommen seid.«
»Als ich unser Quartier betrat und mich nach Wärme sehnte,
Weitere Kostenlose Bücher