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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Grün harmonierte mit dem Bettüberwurf aus golddurchwirktem grünem Brokat und dem dicken Perserteppich in der Mitte des Zimmers. Ein großer Kleiderschrank, ein Waschtisch und eine Frisierkommode aus Mahagoni, ein kleiner Tisch mit Leselampe und ein Sessel vervollständigten das Mobiliar.
    Der Raum war viel größer und eleganter eingerichtet als ihr Zimmer zu Hause und gewiss nicht das, was sie für eine Hauslehrerin erwartet hätte. Als eifrige Leserin der Bronte-Schwestern hatte sie sich eine enge dunkle Kammer vorgestellt, kärglich möbliert, irgendwo im Dienstbotentrakt oder gleich neben der Schulstube.    
    „Aber ich ... das ist mein Zimmer? , vergewisserte sie sich. Die Haushälterin lächelte. „Na ja, die Lehrer hatten ihr Zimmer oben bei den Jungs, aber das wurde sich für sie als junge Dame kaum schicken, nicht wahr? Und so hat Ihre Ladyschaft mir Anweisung gegeben, Sie hier unterzubringen. Eigentlich findet sie es nicht gut, die Kinder von der Familie zu trennen.“
    Achselzuckend ließ die Haushälterin zum ersten Mal eine Andeutung von Missbilligung erkennen. „Die Räume der anderen Kinder waren immer hier auf diesem Stockwerk, und auch die ihrer Gouvernanten.“
    „Ich ... ich verstehe.“ Fast ein wenig benommen lief Megan in dem Zimmer umher, schaute aus dem Fenster auf die breite Straße hinaus und fuhr mit der Hand über die prächtige Tagesdecke. „Es ist wunderschön.“
    „Es freut mich, dass es Ihnen gefällt“, ließ es sich von der Tür her vernehmen.
    Megan fuhr zusammen, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Noch bevor sie sich umwandte, hatte sie die Stimme von Theo erkannt.
    Er lehnte am Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete sie lächelnd. Megan kam nicht umhin zu bemerken, dass er noch immer genauso gut aussah, wie sie ihn in Erinnerung hatte. In den letzten Tagen hatte sie sich nämlich einzureden versucht, dass er ihr in ihrer Vorstellung attraktiver erschien, als er eigentlich war. Dem war ganz offensichtlich nicht so.
    „Mr.... ich meine Lord Raine. Wie geht es Ihnen?“
    „Recht gut - nun zumindest“, erwiderte er und kam herein, „freut es mich, dass wir Sie nicht vergrault haben.“
    „Ich kann Ihnen versichern, dass es weitaus mehr bedarf, mich zu vergraulen, als was ich vorgestern hier erlebt habe“, entgegnete Megan schnippisch, weil sie sich über sich selbst ärgerte. Wie konnte ihr überhaupt auffallen, wie gut dieser Mann aussah!
    Ihr Ton schien Moreland nicht zu beeindrucken. Stattdessen wurde sein Lächeln noch breiter. „Ah, unerschrocken bis zuletzt! Das gefällt mir.“ Er wandte sich der Haushälterin zu. „Mrs. Bee, Sie sehen heute Morgen so bezaubernd aus wie immer.“
    „Nun machen Sie mal, dass Sie weiterkommen“, meinte die Haushälterin, aber sie errötete ein wenig vor Freude. Ganz offensichtlich war auch sie nicht gegen Morelands Charme gefeit. „Ich weiß doch immer, wann Sie etwas von mir wollen.“
    „Mrs. Bee! Sie bestürzen mich“, rief er aus und legte sich die Hand theatralisch auf sein Herz.
    „Immer noch dasselbe wie damals, als Sie und Master Reed klein waren und mir einen Keks abschwatzen wollten.“
    „Und dabei bin ich nur gekommen, um Ihnen etwas Arbeit abzunehmen“, klagte Theo. „Ich wollte Miss Henderson nach oben in das Schulzimmer begleiten.“
    „Wollten Sie das?“, fragte Mrs. Brannigan und betrachtete ihn argwöhnisch. „Na, dann werde ich Sie mal beim Wort nehmen. Es wird meinen alten Knochen zumindest einen Weg sparen, nicht wahr?“ Sie drehte sich zu Megan um. „Die Hausdiener werden Ihren Koffer nachher hochbringen, Miss. Wenn Sie etwas brauchen, lassen Sie es mich einfach wissen.“
    Sie nickte Moreland kurz zu und ging dann davon. Megan, die sich nun mit Theo Moreland inmitten ihres Schlafzimmers allein gelassen sah, fühlte sich auf einmal unbehaglich. Die Situation schien ihr viel zu vertraulich.
    „Ich ... hmm, vielen Dank. Aber Sie müssen mich nicht nach oben begleiten. Ich finde das Schulzimmer schon selbst“, ließ sie Moreland wissen.
    „Zweifellos“, räumte er leichthin ein. „Doch könnte ich es nicht mit meiner Ehre als Gentleman vereinbaren, Sie allein gehen zu lassen.“    
    „Nun, das kann ich natürlich nicht verantworten“, erwiderte Megan trocken.
    Er bot ihr galant seinen Arm, und es wäre sehr unhöflich von ihr gewesen, ihn auszuschlagen. Trotz alledem wunderte sie sich über Theo Morelands Verhalten. Dienstherren reichten ihren

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