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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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sich auf einmal sicher, dass die Jungen sogleich bemerken würden, dass sie gar keine richtige Lehrerin war.
    „Nun Megan zwang sich zu einem Lächeln, „dann wollen wir uns mal an die Arbeit machen. “
    „Einverstanden. Was sollen wir tun?“, fragte Con.
    „Was macht ihr denn sonst so?“, wich Megan aus.
    Die Zwillinge schauten sie etwas befremdet an, dann meinte Alex: „Na ja, unsere Aufgaben. Womit wir anfangen, entscheidet der Lehrer.“
    „Was ist denn euer Lieblingsfach?“, wollte Megan wissen.
    „Naturkunde“, erwiderte Alex, ohne zu zögern. „Das ist einfach. Und interessant.“
    „Mathe auch“, fügte Con hinzu.
    „Und was mögt ihr gar nicht?“
    Auch hier mussten sie nicht lange nachdenken, denn einstimmig riefen die Jungen: „Griechisch und Latein.“
    „Ah ja.“ Megan nickte verständnisvoll. „Das mochte ich auch nie besonders.“ In Wahrheit hatte sie nie ein Wort Griechisch zu Gesicht bekommen, aber sie hatte es wirklich gehasst, in der Klosterschule über den lateinischen Texten zu brüten, und Griechisch war sicher noch schlimmer. „Womit sollen wir anfangen - dem Schönsten oder dem Schlimmsten?“
    Die Jungen sahen sie verwundert an. „Das fragen Sie uns?“ „Warum nicht? Immerhin ist es euer Unterricht. Ich persönlich bringe ja ganz gern die unangenehmen Sachen zuerst hinter mich und lasse den Tag dann mit dem ausklingen, was ich am liebsten mache. Das spornt einen an, meint ihr nicht auch?“ „Doch ... ja“, stimmte Con ihr zögerlich zu.
    „Zuerst sollten wir uns einen Stundenplan zusammenstellen“, schlug Megan vor. Die Nonnen, die sie unterrichtet hatten, wären sicher entsetzt über ihre Vorgehensweise, aber Megan erschien es die vernünftigste Lösung.
    Alex und Con sahen sich grinsend an.
    „Potzblitz!“, verkündete Alex. „Ich wusste gleich, dass Sie die beste Lehrerin sein würden, die wir je hatten.“
    „Schön. Und ich will hoffen, dass ihr meine besten Schüler werdet“, erwiderte Megan schmunzelnd und schritt zu den Schreibpulten.
    Die Jungen folgten ihr eifrig und machten sich sogleich daran, ihre Schultage einzuteilen.
    „Du hast etwas an ihr gesehen, nicht wahr?“, fragte Reed Moreland seine Frau, als sie nach unten gingen.
    Anna warf ihm einen kurzen Blick zu. „Nein. Ich habe nichts gesehen.“
    „Ich habe dich beobachtet ...“, entgegnete Reed. „Wie du sie angeschaut hast ..."    
    „Sprecht ihr von Miss Henderson?“, wollte Theo wissen und sah Anna stirnrunzelnd an. „Anna, hattest du eine deiner Visionen?“
    Wie alle Morelands, so wusste auch Theo von den furchtbaren Geschehnissen, die sich vor wenigen Monaten, noch vor Reeds und Annas Hochzeit, auf Reeds Landsitz Winterset in Gloucestershire zugetragen hatten. Als sich in der Gegend einige grausige Morde ereigneten, hatte Anna die Verbrechen in unheimlicher, beängstigender Klarheit vor sich gesehen. Die Zwillinge sowie Kyria und ihr Mann Rafe waren in jener Zeit bei Reed zu Besuch gewesen und hatten die Schrecken miterlebt. Aber auch sie vermochten sich nicht vorzustellen, in welche Verzweiflung Anna ihre „Visionen“ gestürzt hatten - sie hatte geglaubt, wahnsinnig zu werden, und Reed hatte die ganze Geschichte nur seinem älteren Bruder und besten Freund Theo anvertraut.
    „Nein“, beruhigte Anna ihren Schwager und verzog belustigt das Gesicht. „Ihr beiden seid schlimmer als die Zwillinge. Immer meint ihr, ich würde allen Leuten etwas ansehen. Ich hatte keine Vision und habe nichts über Miss Henderson gesehen.“
    „Aber ...“, ermutigte sie ihr Gemahl.
    „Aber ich habe etwas gespürt“, gestand Anna und runzelte die Stirn. „Allerdings sehr schwach. Ein wenig ... Angst habe ich gespürt.“
    „Angst?“, fragte Theo. „Warum sollte Miss Henderson Angst haben?“
    „Nein, du verstehst mich falsch - es war ein Gefühl von ... Aufruhr, von ... oh, ich weiß es doch selbst nicht!“, wehrte sie ab. „Es war wie gesagt sehr schwach. Ich glaube, dass es eher eine Angst war, die sich auf etwas Bedrohliches in der Zukunft richtet. Ihr solltet dem nicht so viel Bedeutung beimessen.“
    „Glaubst du, sie könne in Gefahr sein? Oder in Gefahr geraten?“
    „Vielleicht“, erwiderte Anna zögerlich. „Sagt ihr aber bitte nichts davon. Ich bin mir dessen keineswegs sicher und will sie nicht unnötig ängstigen. Sie machte einen sehr netten Eindruck. Und in letzter Zeit kann ich mich nicht immer auf mein Gespür verlassen, denn seit ... “ Anna tauschte einen

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