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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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müssen.“
    Megan bedauerte ihre harschen Worte, kaum dass sie ausgesprochen waren. Es gehörte keineswegs zu ihrem Plan, Theo Moreland gegen sich aufzubringen.
    Zu ihrer Überraschung hob er nur belustigt die Brauen. „Sehr gut, Miss Henderson. Ich sehe schon, dass die Zwillinge einen ebenbürtigen Gegner bekommen.“ Er wandte sich an seine Mutter und meinte: „Vielleicht war es ein Fehler, dass wir Con und Alex all die Jahre von Männern haben unterrichten lassen. Wenn ich mir anschaue, wie gut Olivia, Kyria und Thisbe sich mit ihnen verstehen - und wohl auch Miss Henderson -, scheint mir, dass Frauen eine Schwäche für diese Lümmel haben. “
    Die Duchess schnaubte wenig elegant. „Nicht so Lady Kempton und ihre Tochter.“
    „Teufel auch! Sind sie hier?“ Theo sah sich auf einmal gehetzt um, als ob die beiden Frauen ihm hinter den Büschen auflauerten.     
    „Nicht mehr“, beruhigte seine Mutter ihn. „Ich fürchte, recht unhöflich zu ihnen gewesen zu sein. Aber sie haben mich wirklich verärgert - Alex und Con in meinem eigenen Haus zu kritisieren! Ich hatte sie nicht einmal eingeladen. Sie kamen einfach vorbei - wahrscheinlich in der Hoffnung, dich zufällig anzutreffen, wenngleich sie natürlich stets vorgeben, dass sie mich besuchen kommen. Furchtbare Frauen.“

„Gut, dass du sie davongejagt hast“, stellte Theo fest. „Ich wage mich kaum noch auf eine Abendgesellschaft, aus Furcht, dass Lady Kempton mit einer ihrer Töchter im Schlepptau auftaucht. Welche hatte sie denn heute dabei - die Dumme oder die Hässliche?“
    „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. So genau mochte ich nicht hinsehen“, gestand die Duchess.
    „Dumm war sie gewiss“, befand Megan. „Als ob die Mäuse ihr etwas tun wollten!“
    „Mäuse?“, fragte Theo lächelnd.
    „Oh ja, und Rufus“, seufzte die Duchess.
    „Rufus hätte nicht nach ihren Röcken geschnappt, wäre sie nicht auf die Bank gesprungen und wie wild herumgehüpft“, verteidigte Megan den Hund.
    Theo warf den Kopf zurück und lachte schallend. „Das hätte ich gerne gesehen! Es hätte mich sogar dafür entschädigt, mit Lady Kempton Konversation machen zu müssen.“
    „Ja, wärst du mal da gewesen“, erwiderte die Duchess, „dann wäre sie sicher liebenswürdiger gewesen.“ Sie seufzte. „So gern ich dich auch hier zu Hause habe, mein Lieber, hat es doch Vorteile, wenn du auf Reisen bist - dann muss ich nämlich nicht all diese ehrgeizigen Mamas ertragen, die sich mit mir anfreunden wollen.“
    „Soll ich gleich morgen in See stechen?“, scherzte Theo.
    „Natürlich nicht.“ Die Duchess stand auf und tätschelte ihrem Sohn liebevoll die Wange. „Und nun, mein Lieber, würdest du mir den Gefallen tun, Miss Henderson herumzuführen? Ich werde mich wieder meiner Korrespondenz widmen - versuche ich doch gerade, dem Premierminister ein sehr wichtiges Anliegen zu verdeutlichen.“
    „Es wäre mir ein Vergnügen“, erwiderte Theo und schaute Megan an.
    Panik erfasste sie. Sie wollte jetzt nicht mit Theo Moreland allein sein! Eigentlich mochte sie gar nicht in seiner Nähe sein, selbst dann nicht, wenn die Duchess dabei war.
    Sie konnte sich die Empfindungen nicht erklären , die über sie gekommen waren, als sie Theo zum ersten Mal gesehen hatte -der innere Aufruhr, das befremdliche Gefühl, ihn zu kennen. Dergleichen hatte sie nie zuvor erlebt.
    Und selbst wenn sie diesen ersten Augenblick der Verwirrung außer Acht ließ, so fand sie Theo Morelands Anwesenheit noch immer äußerst beunruhigend. Es war zu erwarten gewesen, dass sie beim Anblick dieses Mannes von heftigen Empfindungen erfasst würde - nicht aber, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlen würde!
    Natürlich war es unsinnig zu glauben, er würde so aussehen, wie sie ihn sich all die Jahre vorgestellt hatte. Dass ein Mann ein Schurke war, hieß ja keineswegs, dass er auch wie einer aussah. Hinter einem ansprechenden Äußeren konnten sich allerlei Übel verbergen. Megan war im Laufe ihres Berufslebens so vielen kaltherzigen, selbstsüchtigen und unredlichen - ja, gar bösartigen - Männern begegnet, die einen ganz normalen und freundlichen Eindruck gemacht hatten. Manche von ihnen sahen sogar sehr gut aus. Sie wusste somit, dass man sich auf den schönen Schein nicht verlassen durfte.
    Trotzdem fiel es ihr schwer, diesen markant gut aussehenden Fremden mit dem frettchengesichtigen Mörder ihrer Vorstellung in Einklang zu bringen. Es war nicht allein sein Aussehen, sondern

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