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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ich tot gewesen. Gut, dass Silber für Werwölfe schlecht ist.«
    Walter seufzte tief, öffnete die Augen und holte wieder sein Messer aus einer Unterarmscheide. Diesmal sah Charles, wie er es tat - aber er hatte nicht gesehen, wie er es weggesteckt hatte.
    »Dieses alte Messer hier brennt jetzt in meiner Hand, wenn ich es säubere.« Er sah seine Hände an oder vielleicht auch das Messer. »Ich dachte, ich wäre tot. Ich hatte dem Dämon mit dieser alten Klinge ziemlich wehgetan - sie
hat Silbergravuren, seht ihr? Aber das Ungeheuer hat meine Eingeweide aufgerissen, bevor es floh.«
    »Wenn ein Werwolf jemanden beinahe tötet, wird dieser Jemand selber einer«, sagte Anna leise.
    Bedauerte sie das immer noch? Charles wurde fast überwältigt von dem heftigen Bedürfnis, Leo und die anderen alle noch einmal umzubringen. Leo und seine Gefährtin und das ganze Rudel in Chicago - aber zur gleichen Zeit war er lächerlich dankbar, dass seine Gefährtin ein Werwolf war, der nicht alt werden und sterben würde, wie es Samuels Frauen alle getan hatten.
    Bruder Wolf regte sich und ließ sich wieder nieder, genau wie Walter es getan hatte.
    »Der Wolf, der dich angegriffen hat, ist also nach der Veränderung nicht zurückgekommen?«, fragte Charles.
    Wenn ein Wolf jemanden veränderte, fühlte er sich normalerweise einige Zeit von dem neuen Werwolf angezogen. Überwiegend, hatte Samuel einmal argumentiert, musste das eine Art genetischer Befehl sein, der dafür sorgte, dass ein unwissender, unkontrollierter neuer Werwolf nicht so viel unerwünschte Aufmerksamkeit erregte.
    Walter schüttelte den Kopf. »Wie ich schon sagte, ich spürte die Bestie nach dem ersten Vollmond selbst auf - und diese Frau. Und was ist sie? Sie ist zweifellos kein Mensch - Entschuldigung, Ma’am -, nicht bei den Dingen, die sie tun kann. Das erste Mal, als ich mich veränderte, hat sie versucht, mich zu sich zu rufen. Ich wusste nicht, was sie war, nur dass sie schlecht roch - wie die Bestie. Ich dachte eine Weile, sie und die Bestie wären das gleiche Geschöpf, aber dann sah ich sie zusammen.«
    Es hatte vor etwa einer Stunde angefangen, leicht zu
schneien, und nun fielen dicke Flocken, klebten an Wimpern und Haar. Ein wenig mehr von Charles’ Anspannung fiel von ihm ab - Schnee würde sie verbergen.
    »Hast du je die Wölfin in ihrer Menschengestalt gesehen?« Charles wusste nicht, wie Asils Gefährtin in Menschengestalt ausgesehen hatte, aber eine Beschreibung könnte vielleicht dennoch helfen.
    Walter schüttelte den Kopf. »Nein. Vielleicht hat sie keine.«
    »Kann sein.« Charles wusste nicht, wieso er so überzeugt war, dass die Werwölfin nicht war, was sie zu sein schien. Sie waren gerannt, es war möglich, dass er ihre Spuren übersehen hatte. Aber er neigte dazu, seinen Instinkten zu vertrauen, wenn sie ihm so heftig etwas zuflüsterten.
    Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Walter zu. Zwei Monate, und er hatte genug Beherrschung, um an diesem Nachmittag seinen Angriff abzubrechen, als er erkannte, dass Anna selbst ein Werwolf und kein Opfer war. Das war mehr Gefasstheit, als die meisten neuen Wölfe besaßen.
    »Deine Kontrolle ist sehr gut für jemanden, der gerade erst verändert wurde - besonders für jemanden, der keine Hilfe hatte«, stellte Charles fest.
    Walter warf ihm einen grimmigen Blick zu, dann zuckte er die Achseln. »Ich habe die Bestie in mir seit dem Krieg unter Kontrolle gehalten. So groß ist der Unterschied nicht, wenn man einmal davon absieht, dass ich jetzt Reißzähne und Krallen bekomme. Wenn ich der Wolf bin, mag ich den Geschmack nach Blut. Wenn ich deine Haut zerrissen hätte statt des Rucksacks... na ja, so gut ist meine Kontrolle auch wieder nicht.« Er schaute erneut Anna
an, als machte er sich Gedanken, was sie nun wohl von ihm halten würde.
    Anna sah Charles nervös an. Machte sie sich Sorgen um Walter?
    Der Gedanke, dass sie vielleicht versuchte, einen anderen Mann vor ihm zu beschützen, ließ ein Zähnefletschen in ihm aufsteigen, das es aber nie bis zu seinem Gesicht schaffte. Er wartete, bis Bruder Wolf sich wieder beruhigte, dann sagte er: »Für einen, der erst seit ein paar Monaten ein Wolf ist und keine Hilfe hatte, ist das hervorragend.« Er sah Walter direkt an, und der andere Wolf senkte den Blick. Er war dominant, nahm Charles an, aber das genügte nicht, um Charles herausfordern zu wollen - so ging es den meisten Wölfen. »Du dachtest, Anna wäre in Gefahr, nicht wahr?«, fragte er

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