Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)
Ich bin nur ein Amateur. Solche Dinge überlasse ich den Experten. »Sein Problem besteht offenbar mehr im Blutverlust als in der Wunde. Und seit Samuel seine Erklärung abgegeben hat, bereut Heather, dass sie ihn hergebracht hat.«
»Was hast du vor?« Er wusste genau, dass Anna jedes Wort hörte. Ein Teil von ihm wollte sie von der unangenehmeren Seite seines Lebens schützen. Aber er wollte auch nicht, dass die Beziehung zu seiner Gefährtin auf Halbwahrheiten und verborgenen Dingen beruhte. Außerdem wusste sie genau, wie schlimm es werden konnte.
Bran lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und seufzte.
»Wenn ein Ranger in die Öffentlichkeit tritt und behauptet, er sei von einem Werwolf angegriffen worden - ein erfahrener, geachteter Mann wie Heathers Jack - werden die Leute hellhörig. Und bevor sie nichts mehr sagte, hat Heather erwähnt, dass er ein offener, ehrlicher Mann ist. Wenn er glaubt, dass Gefahr für andere besteht, wird er es so laut er kann hinausposaunen, ganz gleich, wie verrückt die Wahrheit sich anhört.«
Charles sah seinen Vater an. Zu jeder anderen Zeit hätten sie es vielleicht auf sich beruhen lassen können. Wenn sie den problematischen Wolf töteten und es keine weiteren Todesfälle gab, würde jegliches Feuer, das der Ranger entfachte, aus Mangel an Brennstoff wieder ausgehen. Aber sein Vater glaubte auch, dass sie sich der Öffentlichkeit bald zeigen sollten - innerhalb der nächsten Monate. Sie konnten sich keine schlechte Publicity leisten.
Um ein wenig Zeit zu gewinnen, in der er nach einem Ausweg aus diesem Dilemma suchen konnte, fragte Charles: »Wie ist es ihr gelungen, ihn rauszubringen?« Er kannte die Cabinets. In dieser Jahreszeit konnte man sich in einem Teil der Berge nur auf Schneeschuhen oder vier Beinen bewegen. Heather war kein Werwolf, der einen Mann heraustragen könnte, der mehr wog als sie selbst.
»Sie hat ihren Onkel gerufen. Tag hat ihn herausgebracht.«
Ah. Das war also der Grund, wieso Bran eher nachdenklich als verschlossen war, wie er es immer wurde, wenn er sich um unangenehme Dinge kümmern musste.
Charles bedachte seinen Vater mit einem erleichterten Lächeln. »Zum Teufel mit dem Gör«, sagte er. Heather war jetzt dreiundvierzig, aber er hatte gesehen, wie sie zur Welt gekommen war, und sie war immer noch ein Kind
für ihn - und wichtiger, für ihren respekteinflößenden Onkel, Colin Taggart. »Wenn du also tust, was du tun solltest, und diesen offenbar achtbaren und verantwortungsvollen Unschuldigen eliminierst, wirst du es mit einem Aufstand zu tun bekommen?« Tag hatte einen ziemlich großen Beschützerinstinkt, was jene anging, die er als die Seinen betrachtete - und wenn er diesen Ranger gerettet hatte, dann genügte das, um ihn zu einem von Tags Leuten zu machen. Wenn Bran zu dem Schluss kam, er müsse Heathers Ranger töten, würde er erst an Tag vorbei müssen, um das zu tun. Gott sei Dank.
Bran gab einen gekünstelten Seufzer von sich. »Ich würde mich darüber mehr freuen, wenn das nicht bedeutete, dass ich dich halb geheilt losschicken muss, um einen abtrünnigen Wolf zu finden. Ich bin ziemlich sicher, wenn wir die Gefahr eliminieren - und Heathers Jack zeigen, dass sein Angreifer nicht nur ein Monster war, sondern ein Krimineller -, würde Jack den Mund halten, wenn wir uns der Öffentlichkeit stellen. Aber es muss bald passieren. Dieser Wolf muss tot sein, bevor Jack gesund genug ist, um verlangen zu können, dass wir ihn gehen lassen.«
»Es gibt niemanden sonst, den du schicken könntest?«, fragte Anna leise.
Bran schüttelte den Kopf. »Das hier muss schnell und unauffällig geschehen - und dauerhaft. Charles ist der Einzige, dem ich vertraue, die Autoritäten der Menschen im Dunkeln zu lassen, wenn es unangenehm wird.« Er lächelte ein wenig. »Ich kann mich auch darauf verlassen, dass er sich dem Mörder nicht anschließen wird, um Menschen zu fressen.«
Charles betrachtete seinen Vater missbilligend; er hätte
das ein bisschen weniger, ähm, direkt ausdrücken können. »Der Wolf wird wohl kaum weniger dominant sein als ich, also kann er mich nicht bluffen oder rekrutieren«, erklärte er Anna. »Und wenn es ›unangenehm‹ wird, verfüge ich auch über ein wenig Magie, um die Beweise zu verbergen. Ich bin nicht so gut wie ein richtiger Hexer, aber wahrscheinlich werden sie auch keine hochrangigen Forensiker in die Wildnis schicken.«
»Das, und es gibt keinen anderen Wolf in Aspen Creek, der eine solche Jagd mit
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