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Schatten im Park

Schatten im Park

Titel: Schatten im Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Thorwartl
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Hause wollte. Irgendwie hatte sie sich das Geistern zu Halloween lustiger, abenteuerlicher vorgestellt.
    „Komm, du bist dran.“ Micha wurde ungeduldig. „Was hast du?“
    Issi schaute vorsichtig hinter sich. „Ich glaube, da verfolgt uns wer.“
    „Nein, das wird höchstens die Konkurrenz sein, die auch absahnen will.“
    Issi drückte fest auf den Klingelknopf. Im ersten Stock öffnete sich ein Fenster, und ein Mann rief zornig: „Haut ab, sonst komm ich hinunter! Los, wird’s bald! Blöde Bettelei!“
    Die beiden Maarus verzogen sich eilig. „Dem sollte man aber schon was antun, diesem Vollidioten!“, schimpfte Micha.
    Sie zogen zwei Häuser weiter. Issi drehte sich um. „Da ist er schon wieder! Der verfolgt uns!“ Sie blieb stehen, flüsterte:
    „Dreh dich langsam um. Er soll nicht merken, dass wir ihn gesehen haben.“
    Micha gehorchte. Dann sagte er gleichgültig: „Irgendein Halloween-Gespenst. Hab ich dir vorher schon gesagt. Der will sich an uns dranhängen, weil er allein Angst bekommen hat.“
    „Du, der kommt immer näher! Das ist keiner von uns. Das ist ein Großer!“
    „Und wenn schon! Zu Halloween kann jeder als Geist gehen, der will.“
    Issi stieß Micha in die Seite. „Der gefällt mir gar nicht. Hauen wir ab!“
    Micha brummte: „Okay. Verstecken wir uns da hinter dem Windfang.“ Sie huschten zum Eingang des nächsten Hauses. „Wenn dein Geist vorbei ist, probieren wir es gleich hier. Wäre doch gelacht, wenn wir nicht …“
    „Psst!“
    Eine Gestalt mit einem großen, weißen Kopf blieb mitten auf der Straße stehen, rückte schnaufend ihren verlotterten Mantel zurecht und verschwand. „Warte, dem jagen wir einen ordentlichen Schrecken ein!“, flüsterte Micha. Er trat einen Schritt vor. Issi versuchte umsonst, ihn zurückhalten.

Den Geistern entronnen?
    Benji bekam keine Luft. Er taumelte in Richtung Feuerwehrhaus und lehnte sich kurz an die Wand. Nur einmal durchschnaufen, dann weiterlaufen. War ihm jemand gefolgt? Er spähte schwer atmend um die Ecke, die Straße entlang, suchte jeden finsteren Winkel ab. Gott sei Dank! Da tanzte kein gelbes Licht über den Gehsteig, die Straße war leer. Jack O’Lantern war nicht mehr hinter ihm her. Benji wusste nicht, was er denken sollte. Wenn die Menschen früher an die Anderwelt geglaubt hatten, warum sollte sie nicht mehr existieren? Nur weil es heute Weltraumsatelliten, Roboter und Internet gab? Eins aber wusste er ganz bestimmt: Der andere, der Totenkopfmann, war echt gewesen! Ein wirklicher Mensch hinter einer grausigen Maske! Der ihn hatte töten wollen … Und Benji hatte ihn für Morz gehalten. Vielleicht hätte der Totenkopfmann ihn umgebracht, wenn nicht Jack O’Lantern gewesen wäre. Jack O’Lantern war keine Verkleidung gewesen, da war Benji sich sicher. Er sah sich noch einmal um, lief weiter bis nach Hause. Im zweiten Stock, in ihrer Wohnung brannte Licht. Jetzt konnte er sich eine gewaltige Strafpredigt anhören. Aber ihm war alles egal.
    Er kam an einem Garten vorbei, der ihm bisher nie aufgefallen war. Etwas zog seinen Blick an. Nein, nicht schon wieder! Das waren keine Halloweengeister! Benji keuchte. Waren das die Leute des untoten Hufschmieds? Dort … und dort duckten sich bleiche Gestalten. Warteten sie nur auf Jack O’Lanterns Kommando, um auf ihn loszugehen? Benji konnte sich kaum rühren. Fort! Er hastete auf das Haus zu, riss an der Tür. Zugesperrt. Voller Panik drückte er die Klingel ihrer Wohnung, die Tür schrillte, er rannte hinauf, ohne sich noch einmal umzudrehen. Oben schlug er mit der Faust gegen die Wohnungstür. Seine Mutter öffnete. „Was machst du für einen Wirbel? Wo warst du überhaupt?“
    Benji zerrte an ihrem Ärmel. „Dort draußen! Im Garten! Gestalten! Geister …“ Seine Knie gaben nach, und er rutschte langsam zu Boden. Er sah noch einmal auf, in ihr erschrockenes Gesicht, dann sackte er zusammen.
    „Richard, schnell, hilf mir!“ Frau Illek bemühte sich, Benji vom Boden hochzuziehen, aber er war zu schwer. Ihr Partner, der in der Küche saß, brummte etwas Unfreundliches und stand betont langsam auf. Als er Benji auf dem Boden liegen sah, wurde er sehr viel schneller, hob den Jungen auf und trug ihn zu seinem Bett. „Was ist mit dem passiert?“, brummte er, machte einen Schritt zurück und ließ die Mutter vorbei.
    Sie nahm Benjis Kopf in ihre Hände und fauchte: „Los, Richard, steh nicht herum, ruf Dr. Scharner an!“
    Benji stöhnte, warf den Kopf hin und her und

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