Schatten ueber Broughton House
sehen konnten?“, fragte Theo.
„Genau. Und dort unten war es auch, wo ich bewusstlos geschlagen wurde.“
Theo strich ihr mit der Hand über das Haar. „Noch etwas, wofür Coffey mir büßen wird“, flüsterte er und drückte seine Lippen sanft auf ihr Haar.
Seinen Atem zu spüren, die zärtliche Berührung seiner Lippen, ließ Megan wohlig erschauern. Wie erstaunlich, mit welch kleinen Gesten Theo sie schon dahinschmelzen lassen konnte.
Sie lächelte und trat einen Schritt zurück, um ihn anblicken zu können. Der dunkle Schimmer seiner Augen ließ die schwach züngelnde Glut ihres Verlangens auflodern. „Das solltest du hier nicht tun“, sagte sie leise. „Jemand könnte uns entdecken.“ „Dann solltest du mich nicht so ansehen“, erwiderte er.
Er ließ seine Hände an ihren Armen hinabgleiten und langsam wieder hinauf. Megan stellte sich sogleich vor, wie herrlich seine Hände sich auf ihrem entblößten Leib anfühlen würden. Sie schluckte, doch ihre Augen glänzten.
Fragend schaute sie zur Treppe hinüber, die zu den Schlafgemächern führte. „Es ... es scheint mir nicht richtig ... ich meine, hier ... wo deine ganze Familie ...“
Er lächelte verschwörerisch und flüsterte dicht an ihrem Ohr: „Letzte Nacht hat dich das nicht gestört.“
Megan errötete. „Letzte Nacht habe ich... nicht darüber nachgedacht.“
„Dann tu es auch heute nicht. “ Er küsste ihr Ohr und die empfindsame Haut darunter, nahm ihr Ohrläppchen zwischen seine Lippen und knabberte zärtlich daran.
Megan stöhnte leise und spürte, wie ihre Knie unter ihr nachgaben. Sie hielt sich mit beiden Händen am Reversaufschlag von Theos Gehrock fest und neigte unwillkürlich den Kopf zur Seite, um ihren Hals seinen Liebkosungen darzubieten.
Theo sah auf. „Ich habe eine Idee.“
Megan schaute ihn leicht benommen an. „Ja?“
„Komm mit. Ich zeige es dir.“
Er nahm sie bei der Hand, ging mit Megan quer durch die Eingangshalle zur Bibliothek, wo er die weiche Wolldecke holte, die immer auf dem Ledersofa lag. Schließlich zog er Megan hinter sich her, durch den Wintergarten und auf die Terrasse hinaus.
„Aber ... wohin willst du?Theo, die Männer, die versucht haben einzubrechen, könnten noch hier sein!“
Mit einem raschen Kuss brachte er ihre Bedenken zum Verstummen. „Die sind schon lange fort. Coffey würde nicht das Risiko eingehen, in unserem Garten ertappt zu werden. Und nun komm ...“
Er legte seinen Arm um ihre Taille und führte Megan die Treppe hinunter und den Pfad entlang, der in den Garten führte. Sie liefen zwischen den Büschen und Beeten hindurch, bis sie schließlich zur Rosenlaube gelangten. Tagsüber bot die Laube einen heiteren, friedlichen Ort, an den man sich in aller Ruhe zurückziehen konnte. Nachts indes wurde sie nur vom Mondlicht erhellt, das durch die wild rankenden Rosen schien, von denen die alten Spaliere dicht überwuchert waren.
Theo breitete die Wolldecke auf dem Boden aus, kniete sich darauf und zog Megan zu sich herab. Rosenblätter lagen um sie her verstreut, und ihr betörender Duft erfüllte die Luft.
Sie knieten voreinander und sahen sich an. Theo streckte die Hand aus, um die Nadeln aus ihrem Haar zu lösen, und fuhr mit beiden Händen in die langen, weich über ihre Schultern fallenden Locken. Er beugte sich vor, um Megan zu küssen. Sanft und verführerisch bewegten sich seine Lippen auf den ihren.
„Ist es hier besser?“, fragte er, und seine Stimme war heiser vor Verlangen.
„Es ist vollkommen“, erwiderte Megan und schlang ihre Arme um seinen Hals.
Und so liebten sie sich inmitten der Rosenblätter, während das Mondlicht sanft ihre bloße Haut beschien und ihr Seufzen und Stöhnen sich im Dunkel der lauen Nacht verlor. Sie ließen ihrer Leidenschaft freien Lauf, immer weiter und immer höher hinauf, bis sie sich schließlich gemeinsam in einem letzten, überwältigenden Ansturm ihrer Lust verloren.
Danach wickelte Theo die wollene Decke um sie beide, und ineinander verschlungen lagen sie sich in den Armen. Megan hatte ihren Kopf an seine Schulter geschmiegt. Von tiefer Zufriedenheit erfüllt, redeten sie noch ein wenig und schlummerten eine Weile. Megan wusste nicht, was die Zukunft ihr bringen würde - ja, nicht einmal, was morgen wäre -, aber sie wusste, dass sie noch nie so glücklich gewesen war wie jetzt in diesem Augenblick mit Theo, eingehüllt von der lauen Sommernacht.
Am nächsten Morgen kam Megan erst sehr spät zum Frühstück
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