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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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meinetwegen nicht zurück“, meinte sie. „Ich will ebenso sehr wissen, was da drinnen vor sich geht wie ...“
    In diesem Moment drang ein Laut aus dem Haus, und sie verstummte abrupt. Alle drei schauten sie zum Hinterausgang und sprangen dann rasch hinter ein dichtes Gebüsch. Dort warteten sie, schweigend und mit angehaltenem Atem.
    Die Tür öffnete sich mit einem durchdringenden Quietschen, das Megans angspannte Nerven schier bersten ließ. Dann vernahm sie leises Stimmengemurmel und Schritte. Mehrere Männer verließen das Haus, gefolgt von einer Frau. Sie waren allesamt in Schwarz gekleidet und hatten sich ihre Hüte tief in die Stirn gezogen, die Frau war dicht verschleiert. Angestrengt spähte Megan durch das Geäst.
    Kurz darauf kamen ein paar weitere Leute heraus. Obwohl aus dem Innern des Hauses kein Licht drang und keiner der nächtlichen Besucher eine Laterne bei sich trug, bewegten sich alle mit überraschender Leichtigkeit durch den dunklen Garten. Ihre Gesichter waren in der Dunkelheit allerdings kaum auszumachen.
    Die letzten beiden schlossen die Tür hinter sich. Den einen erkannte Megan selbst in der Dunkelheit als Julian Coffey, das andere war eine Frau, die einen Hut mit Schleier trug.
    Die Frau hatte sich bei ihm eingehakt, und wie sie so dicht nebeneinander gingen, wirkten sie auf Megan wie ein Liebespaar. Sie warf Theo einen kurzen fragenden Blick zu, woraufhin er sich zu ihr beugte und flüsterte: „Ich schlage vor, wir folgen den beiden.“
    Megan nickte zustimmend, und im Schatten der Bäume schlichen sie in einigem Abstand hinter den nächtlichen Besuchern her bis zur Straße.
    Dort blieben sie kurz stehen und warteten, bis die dunklen Gestalten sich in verschiedene Richtungen verstreuten. Tom bedeutete Theo unauffällig, dass er einem der Männer folgen wolle, und huschte lautlos wie ein Gespenst davon. Theo und Megan eilten über die Straße, wo Theo dem Kutscher einige kurze Anweisungen zuflüsterte und rasch mit Megan einstieg. Sofort setzte sich der Wagen in Bewegung und fuhr die Straße hinunter.
    Sie hielten Abstand zu dem Paar vor ihnen, verloren sie jedoch nie aus den Augen. Es dauerte nicht lange, bis Coffey eine Mietkutsche herbeiwinkte und der Frau hineinhalf, ihr die Hand küsste und den Verschlag wieder schloss.
    Theo sah Megan fragend an. „Sollen wir der Frau folgen?“
    Sie nickte. „Ich möchte wissen, wer sie ist. Vielleicht können wir durch sie Druck auf Coffey ausüben.“
    „Gute Idee.“ Er schob den Vorhang beiseite und sprach mit dem Kutscher.
    In gebührlichem Abstand folgten sie der Mietkutsche. Nach einer Weile hielt der Wagen, und die Frau stieg aus. Durch einen Spalt im Vorhang konnte Megan sehen, wie sie die Treppe zu einem eleganten georgianischen Stadthaus hinaufging und darin verschwand.
    Megan sah Theo fragend an. „Du weißt nicht zufällig, wer dort wohnt?“
    „Oh“, erwiderte Theo, „das weiß ich sehr wohl. Es ist die Stadtresidenz des jüngst verschiedenen Lord Scarle.“
    Megan riss ungläubig die Augen auf. „Lady Scarle? Deine  Lady Scarle?“
    „Ich möchte dich doch darauf hinweisen, dass sie nicht meine Lady Scarle ist“, entgegnete Theo ungnädig.
    „Das ist ja allerhand! Sie hat dir die ganze Zeit nachgestellt und derweil auch Coffey hingehalten.“
    „Scheint so. In der Tat sehr interessant.“ Er betrachtete Megan mit vergnügt funkelnden Augen. „Ich glaube, wir sollten morgen einigen Leuten Besuche abstatten.“
    Während sie nach Hause fuhren, sprachen sie über die Ereignisse des Abends und stellten Mutmaßungen darüber an, was das alles bedeuten könnte. Als sie bei Broughton House vorfuhren, fanden sie das Haus allerdings nicht, wie zu so später Stunde erwartet, dunkel vor, sondern hell erleuchtet.
    „Was zum Teufel ist denn hier los“, murmelte Theo, bevor sie eilig ausstiegen und ins Haus liefen.
    An der Tür wurden sie vom Butler empfangen, der keineswegs seinen gewohnt unerschütterlich gefassten Eindruck machte. „Lord Raine!“, rief er erleichtert aus und kam ihnen entgegen. „Ich bin ja so froh, dass Sie zurück sind.“
    „Was ist denn passiert?“
    „Ich fürchte, Sir, dass jemand versucht hat einzubrechen.“ „Was?“ Theo warf Megan einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder an den Butler wandte.
    „Sie waren hinten im Garten. Einer der Hausdiener hat gesehen, wie ein Mann zum Fenster hereinschaute. Er hat sogleich Alarm geschlagen und die anderen Diener herbeigerufen, doch da waren die

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