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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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auf. Was wusste er darüber, weswegen sie hier war? „Wie meinen Sie das?“
    „ Sie hätten genauso gut in Amerika unterrichten können“, bemerkte er und ließ sie nicht aus den Augen, während er sprach. „Warum so weit in die Fremde reisen? Weil es aufregender ist, nicht wahr? Nicht zu wissen, was einen erwartet. Oder ob Sie überhaupt eine Stelle finden würden.“
    „Oh.“ Megan atmete erleichtert auf und schalt sich dafür, so töricht und schreckhaft zu sein. Er wusste es nicht. Er konnte es gar nicht wissen. „Ja, wahrscheinlich. Ich wollte schon immer etwas, woran die meisten Frauen kein Interesse zu haben scheinen.“
    „Und das wäre?“
    Sie lächelte. „Vielleicht wollte ich einfach nur nicht dem mir vorgegeben Weg folgen - so wie Sie. Ich wollte mich nicht mit meiner Rolle als Frau abfinden, heiraten, Kinder großziehen und einen Haushalt führen.“
    Ein amüsiertes Lächeln spielte um seine Lippen. „Woraus ich schließe, dass dies von Ihnen erwartet wurde.“
    „Oh ja“, erwiderte sie. „Meine ältere Schwester hat genau das getan. Und für Mary Margaret ist es auch das richtige Leben. Doch allein der Gedanke daran, ebenfalls so zu leben, lässt mich erschauern.“
    „Wollen Sie denn nicht heiraten?“ Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete sie aufmerksam.
    Megan errötete leicht unter seinem Blick. „Ich bin mir nicht sicher“, meinte sie leise. „Es ist nicht so, dass ich nicht heiraten wollte - bloß ist das nicht mein Ziel im Leben. “
    Theo lächelte. „Dann haben Sie also nichts gegen Männer als solche.“ Er streckte seine Hand nach der ihren aus, mit der sie sich auf dem Boden abstützte, und strich sanft mit seinem Zeigefinger über jeden einzelnen ihrer Finger. Seine Berührung hinterließ eine glühend heiße Spur auf ihrer Haut.
    „Ich ... aber nein. Ich habe nichts gegen Männer.“ Megan versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren - irgendetwas, das sie von den Empfindungen ablenkte, die er in ihr weckte. „Zumindest nicht im Allgemeinen.“
    „Es gibt somit bestimmte Männer, gegen die Sie etwas haben?“, fragte er leichthin und fuhr dabei mit seinem Finger über ihr Handgelenk und ihren Arm hinauf.
    Megan schaute Theo an, wohl wissend, dass sie ihm besser ihre Hand entziehen, von ihm abrücken oder aufstehen sollte, um dieses Getändel zu beenden. Doch je länger sie in seine Augen blickte, desto mehr geriet sie in seinen Bann. Es war, als könne sie sich in der klaren grünen Tiefe seiner Augen verlieren.
    Kaum wusste sie, was sie tat, als sie sich ihm zuneigte. Theo setzte sich langsam auf. Er wird mich küssen, fuhr es ihr durch den Kopf, und mehr noch - sie würde sich ihm nicht widersetzen. Nein, sie beugte sich gar vor zu ihm, immer näher ...
    Just in diesem Moment schallte Cons Gelächter durch den Park und zu ihnen herüber, brach den Bann, und Megan musste sich schuldbewusst eingestehen, was sie soeben hatte tun wollen. Heiß stieg ihr das Blut in die Wangen. Sie holte tief Luft und stand hastig auf.
    „Wir sollten gehen“, meinte sie rasch. „Wir haben uns viel zu lange hier aufgehalten.“
    „So?“, entgegnete Theo trocken. „Ich würde sagen, dass es nicht annähernd lang genug war.“
    Doch Megan packte bereits alles zusammen und rief die Zwillinge. „Con! Alex! Wir wollen aufbrechen.“
    Resigniert fügte sich Theo in sein Schicksal und begann ihr zu helfen. Er wusste ja, dass sie recht hatte - inmitten des Hyde Parks, mit seinen beiden kleinen Brüdern im Schlepptau, war wohl kaum die richtige Zeit oder der richtige Ort. Aber eines Tages, bald schon, würde dem so sein. Dafür wollte er sorgen.

10. KAPITEL
    Sie brauchten eine Weile, bis sie alles zusammengepackt und in der Kutsche verstaut hatten - und noch etwas länger, um die Zwillinge dazu zu bringen, endlich ihre Drachen einzuholen. Daher war es bereits Zeit für den Tee, als sie nach Broughton House zurückkehrten.
    Con und Alex rannten sofort in den Salon. Als Theo und Megan ihnen etwas gemächlicher folgten, waren die Jungen schon dabei, aufgeregt von ihrem Besuch im Museum zu berichten.
    Megan blieb überrascht stehen, als sie den Raum betrat. Meist waren um die Teezeit die nachmittäglichen Besucher bereits wieder gegangen, sodass nur die Duchess, und manchmal auch noch Reed und Anna, hier ihren Tee nahmen.
    Heute jedoch hatte die Duchess nicht nur Gesellschaft von Reed und Anna, sondern auch von ihren Töchtern Olivia, Kyria und Thisbe. Bei ihnen saß

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