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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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war die Asche im Herd kalt.«
    »Dann kannst du dich nur kurz in unserem Heim aufgehalten haben. «
    »ja«, gab er zögernd zu.
    »Weil du zu tun hattest.«
    »Stimmt.«
    »Und ich habe deinen Rat befolgt und Freundschaften geschlossen.«
    »Mit allen Kavalleristen?«
    »Das versuche ich«, entgegnete sie honigsüß. »Da du so eng mit sämtlichen Damen befreundet bist ... «
    »Und was wirst du unternehmen, wenn unser Trupp in den Kampf zieht?« fragte er, immer noch leichthin, und wirbelte sie herum.
    »Begleitest du ihn?«
    »Vermutlich wird man mich schon vorher abkommandieren.«
    »Ach ja, und wenn ich Glück habe, wirst du's mir sogar mitteilen. Dann muss ich dem Himmel für meine Freunde danken, die mir die Zeit aufs angenehmste vertreiben.«
    Sloan runzelte die Stirn. »Offenbar macht's dir Spaß, mich zu ärgern.«
    »Was auf Gegenseitigkeit beruht. «
    »In meiner Abwesenheit wirst du das Fort nicht verlassen. Verstanden?«
    »Wie bitte?«
    »Du bleibst hier. Ganz egal, ob du diesen Befehl grausam findest oder nicht - du wirst keine Ausflüge mit deinen Freunden unternehmen.«
    »Sloan, ich bin kein Kind.«
    »Nein, meine Frau ... « Vielleicht hätte er noch einiges hinzugefügt. Aber nun klopfte ihm ein junger Lieutenant auf die Schulter und bat etwas nervös um die Ehre eines Tanzes mit Mrs. Trelawny. Widerwillig trat Sloan beiseite.
    Später sah sie ihn mit Libbie Custer tanzen und lachen. Obwohl Sabrina wuss te, dass seine Partnerin ihren George vergötterte, empfand sie wieder diese sonderbare Eifersucht.
    Da im Vergleich zu den Männern nur wenige Frauen das Fort bewohnten, ließ Sabrina keinen Tanz aus. Einmal beobachtete sie, wie Sloan mit Marlene Howard dahin wirbelte, und ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Ein schönes Paar ... Angeregt unterhielten sich die beiden und Marlenes leuchtende Augen schienen Sloan zu verschlingen. Als wüsste sie, welch kraftvolle Muskeln sich unter seiner Uniform verbargen...
    Während Sabrina bei Norah und Louella stand, holte ihr der Lieutenant ein Glas Punsch.
    »Wie können Sie das ertragen!« zischte Louella. »Ihr Mann und Marlene, seine alte Flamme ... «
    »So eine schamlose Person! « fauchte Norah.
    Sabrina zwang sich, lässig die Achseln zu zucken. »Nun, sie ist erst seit kurzem verwitwet. Vielleicht fühlt sie sich einsam.«
    »Wohl kaum.« Louella schnaufte geringschätzig. »Jahrelang hat sie ihrem armen Mann Hörner aufgesetzt. «
    Mit Sloan? Nur mühsam verkniff sich Sabrina diese Frage.
    »Die ganze Zeit bereute sie ihren Entschluß, Howard zu heiraten, und sie behauptete, genausogut hätte sie Sloan gekriegt. «
    Das konnte Sabrina nicht ignorieren. »Tatsächlich?«
    »Oh, das ist schon lange her. Nach dem Sezessionskrieg war Marlenes Vater, Colonel Warren in Minnesota stationiert. Auch Sloan wurde dorthin beordert - für ihn ein sehr vorteilhafter Posten. Da wurden keine Indianer bekämpft, sondern Gesetzlose. Angeblich hatte er eine heiße Affäre mit Marlene ... « Louella verstummte wirkungsvoll.
    »Und dann?« drängte Sabrina.
    »Ihr Vater wollte sie nicht mit einem Halbindianer verheiraten, und Mr. Howards politische Karriere nahm bereits ihren Lauf ... «
    »Ganz zu schweigen von dem Vermögen, das er mit seinem Pelzhandel verdient hat«, warf Norah ein.
    »Also heiratete sie ihn und machte in Washington Furore.«
    »Aber sie besuchte ihren Papa und ihren Bruder auf verschiedenen Posten«, fuhr Norah fort. »Anfangs war Howard ein attraktiver Mann gewesen, dann wurde er immer dicker und verlor seine Haare ... «
    »Und man braucht Sloan ja nur anzuschauen«, warf Norah ein.
    »Oder die anderen Soldaten«, ergänzte Louella hastig.
    Norah seufzte. »Zum Glück ist der Major jetzt Ihr Ehemann, Sabrina, und Marlene muss sich wohl oder übel anständig benehmen. Wahrscheinlich wird sie bald wieder heiraten ... «
    Während die beiden Frauen Marlenes Eskapaden aufzählten, drehte sich Sabrinas Magen um. Dankbar nahm sie das Glas Punsch entgegen, das der Lieutenant ihr reichte, und ging mit ihm davon.
    In der nächsten Tanzpause plauderte sie mit der jungen Emma Reed, als sie plötzlich eine Hand auf ihrem Arm spürte. Verwirrt wandte sie sich zu Sloan, der eine höfliche Verbeugung vor ihrer Gesprächspartnerin andeutete. »Miss Reed ... Meine Liebe, wenn es dich nicht stört, würde ich mich gern zurückziehen.«
    »Natürlich stört es mich nicht«, erwiderte Sabrina. »Geh nur.«
    Sloan hob die Brauen, und Emma lachte leise.

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