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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Einbrecher dann schon verschwunden.“ Nach einer bedeutungsvollen Pause fügte er hinzu: „Ich hielt es für das Beste, niemanden zu beunruhigen und zu warten, bis Sie oder Lord Reed nach Hause kämen, um Ihnen von dem Vorfall zu berichten.“
    „Sehr gut. Es hätte wenig Sinn, meinen Vater unnötig zu beunruhigen.“ Insgeheim dachte Theo allerdings, dass sein Vater-viel eher, als sich zu sorgen - den Vorfall spätestens am nächsten Morgen bereits wieder vergessen hätte.
    „Die Einbrecher haben übrigens etwas fallen lassen. Simms hat es unter einem der Fenster gefunden. Wahrscheinlich wollten sie sich damit Zugang zum Haus verschaffen.“
    Mit spitzen Fingern, als fürchte er die bloße Berührung, hielt der Butler Theo einen schmalen Gegenstand hin, ungefähr zehn  Zentimeter lang.
    „Hervorragend. “ Theo streckte seine Hand danach aus, und bei näherer Betrachtung sah Megan, dass es ein Taschenmesser war.
    Der Butler verneigte sich nach erfüllter Mission und ging davon. Theo musterte das Messer, und Megan sah ihn plötzlich erbleichen.
    „Theo!“, rief sie besorgt und eilte an seine Seite. „Was ist?“
    Er starrte auf das Messer, als habe es sich in seiner Hand plötzlich in eine Schlange verwandelt.
    „Erkennst du es wieder?“, fragte Megan.
    „Ja. Oh ja, ich erkenne es wieder. Es gehört mir.“ Er wandte sich zu ihr um und sah sie fassungslos an. „Vor zehn Jahren hatte ich es Dennis geliehen.“

18. KAPITEL
    Ein eisiger Schauder lief Megan den Rücken hinab.
    „Mein Bruder?“, fragte sie. „Dennis soll es gehabt haben?“ „Ja, er hatte sein Messer verloren, und weil er eines brauchte, gab ich ihm meines und sagte ihm, er solle es behalten, bis er ein neues hätte. Aber dann ..."
    „Das ist doch Unsinn!“, entgegnete Megan scharf und versuchte, den kurzen Moment abergläubischer Befürchtung abzuschütteln. „Es kann unmöglich dasselbe sein. Wahrscheinlich sieht es nur genauso aus.“
    „Dreh es um“, beharrte Theo und hielt ihr das Messer hin. „Als ich zehn war, bekam ich es zu Weihnachten geschenkt. Reed hatte genau dasselbe bekommen, und weil er immer meines stibitzte, habe ich meine Initialen auf der Rückseite eingeritzt. Ich habe dieses Messer jahrelang bei mir getragen.“
    In Gedanken verloren rieb Megan mit dem Daumen über das krakelige TM, das in den Griff geritzt war.
    „Coffey muss es Dennis abgenommen haben, nachdem er ihn umgebracht hat“, meinte sie schließlich. „Nur so ließe es sich erklären. Wahrscheinlich hat Dennis versucht, sich damit zu verteidigen, als Coffey ihn angriff. Warum Coffey es allerdings an sich genommen hat, weiß ich beim besten Willen nicht - es hätte ihn ja verraten können, wenn du es bei ihm gesehen hättest.“ Theo nickte. „Das stimmt, du hast recht - es kann nur so hierher gelangt sein. Coffey muss versucht haben, hier einzubrechen, oder er hat jemanden damit beauftragt. Aber warum sollte er das Messer zurücklassen? Als Warnung?“
    Megan zuckte die Schultern. „Wohl kaum, denn dadurch wird nur noch offensichtlicher, dass er es war, der Dennis umgebracht hat.“
    „Ich verstehe einfach nicht, welches Spiel er spielt“, sinnierte  Theo und hielt das Messer abwägend in seiner Hand. „Was erhofft er sich davon, hier einzubrechen?“
    „Vielleicht hast du recht, und es sollte eine Warnung sein - eine Drohung, dass er dich ebenso umbringen könnte wie Dennis.“
    „Eigentlich bedroht man doch jemanden, um ihn dazu zu bringen, etwas zu tun, was er sonst nicht täte. Aber was will Coffey denn? Dass wir aufhören, in der Vergangenheit zu graben? Nach diesem Zwischenfall reizt mich das nur noch mehr. “
    „Er scheint dich eben schlecht zu kennen.“
    „Ebenso wie dich“, bemerkte Theo schmunzelnd.
    „Da muss noch etwas anderes dahinterstecken“, meinte Megan nachdenklich. „Warum waren all diese Besucher heute Nacht im Museum? Ganz unzweifelhaft war es ein geheimes Treffen, da weder draußen Lichter brannten noch von drinnen etwas zu sehen war. Alle kamen in Schwarz gekleidet und zu Fuß, obwohl ihre Garderobe erkennen ließ, dass es sich um gutbetuchte Leute handelte, die für gewöhnlich eigene Gespanne haben. Die Frauen trugen Schleier, die Männer ihre Hüte tief in die Stirn gezogen. “
    „Ja, ganz offensichtlich wollten sie nicht erkannt werden“, pflichtete Theo ihr bei.
    „Bloß weshalb? Was auch immer dort geschehen mag, ich vermute, dass es im Keller geschieht. “
    „Weil wir von draußen kein Licht

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