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Schatten des Wahns: Stachelmanns dritter Fall (German Edition)

Schatten des Wahns: Stachelmanns dritter Fall (German Edition)

Titel: Schatten des Wahns: Stachelmanns dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian V Ditfurth
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oder wie immer diese Behörde sich nennt, habe ein Restaurant untersucht ...«
    »Kommen Sie mit«, sagte der Geschäftsführer. »Ja, auch Ihr Freund.« Mit schnellen Schritten führte er Stachelmann und Adi an einen Tisch im finstersten Winkel des Speisesaals.
    Nachdem Sie sich gesetzt hatten, fragte Adi erstaunt: »Was hast du dem gesagt?«
    »Ich habe nur an seine Nächstenliebe appelliert.«
    Adi prustete los. »Nächstenliebe! Was ist denn das? So ein Quatsch!«
    »Immerhin kommst du so rein ins Palme.«
    Er sah, wie der Geschäftsführer und der Kellner am Tresen heftig miteinander redeten. Dann stellte sich der Kellner an den Tisch: »Die Herren wünschen?«, fragte er, obwohl Stachelmann und Adi noch keine Speisekarte erhalten hatten.
    Bevor Stachelmann um die Karte bitten konnte, legte Adi los: »Nudeln mit Fleischsoße, viel«, sagte er.
    »Spaghetti Bolognese, eineinhalb Portionen«, sagte der Kellner schnippisch.
    »Doppelte Portion«, sagte Adi. »Und ein großes Bier und einen großen Schnaps.«
    Der Kellner schrieb es auf.
    Stachelmann bestellte Spaghetti Napoli und ein Glas Chianti.
    Nachdem der Kellner gegangen war, fragte Stachelmann: »Erinnerst du dich an den Thingstättenmord?« Er kam gleich zur Sache, bevor Adi völlig betrunken war.
    »Na klar. Wer nicht?«
    »Hast du den Lehmann gekannt, das Opfer?«
    Adi nickte.
    »Hatte Lehmann Freunde?«
    »Klar.«
    »Du kennst die?«
    »Klar, ich kenn jeden.«
    »Weißt du noch Namen?«
    Der Kellner erschien mit den Getränken. Adi riss ihm das Bierglas fast aus der Hand und trank einen großen Schluck. Schaum lief von den Mundwinkeln hinunter auf seine Jacke, ein Teil tropfte auf seine Hose.
    »Aaaah«, seufzte er. »Fast wär ich verdurstet.« Dann kippte er den Schnaps hinterher.
    »Namen?«, wiederholte Stachelmann.
    »Okay, Genosse. Das waren der Rainer und der Ede, die wohnen auch noch hier, sind feine Leute geworden.«
    »Hast du auch die Nachnamen?«
    »Nee.«
    Stachelmann zog die Fotos aus der Tasche und legte sie vor Adi hin. Der schaute sie an, auf dem Bild mit dem Brunnen tippte er auf zwei Männer, die am linken Rand der Gruppe stehen und sich offenbar unterhalten. Beide im Profil, einer von links, der andere von rechts. »Das ist Ede, und der ist der Rainer.« Erst der Linke, dann der Rechte.
    Stachelmann kramte nach seinem Kugelschreiber, fand ihn endlich und notierte die Namen auf der Rückseite des Fotos.
    Das Essen kam. Adi bestellte noch einen Schnaps und ein Bier und fiel über seine Spaghetti her. Stachelmann ekelte es, wie der andere schlürfte und schmatzte. Olaf fiel ihm ein.
    Dann dachte er an die Namen. So etwas wie Jagdfieber überkam ihn. Vielleicht war das der Zipfel, den er so lange gesucht hatte. Jetzt wollte er auf jeden Fall an ihm ziehen und sehen, was daran hing. Verdammt, er brauchte noch die Nachnamen.
    »Die wohnen in Heidelberg?«
    Adi schmatzte und nickte.
    »Ich brauche die Nachnamen.«
    »Ja, ja«, sagte Adi. »Besorg dir ein Telefonbuch, dann lies mir die Namen aller Rechtsanwälte und Ärzte vor, jedenfalls die mit den richtigen Vornamen.«
    »Ede?«
    »So viele Vornamen, die mit einem E beginnen, wird's schon nicht geben. Meiner zum Beispiel gehört nicht dazu und deiner auch nicht.« Adi schlürfte viel zu viele Spaghetti auf einmal. Er kippte Bier und Schnaps hinterher und sagte: »Nun geht's dem Adi mal wie den feinen Leuten. Warum soll ein Revolutionär nicht auch mal gut essen gehen? Gerade wenn es der Letzte ist, ihr Flaschen habt ja den Schwanz eingezogen.«
    Stachelmann schaute sich nach einem Kellner um, mit dem er Augenkontakt aufnehmen konnte. Als ihm das nicht gelang, stand er auf und ging zum Tresen, der Mann dahinter zapfte Bier. Stachelmann bat um ein Branchentelefonbuch, der Mann schaute ihn böse an, aber dann beugte er sich hinunter und zog ein Telefonbuch hervor. »Aber in lesbarem Zustand zurückbringen«, sagte er. Wahrscheinlich rechnete er damit, dass das Telefonbuch unter Spaghettisoße begraben wurde.
    Zurück an seinem Platz, suchte Stachelmann die Einträge der Ärzte. »Der Arzt heißt Ede?«
    »Nein, Rainer«, schmatzte Adi. Er starrte auf Stachelmanns vollen Teller. Der schob ihn dem Penner zu. »Klasse«, sagte der. »Ein Waschlappen, aber sonst kein schlechter Mensch.« Dann hob er den Arm. Als sich kein Kellner näherte, fing er an zu winken. Auch das half nichts, und Adi brüllte durchs Lokal: »Bedienung!« Nun spritzten gleich zwei Kellner heran. Stachelmann musste leise

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